Roadtrip USA: Das Wichtigste zum Mietwagen

Roadtrip USA: Das Wichtigste zum Mietwagen

So gut wie jeder, der eigenständig einen Roadtrip bzw. eine Rundreise in den USA machen will, leiht sich vor Ort einen Mietwagen oder ein Wohnmobil.

Road Trip USA

Damit vor Ort auch nichts schief geht und man sich sicher sein kann, alles richtig gemacht zu haben, stelle ich dir in diesem Artikel das Wichtigste zur Wahl und Anmietung eines Mietwagens in den USA vor.

Die Wahl des richtigen Autos bzw. der Kategorie

Zunächst sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Kategorie bzw. Preisklasse man benötigt und ob es ein PKW oder ein Wohnmobil werden soll.

Hierzu ein kurzer Überblick über die Vor-und Nachteile von PKW/Wohnmobil:

Vor- und NachteilePKWWohnmobil
Vorteile geringerer Spritverbrauch

→ unbegrenzte km

→ bei SUV auch offroad-Straßen (z.B. beim Monument Valley) befahrbar

→ schneller und mehr Fahrspaß

→ insgesamt günstiger bei der Anmietung
→ kein Zelt o.ä. auf Campingplätzen notwendig/höherer Komfort

→ mehr/bessere Möglichkeiten zur Selbstverpflegung

→ mehr Platz für Gepäck, etc.
Nachteile→ weniger Platz, insbesondere Kofferraum

→ Aufbau/Nutzung von Zelt auf Campingplätzen notwendig
→ längere Fahrtzeiten

→ hoher Spritverbrauch

→ Kosten variieren je nach km (keine unbegrenzten km)

→ bestimmte Wege schlecht/nicht befahrbar (z.B. Scenic Drive/Monument Valley)

→ teurer in der Anmietung

Fällt die Wahl auf einen normalen Mietwagen, sollte man aufpassen, kein zu kleines Modell zu nehmen. Insbesondere die Kofferräume sind bei amerikanischen Autos oft kleiner als man erwartet.

Road Trip USA

Reist man zu viert, sollte es von der Größe her im Bereich eines Full-Size-SUVs sein. Diese haben i.d.R. 5 normale Sitze und 2 Notsitze, die zurückgeklappt werden können. Dann ist auch der Kofferraum ausreichend groß. Erfahrungsgemäß ist das für 4 Personen gut ausreichend, bei 5 Personen wird es aber auch in dieser Fahrzeugklasse sehr knapp, weshalb bei 5+ Leuten bereits über einen Van nachgedacht werden sollte.

Bei 3 Personen sollte man mit einem normalen SUV gut zurecht kommen. Ein Midsize-SUV dagegen wird auch hier schon etwas eng.

Bei 2 Leuten genügen dann natürlich auch alle anderen Fahrzeugklassen. Empfehlenswert ist trotzdem, die Anmietung von SUVs wegen der Sitzhöhe (Landschaft) und der besseren Fahreigenschaften in unebenem Gelände, was in manchen Gegenden vorkommen kann.
Besonders für Kalifornien macht aber auch ein Cabrio (z.B. Ford Mustang) sehr viel Spaß zu zweit.

Die Auswahl des Vermieters und der Mietstation

In den USA gibt es eine relativ große Auswahl an Vermietern. Einige der Bekanntesten sind z.B. Alamo, Avis, Enterprise, Dollar, Thrifty, Hertz, National und Budget.

Unabhängig davon sind folgende Dinge bei der Anmietung und der Auswahl des Angebots zu beachten:

  1. Führt man einen Mietwagenvergleich durch, sollte man unbedingt darauf achten, dass beim jeweiligen Angebot die Haftpflicht-Deckungssumme nicht zu gering ist. Manche Angebote haben z.B. nur 5000$ Abdeckung, was schnell sehr teuer werden kann, da man diese Grenze bei einem selbstverschuldeten Unfall natürlich gleich erreicht. Empfehlenswert ist eine Deckung von 1 Mio.$
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  2. Man sollte insbesondere beim Vergleich des Preises auf die Details der jeweiligen Angebote achten. So wird zum Beispiel oft unterschieden, ob man das vollgetankte Auto wieder voll oder leer zurückgeben muss, was sich in ca. 70-100€ bemerkbar machen kann.
    Weitere Faktoren sind u.a. die Kaskoversicherung mit/ohne SB, die Glas/Reifen/Unterboden-Versicherung, etc.
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  3. Bei der Wahl der Anmietstation des ausgewählten Vermieters ist es immer ratsam, die Anmietstation am Flughafen auszuwählen.
    Diese Stationen haben eine wesentlich größere Auswahl an Fahrzeugen, weshalb man in der gebuchten Kategorie oft eine Auswahl zwischen verschiedenen Autos hat (choiceline).
    Des weiteren sind die Erfahrungen bei den innerstädtischen Stationen tendenziell schlechter, insbesondere wegen der Wartezeiten (wenige Autos, viele Mieter).
Road Trip USA

Um ein gutes Angebot zu finden, ist es hier wieder am günstigsten einen Mietwagenvergleich in Anspruch zu nehmen. Mit Check24 habe ich in letzter Zeit die besten Erfahrungen gemacht, insbesondere wegen der guten Übersicht und der Bewertung der unterschiedlichen Angebote.

Hinweis für Fahrer unter 25:

Bei unter 25-jährigen Fahrern wird bei allen Anbietern eine U25-Gebühr erhoben, die für jeden Tag anfällt. Dabei handelt es sich oft um ca. 20-25$ / Tag.
Ein gutes Angebot bietet hierbei Alamo mit dem Jungfahrer-Angebot. Dabei ist neben dem insgesamt relativ geringem Aufschlag z.B. die erste Tankfüllung kostenlos und alle Mitfahrer inklusive ohne Aufschlag. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Angebot.

Was ist sonst noch wichtig?

  1. Vor Ort werden einem sehr oft Upgrades, bzw. Zusatzversicherungen für den Mietwagen angeboten. Diese sollte man in der Regel ablehnen, da sie meist nicht notwendig sind.
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  2. Oft wird bei Anmietung vor Ort eine Kaution verlangt. Diese wird normalerweise mit der Kreditkarte, mit der man auch gebucht hat, gemacht. Deshalb sollte man diese auf jeden Fall dabei haben und für genügend Deckung sorgen.
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  3. Ein Navigationsgerät dazu zu buchen oder zu kaufen ist heutzutage nicht mehr wirklich notwendig. Zum einen haben die Autos sowieso bereits immer häufiger von Haus aus eingebaute Navis. Vor allem aber kann man heutzutage natürlich auch einfach mit dem Smartphone und Google Maps navigieren, sofern man sich eine Sim-Karte für Datenvolumen vor Ort kauft.
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  4.  Wer einen Mietwagen in einem anderen Bundesstaat abgeben möchte, als in dem angemieteten, zahlt in der Regel eine sogenannte Einweggebühr oder „drop charge“. Diese beträgt normalerweise zwischen 100$-500$.
    Mietet man z.B. in Florida an und möchte das Auto in Kalifornien zurück geben, wird man die Höchstgebühr zahlen müssen, die zumindest bei dem von mir empfohlenen Autovermieter Alamo 500$ beträgt.
    Ich musste diese letztes Mal nicht zahlen, was aber vermutlich nur Glück war.
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  5. Weitere umfangreiche Infos zum Fahren in den USA gibt es in diesem Artikel.

Diese Tipps sollten für den Anfang genug sein, um den richtigen Mietwagen zu finden und gut vorbereitet den Roadtrip in den USA zu starten.
Wer selber noch Tipps oder Anmerkungen hat, kann dies gerne in den Kommentaren äußern.

Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 


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9 Comments

  1. says: Janina

    Toller Artikel! Sehr hilfreich und er fasst alles gut zusammen. Über die Kofferraum-Warnung am Anfang musste ich gerade herzlich lachen, weil wir genau dieses Problem vor wenigen Wochen in Florida hatten. Irgendwie hatten wir nicht daran gedacht, dass wir zwei große Koffer transportieren müssen, als wir unseren Camaro reserviert hatten. 🙂 Naja, irgendwie hat es dann doch geklappt mit Hilfe der Rücksitzbank. 🙂

    1. says: Robin

      Vielen Dank! Ja, das stimmt. Vor kurzem war ich wieder in den USA und beim Ford Mustang, den wir (auch in) Florida anmieteten war von vornherein klar, dass wir den spätestens im Westen, bzw. sobald wir Campingsachen kaufen, wieder umtauschen müssen. Da hat auch nur noch ein Koffer in den Kofferraum gepasst 😉

  2. says: Reinhold Zanoth

    Bemerkungen zu einem sehr wichtigen Punkt finde ich hier leider nicht.

    Wenn ich einen Mietwagen zBsp. in San Francisco am Flughafen miete und damit aus Kalifornien herausfahre, in einen anderen State (e.g. Idaho) und den Wagen dort in einer beliebigen Stadt abgebe, dann zahlt man einige hundert Dollar obendrauf für den Rücktransport des Fahrzeuges (und das erfährt man leider erst, wenn man den Wagen abgibt, es steht aber in den “kleingedruckten” Bedingungen und wird oft überlesen.
    Es gibt zu diesem Punkt (Pick up und return an verschiedenen Orten) eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Regelungen, bei jedem einzelnen Vermieter. Auch von der Jahreszeit abhängig!
    Meine Frage:
    Wer weiß, wo es dazu eine gute Übersicht gibt?

    1. says: Robin

      Hallo,
      zur Einweggebühr oder auch “drop charge” kenne ich leider keine Übersicht mit allen Vermietern im Vergleich. Ich persönlich kann nur von “Alamo” sprechen. Diese verlangen je nach Entfernung zwischen 100$-500$. Als ich letztes Mal eigentlich 500$ hätte zahlen müssen, wurde das vor Ort trotzdem nicht berechnet. Darauf kann man sich aber natürlich nicht verlassen.
      Die Einwegebühr wird übrigens in der Regel bei der Anmietung gezahlt. Zumindest ist das bei Alamo/National so.
      Werde den Hinweis zur drop charge aber in den Artikel dann noch einfügen in Kürze.
      Grüße Robin

  3. says: Julia

    Hallo Robin 🙂

    Wir planen gerade unseren Floridatrip und dein Blog ist wirklich sehr hilfreich. Nur eine Frage bleibt leider offen: Wie läufts mit der Maut? Ich hab schon ein bisschen gelesen und glaube, dass der SUNPASS die beste Lösung ist. Das sagt aber nur mein Bauch… vielleicht hast du ja einen besseren Tipp. Ich will vorher nicht ewig google befragen und schauen, wie ich Mautstraßen umgehe. Einfach nur fahren und mir keine Gedanken machen müssen

    1. says: Robin

      Hallo Julia,

      mit dem Sunpass habe ich leider keine Erfahrungen. Wir haben die Maut damals immer vor Ort normal bezahlt 😉 So oft waren wir glaube ich aber gar nicht auf Mautstraßen. Falls ihr mit Google Maps navigiert, kann man ja zumindest einstellen, dass Mautstraßen nicht befahren werden sollen. Hat bei mir bisher eigentlich gut geklappt.

      Gruß Robin

  4. says: Julia

    Hallo Robin,
    wir wollen im Oktober in den USA einen 12-Sitzer anmieten. Benutzen werden wir ihn allerdings nur mit 9 Leuten. Braucht man da wohl einen besonderen Führerschein?
    Liebe Grüße 🙂

    1. says: Robin

      Hallo Julia,

      meines Wissens nach sollte das in den USA kein Problem darstellen, solange die Fahrt nicht gewerblich ist. Ein normaler B Führerschein würde dann ausreichen. Auch vom Gewicht ist das kein Problem.

      Gruß Robin

  5. says: Patrick

    Hallo Robin,

    klasse Beitrag!

    Hätte bzgl Google Maps noch einen Tipp um ggf Kosten für eine Sim-Karte zu vermeiden.
    Man kann sich sofern die Route vor Abreise feststeht auch Karten herunterladen und dann offline navigieren. Das hat mir in der Gegend um DC, Virginia und Pennsylvania schon große Dienste erwiesen. Einziger Nachteil ist, dass man z. B. die aktuelle Verkehrsfunktion nicht nutzen kann.

    Gruß Patrick

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