Die Südinsel Neuseelands vereint die landschaftlichen Highlights des Landes und ist bekannt für spektakuläre Landschaften zwischen tiefen Fjorden und den Südalpen mit ihren hohen Gipfeln und Gletschern. Besonders herausstechend sind dabei der Fiordland-Nationalpark im Südwesten, der Mount Cook-Nationalpark, aber auch sämtliche wunderbare Küstenstreifen entlang der knapp 6000 km langen Küstenlinie.
Die Südinsel ist auch etwas größer als die Nordinsel, weshalb die meisten Reisenden tendenziell mehr Zeit auf der Südinsel verbringen als auf der Nordinsel.
Im Artikel beschreibe ich eine mögliche Route für die Südinsel, auf der du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erleben kannst.
Am Ende findest du zudem alternative, kürzere Routenführungen.
Die optimale Reisedauer für die gesamte Route beträgt 3 Wochen oder länger.
Planung der Route für die Südinsel Neuseelands
Zeitplanung für 2-3 Wochen (oder länger)
Im Vergleich zur Nordinsel benötigt man für die Südinsel aufgrund ihrer Größe ein bisschen mehr Zeit. Eine sinnvolle Verteilung zwischen Südinsel und Nordinsel auf die gesamte Reisedauer ist 60:40 oder 55:45.
Reisende mit einer Reisezeit von 3 Wochen oder weniger sollten allerdings erwägen, sich nur für z.B. die Südinsel zu entscheiden.
Um die Südinsel zu bereisen und keines der wichtigen Highlights auszulassen, sind 3 volle Wochen grundsätzlich ausreichend. 4 Wochen sind natürlich auch nicht verkehrt, denn dann hätte man auch Zeit für Pausentage oder zusätzliche Unternehmungen.
Mit einer abgekürzten Routenführung (z. B. mit Auslassung der nördlichen Hälfte, nördlich des Arthur’s Pass) ist die Südinsel auch in 2 Wochen noch gut zu bereisen und man schafft es immer noch, viele der schönen Highlights problemlos zu erleben.
Eine Reisedauer von nur 1 Woche ist dagegen nicht mehr wirklich empfehlenswert. Vorstellbar wäre bei dieser kurzen Reisedauer aber ein Flug nach Queenstown und eine kurze Route inkl. Fiordland und Mount Cook, mit Ende der Route in Christchurch.
Wer also beispielsweise nur 2-3 Wochen für das gesamte Neuseeland Zeit hat und beide Inseln im Schnelldurchlauf sehen möchte, für den könnte diese Variante interessant sein.
Klima / Beste Reisezeit für die Südinsel
Im Gegensatz zur Nordinsel ist die Südinsel ein wenig kühler und regenreicher. Wer beispielsweise im Frühling anreist (Oktober/November) kann überlegen, zunächst die Nordinsel zu bereisen und danach die Südinsel zu besuchen, da es dann vom Klima her tendenziell ausgeglichener ist.
Auch innerhalb der Südinsel gibt es einige klimatische Unterschiede und stark von der Landschaft geprägt.
So ist die Westküste (insbesondere das südwestliche Fiordland), beeinflusst durch die Tasmansee, eine der feuchtesten Regionen der Welt und wird von Regenwäldern und hohen Niederschlägen geprägt. Die östliche Seite der Insel hingegen liegt im Regenschatten der Südalpen und ist deutlich trockener – vor allem in den Regionen Canterbury und Otago, wo ein gemäßigtes, kontinentales Klima herrscht. Dort sind die Sommer warm und die Winter kühl, während im Hochland und in den alpinen Gebieten Schneefall und kühle Temperaturen dominieren.
Eine gute Reisezeit sind die Monate November und Dezember. Wer den Massentourismus etwas meiden möchte, reist im Zweifelsfall im November.
Der Vorteil im neuseeländischen Frühling/Anfang Sommer ist z.B. die wunderschöne Lupinenblüte, die besonders rund ums Fiordland, aber auch in den alpineren Gebieten wie dem Lake Tekapo zu sehen ist.
Januar und Februar (neuseeländischer Sommer) sind am wärmsten, allerdings haben die Neuseeländer dann Ferien und das Land platzt in den touristischen Regionen teilweise aus allen Nähten. Gebiete wie z. B. der Abel Tasman im Norden der Südinsel sind dann ein äußerst beliebtes Ferienziel für Einheimische.
Der Herbst beginnt im März und geht bis Mai. Diese Jahreszeit ist ebenfalls sehr gut für Reisen geeignet, und statt der Lupinenblüte gibt es dann schönes Herbstlaub.
Insgesamt würde ich die besten Reisemonate, klimatisch und touristisch gesehen, daher auf November und April festlegen.
Route für 3 Wochen Südinsel Neuseeland – Ultimativer Routenplan
Die folgende Route, die auf mindestens 3 Wochen Reisedauer ausgelegt ist, startet in Christchurch. Anschließend geht es zunächst Richtung Norden, vorbei an Kaikoura und den Marlborough Sounds bis an das nördliche Cape Farewell. Danach fahren wir das erste Mal über den Arthur’s Pass zurück. Anschließend geht es durch die Mitte der Insel, vorbei an Highlights wie dem Lake Tekapo und Mount Cook. Danach geht es wieder zurück an die Küste zum schottisch geprägten Dunedin und weiter bis an das Südende mit einem Besuch der Catlins Region. Danach folgt das Fiordland, ein Besuch in Queenstown und die Fahrt an die Westküste der Südinsel mit Besuch der Fox und Franz Josef Gletscher. Zurück nach Christchurch geht es wieder über den schönen Arthur’s Pass.
Hierbei ist zu bedenken, dass die Routenführung auf der Südinsel sehr variabel ist und in unterschiedlicher Art und Weise gefahren werden kann. Wenn z.B. der Arthur’s Pass komplett ausgelassen würde, könnte die Route auch in einer regulären Schleife gefahren werden. Da wir den Pass für empfehlenswert halten, ist diese Route allerdings so ausgelegt. Statt zweimal den Arthur’s Pass zu fahren, könnte man alternativ auch einmal an den Hamner Springs vorbei fahren.
Auch ein Start in entgegengesetzter Richtung ist natürlich völlig ok und bei Auslassung der nördlichen Hälfte auch notwendig. Die Routenvariation findest du am Ende.
Karte zur Neuseeland Südinsel Route in der Übersicht
Christchurch – Start der Südinsel Route
Auch wenn es Neuseeland-Reisenden berechtigterweise hauptsächlich um die Naturschönheiten bei einem Besuch des Landes geht, kannst du Christchurch, der größten Stadt auf der Südinsel durchaus einen eintägigen oder halbtägigen Besuch abstatten.
Das lässt sich gut nach der Ankunft oder vor der Abreise verbinden.
Im Artikel zu Christchurch gebe ich dir bereits einen kurzen Überblick, was du in der Innenstadt von Christchurch unternehmen kannst.
In der vorgestellten Route fahren wir nach Ankunft zunächst direkt raus aus Christchurch zum ersten Ziel auf der Route. Wenn du erst abends ankommst, ist eine Nacht dort natürlich obligatorisch.
Kaikoura – “Hauptstadt” der Walbeobachtung (1-2 Tage/ 2 Nächte)
Nach der Abholung des Mietwagens oder Campers am Flughafen geht es direkt los. Wir kamen nachmittags von Christchurch los und fuhren daher am Ankunftstag nach Kaikoura.
Die Mietwagenabholung ist generell einfach, da die Mietwagenanbieter gewöhnlich direkt am Flughafen stationiert sind. Wer einen Camper abholt, kann gewöhnlich den kostenlosen Shuttle der Camper-Anbieter nutzen, denn die Depots sind bei den meisten Anbietern nicht weit vom Flughafen entfernt. Dementsprechend sollte das auch relativ schnell vonstatten gehen.
Nach Kaikoura sind es knapp 2,5 Stunden Fahrt. Zunächst nicht sonderlich spektakulär wird die Strecke zum Ende hin sehr schön, da sie zunächst in der Nähe des Meeres und danach direkt am Meer und den Wellen entlangführt. Die Straße führt teilweise an Steilhängen entlang und es geht öfters durch kurze Tunnel. Eine landschaftlich sehenswerte Etappe!
In Kaikoura übernachten wir und am nächsten Tag hast du einige Möglichkeiten: An einer Tour für die Walbeobachtung teilnehmen oder auf eigene Faust die zahlreichen Robben an der Küste entdecken.
→ Alle Infos dazu findest du bereits im Kaikoura Artikel von mir.
Je nachdem, was du machst, bietet sich ggf. auch noch eine zweite Nacht direkt in Kaikoura an. Falls du an keiner Tour teilnimmst, reicht aber definitiv eine Nacht.
Wir sind entsprechend am späteren Nachmittag weitergefahren und haben dann (mit Campervan) auf dem empfehlenswerten DOC Campingplatz am Marfells Beach (Google Maps), etwa 1:20h weiter nördlich übernachtet. Am wilden, ruhigen Strand lässt es sich schön mit Blick auf das Meer übernachten und Strandspaziergänge unternehmen. 10$/Person.
Tagesdistanz bis Kaikoura: Ca. 180 km und 2:20h Fahrt.
Marlbourough Sounds und Pelorus Bridge (1-2 Nächte / 1 Tag)
Die Marlborough Sounds im Norden der Südinsel, die du als nächstes erreichst, sind ein Netzwerk aus Meeresarmen, geschützten Buchten und kleinen Inseln. Das klare Wasser und die bewaldeten Hänge bieten ideale Bedingungen für schöne Naturerlebnisse. Du kannst durch die Wälder auf dem Queen Charlotte Track wandern, mit dem Kajak abgelegene Buchten erkunden oder bei einer Bootstour Delfine, Robben und Seevögel beobachten.
Bootstouren: Die Marlborough Sounds vom Wasser aus erkunden
Eine der besten Möglichkeiten, die Marlborough Sounds zu erleben, ist eine Bootstour, die meist von Picton aus startet.
Beachcomber Cruises bietet Touren im Queen Charlotte Sound (ab ca. 80 NZD). E-Ko Tours bietet Tierbeobachtungstouren an, bei denen du unter anderem Delfine beobachten kannst (ca. 150 NZD).
Auch Kajakfahren auf eigene Faust oder mit Tour ist möglich. Die Marlborough Sounds Adventure Company bietet dies an. Ein 4-stündiger Verleih kostet hier 45 NZD, ganztägig sind es 65 NZD. Geführte Touren gibt es ab 160 NZD und sind besonders für Anfänger zu empfehlen. Morgens sind die Bedingungen am besten, da das Wasser ruhiger ist.
Queen Charlotte Track: Spektakulärer Fernwanderweg
Der Queen Charlotte Track ist ein 71 Kilometer langer Wanderweg, der durch Wälder, Hügel und entlang der Küste führt. Die Wanderung bietet atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die Natur und ist in mehreren Etappen begehbar. Der Startpunkt ist Ship Cove, erreichbar per Boot von Picton. Die gesamte Wanderung dauert etwa 3 bis 5 Tage, es sind jedoch auch Tageswanderungen möglich. Entlang des Weges gibt es Campingplätze und Bed & Breakfasts, die rechtzeitig gebucht werden sollten.
Mehr Infos auch auf der Homepage des DOC zum Track.
Eine informative Broschüre zum Track inkl. schöner Karte als Übersicht findest du unter diesem Link.
Für eine etappenweise Wanderung benötigst du auch wenigstens einen Bootstransfer. Am einfachsten ist es natürlich, den Anfang des Tracks zu laufen (Google Maps), der beim Ort Anakiwa startet. Eine Rückfahrt mit dem Boot ist von der Onahau Bay möglich.
Wer andere Etappen gehen möchte, muss zurzeit (11/2024) auch für die Hinfahrt ein Boot nehmen, da die Kenepuru Road, die dorthin führt, bereits seit geraumer Zeit nur für Anwohner geöffnet ist aufgrund von Reparaturarbeiten (s. Updates).
Eine gute Übersicht über angebotene Bootstouren mit Wanderung findest du hier auf getyourguide.de. Eine Hin- und Rückfahrt inkl. eigenständiger Wanderung kostet meist um die 100$, beispielsweise diese Tour.
Weiter auf dem Queen Charlotte Drive
Egal, ob du eine Bootstour von Picton aus startest oder nicht, so kannst du bei deiner Weiterfahrt den kurvigen Queen Charlotte Drive nehmen, eine szenische Küstenstraße, die bis nach Havelock führt. Auf der 35 km langen Straße bieten sich schöne Ausblicke auf die Küsten der Marlborough Sounds und einige Stopps. Erwähnenswert sind dabei der Shakespeare Lookout zu Beginn oder die Picnic Bench, eine Bank mit schöner Aussicht (Google Maps). Kurz vor Havelock kommst du noch am Cullen Point Lookout (Google Maps) vorbei, der einen insgesamt 1 km langen Fußweg voraussetzt. So richtig lohnenswert ist der offizielle Aussichtspunkt nicht, da er relativ zugewachsen ist. Man kann aber Trampelpfade durch die Büsche gehen und hat dann eine etwas bessere Sicht:
Pelorus Bridge – Hängebrücke über dem Regenwald
Einen Halt auf der weiteren Route verdient dasa Pelorus Bridge Scenic Reserve, ein Schutzgebiet mit üppigem, einheimischem Regenwald. Es bietet alte Baumarten wie Rimu, Kahikatea und Totara, die Lebensraum für heimische Vögel bieten wie z. B. dem Tui.
Ganz nett ist die Hängebrücke über dem intensiv blauen Fluss. Für einen schönen Überblick des Reserve bietet sich der 1,7 km lange “Circle Loop Track” an, der über die Hängebrücke und dann eine Runde durch den Wald führt.
Für Camper bietet sich für den heutigen Tag hier eine Übernachtung an. Die relativ große DOC Campsite ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Bei den “unpowered” Sites ist man etwas schöner und näher am Fluss gelegen und es gibt eine Küche. Dort ist aber deutlich mehr los. Bei den “powered Sites” liegt man im Wald und es ist ruhiger. Mehr Infos auf der Seite des Campingplatzes. Die Übernachtung kostet 20$/Person, was etwas teurer als normal ist. Der Campingplatz ist allerdings auch mit heißen Duschen und einer Küche ausgestattet.
Wer nicht campt und die Marlborough Sounds via Bootstour oder Wanderung erkundet, der findet in Picton natürlich eine große Auswahl zur Übernachtung. Alternativ gibt es auch in Havelock noch ein paar günstige Motels (für Selbstversorger ist z.B. das Apartment mit Balkon inkl. Küche in der “Blue Moon Lodge” (Booking.com) für ca. 100€ einen Blick wert).
Tagesdistanz bis Pelorus Bridge (ab Marfell Beach): Ca. 130 km und 2h Fahrt (alternativ nur 70 km und 1h Fahrt bis Picton, wenn der Tag dort verbracht wird).
Farewell Spit und Abel Tasman Park – Spannender Abstecher an das Nordende der Südinsel (3 Tage / 2-3 Nächte)
Auf der weiteren Route bietet sich nun ein größerer, empfehlenswerter Abstecher an, der ab Richmond startet. Dort biegen wir vom Highway 6 auf den Highway 60 ab. Das Ziel ist das wunderschöne Cape Farewell.
Auf dem Weg Richtung Norden kommst du auch am beliebten Abel Tasman Nationalpark vorbei, wo du an den wunderschönen Küsten und Stränden wandern oder Kajak fahren kannst. Diesen haben wir zwar erst am Rückweg besucht, du kannst es aber auch genauso gut anders herum machen. Eventuell wetterabhängig planen.
→ Für den Abstecher zum Cape Farewell inkl. lohenswerter Zwischenstopps habe ich bereits einen eigenen, umfangreichen Artikel geschrieben.
→ Ebenso für den Besuch des Abel Tasman Parks
Tipp für Camper: Bei der Rückfahrt Richtung Highway 6 kannst du kostenlos an der McLeans Recreation Area inkl. Plumpsklo übernachten (Google Maps), einer abgelegenen, ruhigen Gegend am Fluss mit ausreichend Platz auf einer langgestreckten Wiese.
Tagesdistanz (Pelorus Bridge bis z.B. Kakaka): Ca. 160 km und 2,5h Fahrt.
Distanz für die zwei weiteren Tage: Ca. 4:15h und 250 km (bis zurück zum Highway 6).
Die Westküste der Südinsel – schöne Küstenstraßen und Pancake Rocks (1 Tag / 1-2 Nächte)
Am heutigen Tag fahren wir etwas länger, um zur Westküste zu kommen. Die Route auf dem Highway 6 entlang des Buller River ist nicht weiter sonderlich spektakulär. Interessant ist die Region überwiegend für Rafter und Kajakfahrer, denn der Buller River ist gut geeignet dafür.
Wer möchte kann die Buller River Swing Bridge (Google Maps) besuchen, die mit 110 m längste Hängebrücke Neuseelands, deren Besuch 12,50$ kostet. Der Anbieter bietet auch Jetboot-Touren (ab 125$) und eine Zipline (ab 40$) an.
Ansonsten geht es zunächst weiter. Wenn du an Seebären interessiert bist, solltest du vom Highway 6 den 15 km langen Abstecher zum Cape Foulwind unternehmen (Google Maps). Vom Parkplatz folgt man dem Wanderpfad etwa 500 m lang bis zur Aussichtsplattform für die Seebärenkolonie.
Ansonsten führt der Highway 6 kurze Zeit später schließlich an die Westküste. Die Fahrt an der Küste ist eine der schönsten Panoramastraßen und lockt mit tollen Ausblicken auf die wilde Küste und die Urwälder. Oft steigt die Straße an, sodass sich gute Ausblicke von oben bieten, z.B. vom Irimahuwhero Lookout (Google Maps).
Kurz darauf erreichen wir das Highlight an der Westküste, die Pancake Rocks (Google Maps). Dabei handelt es sich um bizarre Felstürme, die ein wenig aussehen wie aufeinandergeschichtete Pfannkuchen. Sie entstanden vor etwa 30 Millionen Jahren durch Schichtablagerungen von Kalkstein und Tonstein, die durch die Erosion so ihre typische Form erhielten. Die weichen Tonstein-Schichten zwischen den härteren Kalksteinschichten sind schneller erodiert, was zur einzigartigen “Schicht”-Optik führte. Dieses geologische Phänomen ist weltweit selten und macht die Pancake Rocks so einzigartig.
Spannend sind aber nicht nur die Felsen, sondern auch die “Blowholes“, die durch die Kraft der Wellen hier ein ständiges Schauspiel bieten. Diese entstehen, wenn bei Flut und starkem Seegang Wellen gegen die Felsen krachen und durch Spalten im Gestein gepresst werden, was dazu führt, dass beeindruckende Wasserfontänen mit einem teilweise lauten Donnern meterhoch in die Luft geschleudert werden.
Wenn du es planen kannst, empfiehlt sich daher der Besuch der Pancake Rocks bei Flut.
Ein etwa 1 km langer Rundweg, vorbei an zahlreichen Nikau-Palmen, die nur in bestimmten Küstenregionen Neuseelands vorkommen, führt durch die Gesteinsformationen und es macht Spaß diese zu erkunden. Auf den Felsen sehen wir im November auch Taraseeschwalben, die ihre Jungen füttern:
Wenn du Lust hast, in der Umgebung noch ein wenig mehr zu entdecken, dann gibt es noch ein paar Sehenswürdigkeiten:
- Punakaiki Cavern (Google Maps): Eine frei zugängliche Höhle, etwa 350 m nördlich vom Pancake Rocks Parkplatz (über den Gehsteig an der Straße zu erreichen), die du ohne Führer erkunden kannst. Bestenfalls mit einer Taschenlampe ausgestattet, kannst du die Stalaktiten und verschiedene Felsformationen im Inneren der im Urwald eingebetteten Höhle bestaunen.
. - Pororari River Track (Google Maps): Der Pororari River Track folgt dem Ufer des Pororari River, vorbei an beeindruckenden Kalksteinfelsen und durch üppige Vegetation. Der Weg ist ideal für Naturliebhaber, die die Ruhe und Schönheit der Flusslandschaft genießen möchten. Der Weg wird in einfacher Richtung gegangen und muss auf demselben Weg zurückgelaufen werden. Die Distanz kann man sich beliebig einteilen, der Wanderweg geht an sich immer weiter. Nach einem guten Kilometer kommt z. B. ein Aussichtspunkt. Wer wanderlustig ist, kann auch z. B. bis zur Hängebrücke nach ca. 3,5 km laufen und dann wieder zurück. Sehr idyllisch.
. - Truman Track (Google Maps): Der Truman Track beginnt an der Hauptstraße und führt durch dichten, einheimischen Regenwald bis zur Küste zu einem schönen Strand mit tollen Felsformationen und kleinen Höhlen. Den Strand sollte man nur bei Ebbe erkunden. Hin und zurück geht der kleine Wanderweg 1,4 km.
Für uns geht es nun noch ein Stück weiter bis nach Rapahoe, einem kleinen Ort, wo wir mit dem Camper übernachten. Wenn du nicht campst, kannst du dich für Unterkünfte bei den Pancake Rocks umsehen. Eine größere Auswahl gibt es dann aber im Ort Greymouth.
Übernachtung für Camper: Wir blieben hier am wunderschönen Rapahoe Beach Holiday Park (Google Maps). Der Campingplatz ist privat geführt und bietet einige Stellplätze mit direkter Sicht aufs Meer und einer super entspannten Atmosphäre. Auch die Gemeinschaftsräume sind gemütlich eingerichtet und alles wirkt etwas heimisch. Wir hatten hier sogar spontan einen “Pausentag” eingelegt und blieben den kompletten nächsten Tag hier. Die schönen “Beach View Sites” kosten 22$/Person/Nacht. Strom kostet 5$ extra.
Wer nicht campt, für den könnten bei den Pancake Rocks die Punakaiki Beachfront Motels (Booking.com) einen Blick wert sein. Die großzügig und schön eingerichteten Studios gibt es ab ca. 105€/Nacht.
Auch nicht schlecht ist das preislich ebenbürtige Paparoa Park Motel (Booking.com) mit sehr schönen, privaten Balkonen.
Tagesdistanz (bis Rapahoe): Ca. 270 km und 3,5h Fahrt.
Die Fahrt über den Arthur’s Pass bis Lake Tekapo – beeindruckende Passstraße (2 Tage / 1 Nacht)
Der Arthur’s Pass ist nicht nur eine wichtige Verbindungsstraße zur Ostküste, sondern auch landschaftlich mit einigen Highlights bestückt. Wenn du unserer Route folgst und den Pass fährst, musst du diesen am Ende der Route eigentlich noch einmal fahren, um wieder zurück nach Christchurch zu kommen. Wenn du den Pass komplett auslässt, kannst du auch weiter an der Westküste fahren. Wir fanden es allerdings nicht langweilig, den Pass zweimal zu fahren. Manchmal ist es auch gut so, wenn das Wetter beim ersten Mal nicht passt.
→ Alle Infos zu den Highlights und Unternehmungen auf dem Arthur’s Pass findest du bereits in meinem Artikel dazu.
Wir haben das erste Mal nicht auf dem Arthur’s Pass übernachtet, sondern sind an dem Tag bis nach Lake Tekapo weitergefahren. Wenn die Bedingungen gut sind, kannst du dir aber auch beim ersten Mal länger Zeit nehmen und eine Übernachtung einplanen, was grundsätzlich aufgrund der ansonsten langen Tagesdistanz empfehlenswert ist.
Distanz (bis Lake Tekapo): ca. 420 km (5,5h)
Lake Tekapo – schönster Sternenhimmel und türkisblauer See mit Lupinenfeldern (1-2 Nächte / 1 Tag)
Der nächste Aufenthalt ist am schönen Lake Tekapo, einem großen Gletschersee. Wenigstens eine Nacht solltest du hier unbedingt verbringen – sofern der Himmel klar ist. Denn hier findest du den wohl schönsten Sternenhimmel Neuseelands vor. Aber auch bei Tag kannst du den See entspannt erkunden und vom hoch gelegenen Observatorium bestaunen.
→ Alle Infos zum Lake Tekapo findest du im Artikel dazu von mir.
Wir fuhren am Nachmittag noch ein Stück weiter zum Lake Pukaki, der 45 km entfernt ist. Wenn sich erneut Chancen auf Sternbeobachtungen bieten, spricht aber auch nichts dagegen, einfach 2 Nächte am Lake Tekapo zu bleiben.
Tagesdistanz (am Lake Tekapo und Weiterfahrt): Ca. 80 km (1:10h)
Mount Cook Nationalpark – Gletscher und hohe Gipfel (2 Nächte / 1-2 Tage)
Der Mount Cook Nationalpark mit dem über 3000 m hohen Mount Cook ist zweifellos eines der Highlights auf der Südinsel und trotz der hohen Popularität und Besuchermenge ein “Muss”. Vom Südende des Lake Pukaki ist es notwendig knapp 60 km einfache Strecke zu absolvieren, um zum Mount Cook zu gelangen.
Als Übernachtung empfiehlt es sich, entweder direkt eine Nacht im Mount Cook Nationalpark zu verbringen (als Camper gut und verhältnismäßig günstig möglich, ansonsten vor Ort eher teuer) oder z.B. ein oder zwei Nächte am Südende zu verbringen und dann für einen Tagesausflug zum Nationalpark und wieder zurück fahren.
→ Alle wichtigen Infos zum Besuch des Mount Cook und der empfehlenswerten Wanderung dort erfährst du in meinem Artikel dazu.
Distanz (Südende Lake Pukaki nach Mount Cook und zurück): Ca. 130 km und 1,5h
Zurück an die Ostküste nach Dunedin mit Aufenthalt (oder direkt weiter nach Queenstown) – 2 Tage / 2 Nächte)
Nun gibt es routentechnisch zwei Optionen.
Wir fuhren nun wieder zurück an die Ostküste, um die Gegend rund um Dunedin sowie die Catlins im Süden zu erkunden. Wenn du weniger Zeit für deine Route hast, kannst du von hier aus aber auch über den schönen “Lindis Pass” direkt bis nach Queenstown fahren und anschließend das Fiordland erkunden. Das spart etwa 3 Tage.
Clay Cliffs – beeindruckende Felstürme
Die sehenswerten Clay Cliffs (Google Maps) kannst du besuchen, egal welche Route du nun nimmst. Noch bevor du den Ort Omarama erreichst, führt eine insgesamt 11 km lange Straße (davon 7 km Schotter) in das Gebiet. Die Straße ist in Privatbesitz, daher soll man 5$ in eine Box werfen.
Die Schotterstraße wird gegen Ende recht holprig, ist aber ansonsten mit jedem Fahrzeug befahrbar.
Die Clay Cliffs (“Tonklippen) bestehen aus lehmigen Sandsteinfelsen und bieten mit ihren steilen, gezackten Spitzen und tiefen Schluchten eine faszinierende, fast surreal wirkende Landschaft. Ein bisschen ähnlich wie der Bryce Canyon in den USA, falls du dort schon einmal warst.
Die Clay Cliffs entstanden vor Millionen Jahren durch Ablagerungen von Kies, Sand und Lehm. Erosion und tektonische Kräfte formten die markanten, turmartigen Spitzen der Felsen, die mit ihren Orange- und Ockertönen einen tollen Kontrast zur sonst üblichen neuseeländischen Landschaft bilden.
Vom Parkplatz geht es einen Pfad hinauf zu den Klippen, die dann schön erkundet werden können. Inmitten der hoch aufragenden Felsen herrscht eine coole Atmosphäre.
Entlang der Ostküste
Nun geht es auf der Route nicht weiter spektakulär für uns zurück an die Ostküste. Beim Ort Oamaru könntest du einen Stopp machen, um die Kolonie der blauen Zwergpinguine (Google Maps) zu besuchen. Man sieht sie gewöhnlich aber nur abends bei Dunkelheit und muss dafür dann entsprechend ein Ticket für den Zugang zahlen. Wenn es zeitlich bei dir passt, also ggf. eine Überlegung wert. Der Eintritt zum Gelände kostet 39$ bzw. 52$ um noch näher ran zu kommen.
Kurze Zeit später geht es an der nächsten Sehenswürdigkeit, den Moeraki Boulders (Google Maps) vorbei. Dabei handelt es sich um einen Haufen von runden Granitfelsen am Strand mit bis zu etwa 2 Metern Durchmesser. Ein Besuch bei Ebbe ist auf jeden Fall besser, sonst liegen einige Steine im Meer. Vom öffentlichen Parkplatz (Google Maps) musst du etwa 600-700 Meter am Strand entlang gehen, um die Steine zu finden. Ansonsten gibt es auch noch einen näheren Zugang vom Café.
Die Felsen sind ganz nett und sehenswert, teilweise herrscht hier aber massiver Touristenrummel. Es kann also passieren, dass man kommt und mehrere Busse mit chinesischen Reisegruppen ausgeladen werden. Dann macht der Besuch keinen Spaß mehr und diese “Attraktion” wirkt ein wenig überbewertet.
Als nächstes erreichen wir Dunedin, eine schottisch geprägt Stadt in deren Umgebung es einiges zu tun gibt.
Für den Aufenthalt in und um Dunedin kannst du 2 Nächte einplanen.
→ Alle Infos dazu erfährst du im Artikel dazu.
Bevor du Dunedin erreichst, kannst du einen Abstecher zum Doctor’s Point Reserve mit coolen Strandhöhlen machen. Die Details dazu auch im Artikel.
Tagesdistanz (nach Dunedin): Ca. 290 km (3:45h)
Distanz vor Ort am nächsten Tag: Ca. 65 km (1,5h)
Fahrt in die Catlins Region – Tierbeobachtungen, Urwälder, Küsten und der südlichste Punkt (1 Tag / 1 Nacht)
Als nächstes geht es für uns weiter in die Region der Catlins, wo dich spannende Tierbeobachtungen, tolle Küsten, Wasserfälle, Regenwald und Strände erwarten. Der Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert und du kannst 2 Tage dafür einplanen.
→ Alle Details zu den Sehenswürdigkeiten der Catlins gibt’s im Artikel dazu von mir.
Tagesdistanz (nach Waikawa inkl. Abstecher): Ca. 220 km (3,5h)
Fahrt von den Catlins bis nach Manapouri (Fiordland) – 1 Tag / 1 Nacht
Nach weiteren coolen Stopps in den Catlins an diesem Tag verlassen wir diese und fahren Richtung Invercargill weiter. Wenn du z.B. einkaufen musst, bietet sich die Stadt gut an, ansonsten kannst du sie auch umfahren.
Ein Halt bietet sich an der Raststelle “McCracken’s Rest” (Google Maps) an, denn dort lassen sich häufig Delfine sichten. Außerdem hast du eine ganz nette, weite Sicht über die Küste.
Anschließend entfernen wir uns wieder von der Küste und machen uns auf über kleinere Landstraßen, die letztendlich nach Manapouri führen, einem der zwei Ausgangsorte für den Besuch des Fiordlands. Nach dem bereits langen Fahrtag übernachten wir auch dort und nicht im etwas belebteren Te Anau.
Tagesdistanz (ab Catlins): Ca. 270 km (3,5h)
Das Fiordland – landschaftliches Highlight in Neuseeland (2 Tage / 2 Nächte)
Im Fiordland von Neuseeland erwarten dich wirklich beeindruckende Landschaften, die geprägt sind von Tälern mit hohen Gipfeln, hunderten Wasserfällen, die von den Felswänden hinunterfließen und imposanten Meeresarmen, den Fjorden.
Da eine Übernachtung direkt am beliebten Milford Sound sehr teuer ist, nehmen die meisten Reisenden Te Anau als Ausgangspunkt für einen langen Tagesausflug. Mit Camper kommst du allerdings näher ran. So oder so empfehlen sich aber mindestens 2 Nächte in der Region, um das Fiordland ausreichend erkunden zu können.
→ Im Artikel von mir erfährst du alles zum Fiordland und wie du dieses am besten in 2 Tagen erkundest.
Distanz für 2 Tage im Fiordland (Start Manapouri – Milford Sound – Ende in Te Anau): Ca. 270 km (3:45h)
Fahrt nach Queenstown (1 Tag / 1 Nacht)
Nun geht unsere Route weiter mit dem nächsten Ziel Queenstown. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt erreichst du bereits das Südende des Lake Wakatipu, an dessen Nordende Queenstown liegt.
Falls du mit Camper unterwegs bist und noch eine kostenlose Übernachtung suchst, kannst du die “Kingston Lakeside Reserve” (Google Maps) ansteuern, einem beliebten Freedom Campingplatz (inkl. Toilette).
Fahrtdistanz nach Queenstown: Ca. 175 km (2h)
Queenstown ist eine eigentlich recht kleine Stadt, die aber dennoch viele Touristen anzieht. Die Stadt, die früher vor allem als ruhiger Ferienort diente, hat sich mittlerweile zu einem Mekka für Adrenalinsuchende entwickelt und ist daher bekannt als „Abenteuerhauptstadt“ Neuseelands.
Der Ursprung als Abenteuermetropole begann mit dem Bungee Jumping und Jetboating, zwei Extremsportarten, die in Queenstown erfunden wurden und die Stadt weltweit bekannt machten. Die Fans von Abenteuer und Action können neben diesen Aktivitäten auch Wildwasser-Rafting, Skydiving und Mountainbiking ausprobieren.
Wenn du damit allerdings gar nichts anfangen kannst, würde ich nicht allzu viel Zeit für einen Besuch einplanen. Zumindest wir fanden die Stadt an sich nicht gerade einladend. Sehr touristisch aufgezogen und irgendwie einfach nicht so schön.
Allerdings scheiden sich an Queenstown generell die Geister, denn die einen hassen, die anderen lieben es.
Zumindest einen Blick darauf werfen kannst du aber schon. Wir planen hier eine Nacht ein.
Folgend ein Überblick über die Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Queenstown.
Bob’s Peak – fantastische Aussicht auf Queenstown und Bergpanorama
Wenn du dich nur für eine Sache in Queenstown entscheidest, dann ist es wohl die Fahrt auf den “Hausberg”, den Bob’s Peak. Der Gipfel kann zu Fuß oder per Gondelbahn erreicht werden.
Die Gondel “Skyline Gondola” fährt dabei gewöhnlich von 9:30 bis 21 Uhr und kostet 64$ (inkl. Rückfahrt). Mehr Infos auf der Homepage.
Vom Gipfel erwartet dich ein tolles Panorama mit dem Lake Wakatipu, Queenstown und im Hintergrund die Bergkette “Remarkables”.
Abenteuer für Adrenalinjunkies
Hier gibt es eine größere Auswahl, als du dir je vorstellen kannst:
Bungee-Jumping von der “Kawarau Bridge” (Angebote hier) , Ziplining an verschiedenen Orten, Jetboating über dem Shotover River (Angebote hier), Wildwasser-Rafting, Tandem-Sprünge und vieles mehr. Wenn man das Budget hat, kann man hier tagelang beschäftigt sein, um alles auszuprobieren.
Eine gute Übersicht findest du hier auf getyourguide.de.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- TSS Earnslaw – historisches Dampfschiff: Deutlich entspannter geht es mit einer Fahrt auf dem letzten verbliebenen von einst 30 Dampfschiffen über den Lake Wakatipu. 1912 in Dunedin gebaut, fährt die TSS Earnslaw heute noch zur touristischen Zwecken.
Buchen kannst du die 90-minütige Fahrt z.B. hier auf getyourguide.de. - Queenstown Gardens (Google Maps): Idyllische Parkanlage am Ufer des Lake Wakatipu abseits des Trubels. Der botanische Garten beherbergt eine Vielfalt an einheimischen und exotischen Pflanzen sowie einen malerischen Rosengarten. Aber ganz ohne Action ist dann auch hier nicht, denn in den Gärten ist auch eine Discgolf-Anlage installiert. Zu den Highlights des Gartens zählen außerdem die Sequoias, kalifornische Mammutbäume, die ursprünglich von den Briten als Nutzholz nach Neuseeland gebracht wurden. Doch durch das milde Klima wuchsen sie hier schneller als erwartet und lieferten minderwertiges Holz. Heute sind diese beeindruckenden Baumriesen im Botanischen Garten zu bewundern.
Fahrt von Queenstown bis an die Westküste (2 Tage / 1 Nacht)
Von Queenstown geht es auf der Route nun weiter über Wanaka und den Haast Pass bis zurück an die Westküste.
Auf der Strecke liegen einige interessante Stopps. Für die gesamte Strecke solltest du zwei Tage einplanen und eine Übernachtung mit einbauen, z.B. in Wanaka oder mit Camper auch auf der weiteren Route über dem Haast Pass.
Arrow Junction Lookout
Von Queenstown geht es zunächst ein Stück zurück, bis du am Ort Arrow Junction nach links auf die Crown Range Rd abbiegst. Dort folgt eine spannende Passstraße, der höchste asphaltierte Pass Neuseelands mit einer Höhe bis zu 1.121 Metern über dem Meeresspiegel. Dieser verbindet Queenstown und Wanaka. Die Strecke bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft und das Arrow Valley.
Direkt nach der Abzweigung geht die Straße in zahlreichen Serpentinen nach oben, an deren Ende ein Aussichtspunkt ist, der Arrow Junction Lookout Point (Google Maps). Von dort hast du einen Panoramablick auf das Wakatipu-Becken, Lake Hayes und die Remarkables-Bergkette. Spannend für Drohnen-Piloten ist die Ansicht der Serpentinen von oben:
Anschließend schlängelt sich die Straße weiter nach oben und ein Aussichtspunkt folgt dem nächsten. Das Highlight und der höchste Punkt ist der Crown Range Summit (Google Maps), von dem du eine weite Aussicht durch das Gebirge bis nach Queenstown hast.
Wanaka – Roys Peak und der Wanaka Tree
Nun geht die landschaftlich weiterhin attraktive Route wieder etwas hinunter und endet bei Wanaka, einem recht beliebten Ort bei Touristen und Einheimischen.
Bekannt ist der Ort nicht zuletzt durch den “Wanaka Tree” (Google Maps), einem im Wasser stehenden Baum mit den Bergen im Hintergrund, der demnach ein äußerst beliebtes Fotomotiv darstellt.
Beliebt (u.a. wegen Instagram) ist außerdem die anspruchsvolle Wanderung auf den Roys Peak, einem 1.578 Meter hohen Gipfel, von dem sich herausragende Panorama-Aussichten über den Lake Wānaka und die umliegenden Berge, u.a. dem schneebedeckten Mount Aspiring, bietet.
Die Aussicht hat aber ihren Preis – denn mit über 1200 Höhenmetern Steigung und insgesamt 16 km Länge ist die Wanderung nicht ohne und sicher nicht für jeden. Die Strecke verläuft hauptsächlich über offenes, grasbewachsenes Gelände, daher gibt es zudem kaum Schatten, was im neuseeländischen Sommer dann schon relevant ist.
Wenn du eine Trekking-App nutzen möchtest, kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten.
Alternativ kannst du dir den Diamand Lake & Rocky Mountain Track ansehen, der nur etwa 7 km lang ist und “nur” ca. 500 Höhenmeter überwindet.
Eine Route auf Outdooractive zur Orientierung findest du hier.
Wenn du die Wanderung unternimmst, solltest du an diesem Tag die Übernachtung in Wanaka einplanen.
Anderenfalls kannst du auch noch ein wenig weiter fahren. Als Camper bist du dabei relativ flexibel. Unterkünfte/Hotels werden dagegen nach Wanaka rar. Auf der Route liegt aber z.B. die “Wonderland Makarora Lodge” (Booking.com), deren Studios in Spitzdachhäusern für ca. 125€/Nacht ganz nett sind.
Wir fuhren an diesem Tag noch weiter.
Wunderschöne Route an den Seen Lake Hawea und Lake Wanaka
Die Route hinter Wanaka und in Richtung Haast ist landschaftlich wieder richtig schön. Zunächst geht es an der linken Seite des großen Lake Hawea entlang. Eine schöne Aussicht hast du z.B. am Lake Hawea Lookout (Google Maps), wo du für einen guten Blick auf eine kleine Anhöhe am Straßenrand gehen kannst:
Highlights auf dem Haast Pass
Bevor die Straße um die Kurve verläuft, bieten sich wunderbare Ausblicke auf die dahinter liegenden Berge. Schließlich verlässt du den Lake Hawea und wechselst quasi auf die rechte Seite des Lake Wanaka. Die Landschaft ist nicht minder schön und führt direkt am Ufer entlang mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund.
Nach Verlassen des Sees führt die Route langsam in die Südalpen, welche mit dem Haast Pass durchquert werden. Es bleibt landschaftlich also spannend.
Die Straße selbst wurde erst in den 1960er Jahren ausgebaut, um die abgelegene Westküste besser zu erschließen und den Tourismus zu fördern. Der Pass ist nach dem deutschen Geologen Julius von Haast benannt, der im 19. Jahrhundert Neuseeland erforschte und maßgeblich zur Kartierung des Gebiets beitrug.
Blue Pools – Glasklare und tiefblaue Gewässer mit Hängebrücke
Die wohl bekannteste Attraktion hier sind die schönen Blue Pools (Google Maps). Die wunderschönen, kristallklaren Pools werden durch Gletscherwasser aus den umliegenden Bergen gespeist, was für die intensiv türkis-blaue Farbe sorgt. Zusätzlich eingebettet in einen dichten, grünen Regenwald und erreichbar über Hängebrücken, ergeben sich tolle Motive und eine super Atmosphäre.
Um die Blue Pools zu erreichen ist ein insgesamt 3 km langer Wanderweg zu absolvieren.
Achtung: Aktuell (11/2024) sind die Hängebrücken und damit der Zugang zu den Blue Pools aufgrund von Bauarbeiten noch gesperrt. Die Verwaltung erwartet eine Eröffnung allerdings diesen Sommer (ohne ein konkretes Datum).
Aktuelle Infos siehst du auf dieser Seite.
Fantail Falls
Der nächste kurze Halt ist bei den etwa 15 m hohen Fantail Falls (Google Maps), die aus dem Urwald in das Kies-Flussbett fließen. Ganz nett, aber auch nicht super beeindruckend. Ganz lustig hier sind aber die unzähligen Steintürmchen an einem größeren Ast.
Gates of Haast – Brücke über rauschendem Fluss
Die Brücke über den Haast River (Google Maps) ist ein ganz cooles Fotomotiv, denn diese führt über einen eher wilden Teil des Haast Rivers. Am Straßenrand kannst du parken und unter die Brücke laufen.
Bereits hier fallen uns die Sandfliegen auf, die rund um den Haast River leider besonders stark präsent sind. Lange Aufenthalte am Nachmittag/Abend sind in dieser Gegend daher leider nicht sehr angenehm.
Thunder Creek Falls
Die Thunder Creek Falls (Google Maps) sind noch ein wenig cooler als die Fantail Falls. Die 28 m hohen Fälle rauschen aus dem Gebirge und verlaufen im Haast River. Ein kurzer Stopp reicht gewöhnlich.
Nun geht es ohne größere Stopps weiter.
Mit unserem Camper übernachten wir an diesem Abend am Haast River Viewpoint (Google Maps). Theoretisch liegt dieser gerade an der Grenze zum Aspiring Nationalpark und es ist nicht erkennbar, dass er noch zum Nationalpark gehört. Ob das Übernachten tatsächlich erlaubt ist, bleibt daher aber ohne Gewähr. Schönes wild campen mit Aussicht.
Fahrtdistanz (Queenstown bis Haast River Viewpoint): 170 km (2,5h)
Weitere Route über Haast bis zu den Gletschern (1 Tag)
Weiter geht es entlang des Haast Rivers und nach längerer Strecke abseits der Zivilisation erreichst du schließlich die Siedlung Haast. Am Visitor Center dort kann man sich über die Region und die Gletscher Franz Josef und Fox informieren.
Nun bist du wieder an der Westküste. Ein möglicher Stopp ist bei Ship Creek (Google Maps) im Tauparikākā Marine Reserve. Über einen Aussichtsturm hast du einen schönen Blick über das tasmanische Meer, den Strand und den Urwald.
Vom Parkplatz kannst du zwei kurze Pfade gehen. Auf dem “Dune Lake Walk” (1,3 km) geht es über einen Holzsteg entlang der Küste zu einem kleinen, ruhigen See, der von Sanddünen und Kahikatea-Bäumen umgeben ist. Chancen auf Sichtung von Hector-Delfinen.
Auf dem Swamp Forest Walk (auch 1,3 km) dagegen führt der Weg durch ursprünglichen Küstenregenwald und Sumpfwälder mit Kahikatea-Bäumen.
Etwas weiter auf der Route steigt die Straße an und man kann einen weiteren Stopp am Knights Point Lookout (Google Maps) einlegen, einem Aussichtspunkt mit einem schönen Blick über die bewaldete hügelige Küste.
Eine gute Stunde Fahrt ist es nun noch, bis du in die Region der beiden Gletscher Fox und Franz Josef kommst, dem nächsten Ziel auf der Route.
Tagesdistanz: ab Haast Pass: ca. 160 km und 2h Fahrt / ab Wanaka: 260 km (3:20h)
Fox & Franz Josef Gletscher (1-2 Tage / 2 Nächte)
Nun erreichst du den Bereich nördlich des Mount Cooks bzw. der Südalpen, wo die Gletscher einst fast bis zum Meer flossen. Heute sind diese zwar deutlich zurückgegangen, aber zumindest aus gewisser Distanz noch sichtbar. Um die Gletscher wirklich zu erleben, muss heute auf Helikopterflüge zurückgegriffen werden – ein florierendes Geschäft. Dabei gelangt man allerdings direkt auf den Gletscher.
→ In meinem Beitrag zu den beiden Gletschern erfährst du, wie du diese zu Fuß erreichst und welche Optionen es per Flug gibt.
Bereits an unserem Ankunftstag haben wir den Fox Gletscher zu Fuß erkundet. Wenn du auch Heli-Flüge oder längere Wanderungen unternehmen möchtest, solltest du wenigstens 1,5 Tage für beide Gletscher einplanen. Ohne Flug oder lange Wanderung reicht ein voller Tag.
Distanz vor Ort (Fox bis Franz Josef und Abstecher): Ca. 45 km (0:45h).
Wir sind am Nachmittag des zweiten Tages vom Franz Josef Gletscher noch ein Stück weiter bis kurz vor Hokitika gefahren (130 km (1,5h).
Weiterfahrt an der Westküste – Abstecher zur Hokitika Gorge und Arthur’s Pass (1-2 Tage / 1 Nacht)
An der Westküste gibt es nun noch ein Highlight, bevor wir wieder über den Arthur’s Pass zurückfahren.
Die Hokitika Gorge ist eine kleine Schlucht, durch die ein intensiv-türkis-blauer Fluss hindurch läuft, den du auf einem Rundweg, unter anderem über Hängebrücken erkunden kannst. Bei gutem Wetter lohnt sich der Abstecher.
→ Mehr Infos zum Besuch der Hokitika Gorge in meinem Artikel dazu.
Wir haben die Hokitika Gorge morgens besucht und sind anschließend über den Arthur’s Pass wieder zurück nach Christchurch gefahren. Je nachdem, ob du die Sehenswürdigkeiten am Pass vorher schon besucht hast, kannst du eine Übernachtung auf dem Arthur’s Pass einplanen oder direkt durchfahren.
Distanz (Hokitika Gorge – Christchurch): Ca. 320 km (4:15h).
Ende der Route in Christchurch (0-1 Nacht / 0-1 Tag)
Hier endet deine Route nun.
Wenn du noch etwas Zeit hast, weil dein Flug z.B. erst am nächsten Tag geht, kannst du auch die Umgebung von Christchurch noch erkunden.
Empfehlenswert ist z.B. eine Fahrt auf den Godley’s Head (Google Maps), dem hügeligen Kap südöstlich der Stadt. Von der Strecke oben bieten sich wunderbare Ausblicke auf die Strände und Vororte von Christchurch.
Ende der Route – Gesamte Kilometer und Dauer
Benötigte Reisedauer für die Route
Mit den hier angegebenen Reisetagen kommen wir insgesamt auf eine Mindestdauer von 22 Tagen. Entsprechend kann die Südinsel bei straffem Zeitplan in guten 3 Wochen als Rundreise in dieser Form bereist werden.
An der oberen Grenze der empfohlenen Reisedauer wären wir bei 27 Tagen. Das wären dann knapp 4 Wochen.
Fahrtzeit und Distanz
Für die Berechnung der Distanz solltest du von der direkten Route und einem Aufschlag von ca. 15% ausgehen, denn das ist unserer Erfahrung nach in etwa die Fahrtstrecke, die zur direkten Fahrt gewöhnlich hinzukommt, verursacht durch ungeplante/spontane Abstecher, Umwege zu Unterkünften, usw.
Auf dieser Route, wie beschrieben, sind wir z.B. 4125 km gefahren bei ca. 55 Stunden Fahrtzeit. Das sind etwa 500 km oder 13% mehr, als die direkte Route in der Routenplanung.
Durchschnittliche Zeitplanung mit 24 Reisetagen: Hier wären wir bei 4125 km bei etwa 170 km und 2:15 Stunden Fahrtzeit pro Tag. Das ist ok für einen Roadtrip.
Mindestdauer mit 22 Reisetagen: Hier wären wir bei 4125 km bei knapp 190 km und 2,5 Stunden Fahrtzeit pro Tag. Für Leute, die allgemein gerne fahren immer noch im Rahmen.
Obere Reisedauer mit 27 Reisetagen: Hier wären wir bei 4125 km bei ca. 150 km und 2 Stunden Fahrtzeit pro Tag. Das ist noch einmal gemütlicher und sollte für fast jeden Reisenden passen.
Die Reisezeit pro Tag kannst du dann nun noch weiter reduzieren, indem du die Route verkürzt. Auch sollte die Route, wie beschrieben, bei unter 3 Wochen so nicht unbedingt gereist, sondern ein wenig gekürzt werden. In 2 Wochen Reisezeit würde das sonst bei den meisten Reisenden in Stress ausarten.
Dafür folgen nun zwei alternative Routenführungen für eine kürzere Reisezeit oder einen geringeren Tageskilometer-Schnitt.
Alternative Routenführungen für kürzere Reisezeit oder Ankunft/Weiterfahrt per Fähre ab Picton
Da viele Reisende auf der Südinsel im Norden bei Picton ankommen, weil z.B. der gemietete Camper oder Mietwagen behalten werden soll, gebe ich im Folgenden noch eine kurze Übersicht zu dieser Routenvariante inklusive Karte.
Auch eine Variante für eine abgekürzte Rundreise mit Start und Ende in Christchurch für eine 2-wöchige Reisezeit wird gezeigt.
Von Picton bis Christchurch – Routenempfehlung für 3 Wochen
- Picton / Marlborough Sounds – Pelorus Bridge – Ankunft (1-2 Tage)
- Farewell Spit + Abel Tasman (3 Tage)
- Westküste – Pancake Rocks – Hokitika Gorge (2 Tage)
- Fox & Franz Josef Gletscher (2 Tage)
- Fahrt bis Queenstown und Aufenthalt (2 Tage)
- Fahrt ins Fiordland (2-3 Tage)
- Fahrt in die Catlins (2 Tage)
- Dunedin (1-2 Tage)
- Fahrt nach Mount Cook (2-3 Tage)
- Lake Tekapo (1-2 Tage)
- Fahrt nach Christchurch und Besuch der Stadt (1 Tag)
Hier wären wir bei 19-24 Tagen Reisezeit. Auf der Route sind (zusätzliche Distanz von ca. 15% eingerechnet) etwa 3200 km bei ca. 43 Stunden zu fahren, was, je nach Reisezeit, etwa 135-170 km/Tag bzw. 1:45-2:15 Stunden pro Tag entspricht.
Auch diese Routenführung könnte man noch einmal umdrehen, wenn einem die Walbeobachtung bei Kaikoura sehr wichtig ist. In dem Fall würde man das Cape Farewell auslassen, die Route im Uhrzeigersinn durchführen und am Ende über den Arthur’s Pass nach Christchurch gelangen.
Rundreise von/bis Christchurch – abgekürzt für 2 Wochen Reisedauer
- Christchurch – Ankunft (1 Tag)
- Fahrt nach Lake Tekapo (1 Tag)
- Mount Cook (2 Tage)
- Fahrt nach Dunedin und Aufenthalt (2 Tage)
- Fahrt in die Catlins (1 Tag)
- Fahrt von den Catlins bis Manapouri (Fiordland) – (1 Tag)
- Fiordland (1-2 Tage)
- Fahrt nach Queenstown (1 Tag)
- Fahrt an die Westküste (2 Tage)
- Fox & Franz Josef Gletscher (1-2 Tage)
- Hokitika Gorge und zurück über den Arthur’s Pass bis Christchurch (2 Tage)
Hier wären wir bei 15-17 Tagen Reisezeit, also knapp über 2 Wochen. Auf der Route sind (zusätzliche Distanz von ca. 15% eingerechnet) etwa 2700 km bei ca. 35 Stunden zu fahren, was, je nach Reisezeit, etwa 160-180 km/Tag bzw. 2-2:20 Stunden pro Tag entspricht.
Wer noch weniger Zeit hat, kann weiter abkürzen, indem Dunedin und die Catlins ausgelassen werden. Stattdessen würde man dann nach dem Mount Cook via dem “Lindis Pass” nach Queenstown weiterfahren und einen großen, separaten Abstecher ins Fiordland unternehmen.
Damit spart man noch einmal 2-3 Tage Reisezeit.