Alleine reisen – So findest du Anschluss zu anderen Reisenden

„Alleine reisen“ – kann das Spaß machen?

Vielen Menschen geht es so: Sie wollen gerne verreisen, vielleicht auch mal länger, vielleicht auch etwas öfter.
Doch es fehlt oftmals eine Reisebegleitung im Bekanntenkreis.

Demnach gibt es dann meist 2 Möglichkeiten:

1. Man bleibt daheim aus Angst, alleine zu reisen. Denn nicht nur man selbst hat vielleicht Sorgen.
Freunde und Familie können sich das meist auch nicht vorstellen „alleine zu verreisen“.
Doch frustriert daheim bleiben, nur weil keiner mitwill? Doof!

2. Man packt seinen Rucksack/Koffer und zieht alleine los! Natürlich bleibt auch hier bei den meisten die Befürchtung, es könnte alleine langweilig werden oder es macht einfach nicht so viel Spaß oder oder….Der Mensch ist eben ein soziales Wesen und braucht meist seine soziale Umgebung.

Allerdings kann ich dir eins sagen: Man zieht zwar vielleicht alleine los. Allerdings braucht niemand alleine reisen, sofern man das nicht tatsächlich so möchte.
Ich beschränke mich jetzt mit dieser Aussage natürlich auf einigermaßen touristische Länder. Einer der Klassiker ist Südostasien, insbesondere Thailand mit einer hohen Anzahl an Alleinreisenden und Backpackern.

Wer sich an ein paar Tipps zum Kennenlernen anderer Reisenden hält, wird zu 100% andere Menschen auf seiner Reise kennenlernen und vielleicht auch ein Stück miteinander reisen.

Ich bin nun auch nicht der extrovertierteste Mensch, daher darfst du mir ruhig glauben, wenn ich sage, man trifft sehr oft auf andere nette Reisende.

Um das Kennenlernen anderer Reisenden allerdings zu „fördern“ bzw. einfacher zu machen, gebe ich dir im Folgenden meine Tipps um auf deiner Reise schnell andere Menschen kennenzulernen:

 

1. Übernachte öfters mal in Hostels (und in den Richtigen)

alleine reisenDie meisten Reisenden habe ich in den Hostels, in denen ich übernachtet habe, kennengelernt. Im Bereich Südostasien ist die Hostelszene sehr ausgebreitet, aber eigentlich gibt es auf der ganzen Welt diese Form der Übernachtung.

Buch dich am besten in sogenannte Dorms, also Schlafsälen ein. Am besten haben sich dabei Dorms mit 4-6 Betten bewährt, da es bei großer Bettenanzahl (z.B. 12) schon anonymer wird. Bei 5 Leuten im Zimmer kann sich aber schon eine kleine Gemeinschaft bilden, und man geht z.B. zusammen auf Sightseeing Tour, Party oder reist sogar zusammen weiter.

Wähle ein Hostel, das bekannt für leichtes Kennenlernen ist

Auch sehr bewährt hat sich die Auswahl des richtigen Hostels, wenn man die Absicht hat nicht alleine zu reisen und andere Leute kennenzulernen.

Hier habe ich schon einiges zum Finden der besten Hostels und Hotels geschrieben. Wenn man sich die Bewertung der Hostels anschaut, so haben die sehr gut bewerteten auch meist das Image eines Hostels mit einem sehr hohen sozialen Faktor („you gonna meet so many nice people here“; „very social hostel“ usw.).

Beispiele auf meinen Reisen von sehr „sozialen“ Hostels sind das „Nomad House“ auf der Insel Koh Phangan oder das „Spicy Thai Backpackers“ Hostel in Chiang Mai. Diese waren von vornherein in dieser Hinsicht sehr gut bewertet.
Und tatsächlich war es hier sehr einfach viele Leute kennenzulernen, mit denen man die Tage und Nächte verbracht hat. In Chiang Mai hatte ich z.B. mit einigen Leuten aus dem Hostel einen 3-Tage Ausflug in das Städtchen Pai gemacht oder abends den Nachtmarkt in Chiang Mai erkundet.

Halte dich öfters in der Lobby bzw. Gemeinschaftsorten auf

Wenn du in deinem Hostel möglichst viele Leute kennenlernen willst, solltest du präsent sein und dich nicht nur in deinem Zimmer aufhalten. Vor allem öfters in den Bereichen wie der Küche (oft gibt es z.B. auch Frühstück) oder Lobby, da sich dort meist auch andere aufhalten, die Kontakt suchen oder zumindest offen für Gespräche oder eine Runde Billard sind.

 

2. Bedenke, dass die Kontaktfreudigkeit allgemein sehr hoch ist!

Auf meiner Südostasienreise wurde ich etwa 100x öfter „einfach so“ von anderen Reisenden, aber auch Thais angesprochen. Zugegeben hatte ich zwar nach meinem Rollerunfall auch einige Bandagen, zu denen ich oft gefragt wurde, aber auch vor dem Unfall war die Kontaktfreudigkeit außergewöhnlich hoch im Vergleich zum Alltag zuhause.

Das bedeutet, es gibt, insbesondere bei anderen Reisenden kaum jemand, der nicht offen für Kontakt bzw. eine Gespräch oder Unternehmung ist. Insbesondere bei anderen Alleinreisenden.
Daher braucht man manchmal nicht mal selber etwas zu tun, außer anwesend zu sein. Andererseits wird dich aber auch niemand schief angucken, wenn du ihn/sie z.B. nach seinen/ihren Reiseplänen fragst.

Nur hier ein Tipp: Die wohl meist gestellte Frage von Backpackern bzw. Reisenden als Einstieg in Smalltalk ist wohl:
„So, …where do you come from?“. Insbesondere Backpacker, die schon lange unterwegs sind, haben diese Frage wohl schon hundertmal gehört. Besser ist meiner Meinung etwa nach den Plänen für heute/morgen/nächste Woche zu fragen oder wo man schon überall auf der Reise war.
Ich jedenfalls konnte die Frage „What happened to your arm?(hatte einen Gips) nach dem 100. Mal auch nicht mehr hören, auch wenn es nur nett gemeint war.

Die Reisebekanntschaft mit der ich am längsten unterwegs war, habe ich übrigens in Street Food Restaurant auf Koh Phangan kennengelernt. Es war kein freier Tisch mehr frei, also wies mir der „Wirt“ den Platz bei ihr an und so kam man dann ins Gespräch. Also auch beim Mittagessen kann man Mitreisende finden!

 

3. Nehme an Touren teil!

Auch eine sehr gute und nette Möglichkeit, um Anschluss an andere Reisende zu finden.

Sightseeing Touren oder Ähnliches sind allgemein sehr verbreitet und beliebt und können eigentlich in jedem Hostel oder Hotel gebucht werden. Am besten schaut man, dass die Zielgruppe etwa dem entspricht, was man sich an Leuten wünscht.

Ich nehme hier als Beispiel den Klassiker auf der Inselgruppe „Phi-Phi Islands“ in Thailand bzw. der Insel „Koh Phi Phi„. Dort gibt es sehr viele Anbieter für eine Tour rund um die Inselgruppe mit vielen Aktivitäten (u.a. wird hier auch der Strand, bekannt aus dem Film „The Beach“ mit Boot angefahren). Hierbei fährt man während der Tour einige Zeit mit dem Boot und etwa 10-15 Leuten umher.
Eigentlich war ich an dem Tag gar nicht gut drauf, da ich einen üblen Kater von der Nacht zuvor hatte und sogar überlegt hatte, die Tour nicht zu machen (hatte aber am Tag davor schon gebucht).
Dementsprechend war ich auch nicht wirklich allzu kontaktfreudig drauf. Trotzdem haben sich einige nette Gespräche ergeben, die eigentlich alle von den anderen ausgingen.
Also selbst wer eher introvertiert ist, wird es hier sehr leicht haben Kontakte zu knüpfen.

Ein gutes Beispiel für eine große Auswahl von Touren und Trekking ist auch Chiang Mai und Umgebung.

alleine reisen
Koh Phi-Phi

 

4. Lächele und sei freundlich

So banal der Tipp auch klingt, so wichtig ist es, einen freundlichen und offenen Eindruck zu machen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere die Initiative ergreifen und dich ansprechen bzw. sich dir vorstellen steigt um ein Vielfaches, wenn du entsprechend auch einen offenen und netten Eindruck machst.
Manchmal muss man vielleicht auch „bewusst“ lächeln, aber es hilft ungemein.
Wenn du beispielsweise als neuer Gast dein Zimmer im Hostel beziehst, ist es auch immer sehr willkommen, wenn du dich deinen Mitbewohnern vorstellst. Mindestens ein freundliches „Hey“ zur Begrüßung sollte drin sein.
Die meisten Mitbewohner stellen sich aber auch schon von sich aus dir vor. So war zumindest meine Erfahrung.

 

5.  Nutze Busse, Züge, Fähren

Alleine reisen muss nicht sein, wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt. Sehr verbreitet ist die Nutzung von Bus und Bahn auch wieder im asiatischen Bereich. Jedenfalls hatte ich auch dort schon einige nette Unterhaltungen. Insbesondere auch in den oft genutzten „Minibussen“, in denen meist etwa 10 Leute reinpassen. Nachdem man ja eh in die gleiche Richtung bzw. zum gleichen Ziel unterwegs ist, bietet sich eine Unterhaltung mit dem Sitznachbarn natürlich perfekt an, um eventuell schon einen Reisepartner für das Reiseziel zu finden.

 

6. Arbeite an deinem Englisch, falls nötig

english_640Englisch ist einfach „die“ Sprache unter Reisenden. Daher ist es schon sehr wichtig, sich damit einigermaßen verständigen zu können. Ganz ohne wird es zumindest schwer. Auch wenn man natürlich ab und zu Deutsche trifft. Deutsche habe ich eigentlich überall ab und zu angetroffen in Südostasien und den USA. In Australien sollen ja auch sehr viele Deutsche unterwegs sein.

Aber sich darauf zu beschränken wäre ja auch etwa öde. Wenn man also noch große Schwierigkeiten mit Englisch hat, sollte man sich vor einer Reise am besten ein wenig darauf vorbereiten.

Ansonsten kann ich aber auch sagen, dass man während dem „alleine reisen“, also ohne deutsche Begleitung, sein Englisch sehr schnell automatisch verbessert. Ich habe in meinen 8 Wochen Südostasien fast nur englisch gesprochen und es hat sich merklich verbessert.

Wie du siehst, es ist eigentlich gar nicht schwer, alleine zu reisen und doch nicht alleine zu sein. Wenn man es nur will und sich dafür öffnet.

Ich kann es jedenfalls nur empfehlen, sich auch mal alleine aufzumachen.
Länder wie Thailand oder Australien sind dabei sicher mit am einfachsten um andere Reisende kennenzulernen. Aber auch in den USA (wo ich allerdings nicht alleine unterwegs war) sind wir öfters auf andere Reisende gestoßen.

 

Wie sind deine Erfahrungen beim „alleine reisen“?
Fällt es dir eher leicht oder schwer?

– Wem dieser Artikel gefallen hat, kann sich gerne mit einem „gefällt mir“ bedanken oder den Artikel teilen! –

 

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2 Comments

  1. says: Steffen

    Hey Robin,

    Danke für deinen Artikel!

    Ich plane gerade, allein nach Thailand zu fahren und dein Artikel macht mir echt Hoffnungen 🙂

    Für die ersten Nächte hatte ich schon ein Hotel in Bangkok gemitet. Das habe ich direkt mal storniert und bin gerade auf der Suche nach einem Hostel mit netten Gemeinschaftsräumen. Danke für die Idee!

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