El Valle de Anton – Warum du dem weltgrößten bewohnten Vulkankrater einen Besuch abstatten solltest

El Valle de Anton, Panama
Mein Bericht vom entspannten Reiseziel El Valle de Anton, dem weltgrößten bewohnten Vulkankrater und den Wanderungen, die ich hier unternommen habe. | Vulkan | Panama | Kraterrand | Faultier |

Eigentlich bin ich immer ganz gut informiert und weiß, welche Reiseziele ich als nächstes ansteuern möchte.
Auf meinem letztem Trip diesen Sommer in Mittelamerika wusste ich allerdings nur ein paar Eckdaten, den Rest bzw. die Details ließ ich offen. Zumindest für meinen Aufenthalt in Panama.

Daher unterhielt ich mich am Tag vor meiner Weiterfahrt von Panama City aus, mit der Rezeptionistin meines Hostel und fragte nach Tipps, die über die übliche „Backpacker-Route“ von hier aus (Panama City -> Boquete -> Bocas del Toro) hinausgehen.
Denn eigentlich hatte ich noch genug Zeit, um vor dem nächsten angepeilten Ziel „Boquete“ noch einen Zwischenstopp zu machen.

Außerdem war ich mit Sonne und Strand gerade erst mal gesättigt, schließlich hatte ich 3 Tage San Blas Inseln hinter mir.

Der weltgrößte besiedelte Vulkankrater, gute Luft, Wasserfälle, Quellen und schöne Wanderungen am Kraterrand – hört sich gut an und somit ging es für mich als nächstes in das kleine Örtchen „El Valle de Anton“ („Valle“ bedeutet „Tal“).

 

Anreise nach El Valle de Anton

El Valle de Anton, Panama
Typischer (Mini-)Bus

Um von Panama City nach El Valle zu gelangen, nimmt man sich einen (Mini-)Bus am Albrook Terminal (dorthin am besten per Taxi).

Im Bus Terminal gibt es für jedes Reiseziel einen Schalter. Hier sucht man sich den passenden für „El Valle de Anton“. Das Ticket kostet zurzeit 4,25$.
Hat man das Ticket, begibt man sich zur Busplattform. Die Busse für El Valle sollten von Plattform 48 abfahren.

Meistens sind die Busse eine Mischung aus Minibus und großem Reisebus und eher mäßig komfortabel.
Etwa 2,5 Stunden dauert es nun, bevor man umsteigen muss.

Hierbei sollte man einigermaßen wachsam sein, da es sich um keine richtige Busstation handelt, sondern im Grunde einfach nur um eine große Kreuzung auf der Panamericana, von der eine Straße nach El Valle de Anton führt (siehe hier, Google Maps). Der Ort hier heißt „Las Uvas„.

Anhalten tut der Bus hier eigentlich fast immer, aber wenn nicht, muss man sich gegebenenfalls bemerkbar machen.

Von dieser Kreuzung aus fahren nun regelmäßig kleine Busse über eine bergige Strecke in den Vulkankrater, was noch einmal eine knappe Stunde dauert und ca. 1-2$ kostet.
Den richtigen Bus erkennt man an dem Schild in der Windschutzscheibe („Valle de Anton“ oder „Volcan“)
Hier gibt’s die Infos auch noch mal auf Englisch.

Der Ort selbst ist recht klein. Es gibt ein paar Hostels, verschiedene Hotelanlagen, Supermärkte und ein paar Restaurants.

Ich habe im Bodhi Hostel & Lounge übernachtet (hier auf booking.com).
Ein nettes Backpacker-Hostel mit kostenlosem Frühstück und Yoga.

Der Besitzer gibt außerdem viele Tipps über Wanderungen und Tipps zu Restaurants, etc.

 

El Valle de Anton – Wanderung auf den Kraterrand

El Valle de Anton, Panama

Am Nachmittag kam ich irgendwann in El Valle de Anton an und der Hostelbesitzer hat mir erst einmal die Karte und die Wanderungen erklärt.

Zum Sonnenuntergang biete es sich an, auf den Kraterrand zu wandern, von dem man eine schöne Aussicht auf den Krater und den Ort habe. Vorausgesetzt es ist auch Sonne da.

Ohne mich groß vorzubereiten und relativ spontan ging ich los. Der erste Teil des Weges führt eine Zeit lang erst einmal durch das Örtchen. Relativ großzügige Anlagen findet man hier teilweise.

El Valle de Anton, Panama

Kein Wunder, El Valle de Anton gilt auch als ein beliebter Ort für Expats, also Auswanderern, die sich hier niederlassen. Nicht zuletzt auch wegen der sehr guten Luft bzw. dem angenehmen Klima, hier im Tal.

Als ich an den ersten Häusern vorbei bin, sehe ich etwas an einem Stromkabel hängen.
So ganz erkennen kann ich es nicht, aber als ich daran vorbei laufe, sehe ich, dass es sich bei dem haarigen „Bündel“ um ein Faultier handelt, welches mir freundlich entgegen blickt und wie üblich, entspannt „einfach so da hängt“.

El Valle de Anton, Panama

Als ich dem Kraterrand näher komme, hoffe ich insgeheim, dass der Aussichtspunktes nicht unbedingt auf dieser höchsten Erhebung liegt, auf die ich gerade hinauf blicke. Eigentlich dachte ich eher an eine gemütliche Wanderung zum Abend und war nicht wirklich informiert, wie viele Höhenmeter man hier zu überwinden hatte.

El Valle de Anton, Panama

Irgendwann beginnt der Weg langsam anzusteigen.
Einmal begegne ich einer Gruppe, vermutlich Touristen, welche zusammen mit einem Guide Vögel beobachten.

Kurze Zeit später und die letzten Häuschen hinter mir gelassen, kommt mir ein etwas erschöpft wirkender, letzter Wanderer von oben entgegen. Die letzte Person, die ich auf dem Weg heute sehen würde.

Allmählich wird der Aufstieg schon etwas anstrengend. Trotz der einigermaßen angenehmen Temperaturen ist auch hier die Luftfeuchtigkeit noch recht hoch.
An der ersten Stelle, an der man eine kleine Aussicht, mache ich kurz halt.

View of the Crater Rim and Dschungle in El Valle de Anton, Panama

Irgendwo auf der Strecke soll eine Hütte kommen, hinter der der Weg weiter führt. Eigentlich hoffte ich, diese bereits längst zu erreichen.
Ein wenig unsicher ist man, so ohne richtige Karte, eben doch. Nach einigen weiteren, anstrengenden Aufstiegen, erreichte ich diese ominöse, verlassene Holzhütte aber und tatsächlich führte dahinter ein kleiner, holpriger Weg weiter nach oben.

Ab hier wird die Landschaft schon ganz interessant.
Leider zogen die Wolken vor der Sonne nicht wirklich weg, obwohl bereits in Kürze Zeit für den Sonnenuntergang war.

El Valle de Anton, Panama

Bis zum tatsächlichen Kraterrand bzw. Abgrund musste man nun noch einige Zeit durch die Wiesen hier laufen.

An der Spitze angekommen sah ich dann … nichts.
Zumindest nichts von der Landschaft.
Denn offensichtlich befanden sich der Kraterrand und ich nun in einer Wolke. Leichter Nieselregen und ein vermeintlich wolkiger Himmel mit Nebel um einen herum. So ist es also, wenn man mitten in einer Wolke steht.

Das schöne und gleichzeitig faszinierende dabei ist jedoch, dass sich dieses vermeintlich schlechte Wetter innerhalb Sekunden auflösen kann und wieder eitel Sonnenschein herrscht.

El Valle de Anton, Panama

Leider hatte ich dieses Glück nur für ein paar Sekunden, in denen sich aller „Nebelschlagartig verzog und Platz für eine wirklich beeindruckende Aussicht auf die Kraterlandschaft machte.

Davon hätte ich gerne mehr gesehen, aber dann war auch schon wieder die nächste Wolke da.

El Valle de Anton, Panama

Kann man nichts machen. Allerdings durfte ich nun auch nicht mehr lange warten, schließlich wurde es jetzt recht schnell dunkel.

Möglichst zügig ging es denn Berg nun wieder hinunter um möglichst bald den beleuchteten Teil des Weges zu erreichen. Schaffte ich zwar nicht ganz und musste mich einen Teil der Strecke im Dunkeln hinab „kämpfen“.

Dennoch kam ich nach etwa 3 Stunden wieder zurück im Hostel an, nach dieser zwar kurzen, aber recht intensiven Wanderung.

An sich eine klare Empfehlung, aber nur bei klarem Wetter. Wenn man also bereits von unten aus sieht, dass der ganze Kraterrand mit Wolken verhangen ist, würde ich lieber eine der zahlreichen anderen Wanderungen in El Valle de Anton bevorzugen.

Wie zum Beispiel die nächste, wesentlich einfachere.

 

El Valle de Anton –  Entlang am Rio Anton (Chorro Las Mozas Waterfalls)

El Valle de Anton, Panama

Dieser nette Abschnitt am Fluss „Rio Anton“ befindet sich etwa eine halbe Stunde Fußweg vom Zentrum des Ortes entfernt.

Vor Ort muss man 1$ Eintritt zahlen. Gut, dass ich Geld dabei hatte, da ich das vorher gar nicht wusste.
Naja, viel hatten die Kassierer aber nicht zu tun, da ich fast die ganze Zeit hier alleine war.

Etwa eine halbe Stunde geht man hier an der rechten Seite des Flusses entlang. Das ist manchmal gar nicht so einfach, bei den rutschigen Steinen und Engstellen, die es hier ständig zu überwinden gilt.

Nach kurzer Zeit kommt ein Hund angesprungen, allerdings nur mit freundlicher Absicht 😉 offensichtlich hat er in mir sein neues Herrchen auf begrenzte Zeit gefunden.
Den ganzen Weg bis zum Wasserfall weicht er mir nicht mehr von der Seite.

El Valle de Anton, Panama

Am Ende der Strecke gelangt man an die „Chorro Las Mozas“ Wasserfälle.

El Valle de Anton, Panama

Nicht besonders groß aber dahinter befindet sich ein „Pool“, also eine ruhige, tiefere Stelle im Fluss, an der man baden kann, wenn man will.

Scheint insbesondere ein Hot Spot für die Einheimischen zu sein, die sich hier ab und zu abkühlen. Als ich da war, war jedoch alles ruhig.

Von hier aus kann man eventuell auch noch ein Stück weiter, ich bin allerdings umgekehrt.
Mittlerweile hat es auch zu regnen angefangen.

Dies war eine der kleineren Wanderungen, die man problemlos in 1,5-2 Stunden machen kann, sofern man nicht baden geht.

Wer noch mehr Wasserfälle sehen will, findet im ganzen Tal noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, solche zu erkunden.

Hier gibt es noch eine Übersicht über weitere Aktivitäten im El Valle de Anton.

 

Zurück im Ort gehe ich als erstes zu meinem „Stammrestaurant„, wenn man das nach 1,5 Tagen so sagen kann.

Der Tipp dazu kam von meinem Hostelbesitzer.

Im Restaurant „Camino del Inka“ gibt es sowohl mittags, als auch abends ein Tagesmenü mit Getränk für nur 3,50$. Das ist dann in der Regel Fisch oder Fleisch und dazu typische Beilagen wie Reis, Salat, Bohnen, etc.
Die mit Abstand günstigste Möglichkeit, in diesem Ort zu essen (von den nicht besonders guten Imbissständen mal abgesehen). Von meinem Hostel aus, lief ich etwa 10 Minuten dahin.

El Valle de Anton, PanamaDen restlichen Tag, kann man auch, abgesehen von weiteren Wanderungen, sehr entspannt verbringen.

Ob man einfach ein wenig durch den Ort spazieren geht, dem „Schmetterlingshaus“ einen Besuch abstattet oder die (allerdings mäßig gut bewerteten) Thermalquellen besucht.

An Ruhe und Entspannung fehlt es hier jedenfalls nicht, wenn man möchte.

 

Ich habe nur 2 Nächte bzw. etwa 1,5 Tage hier verbracht.
Wer viel wandern möchte und abseits vom Haupt-Tourismus eine entspannte Zeit verbringen will, für den ist „El Valle de Anton“ genau der richtige Ort, um einen mehr oder weniger langen Zwischenstopp einzulegen.

 

Warst du vielleicht schon einmal in El Valle de Anton? Berichte doch von deinen Erfahrungen und schreibe in die Kommentare!

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Wie immer gibt’s zum Schluss noch einmal die Bildergalerie mit allen Impressionen in der Übersicht:

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4 Comments

  1. says: tony

    Gude… klingt ganz cool und wollte demnächst auch eine tour – 1.Nacht Panama – 2 Nöchte valle de anton – boquete und bocas machen aber habe jetzt gelesen, dass es nicht so einfach ist von valle nach boquete zu kommen? Macht es am Ende doch mehr Sinn mit dem Nachtbus nach boquete zu fahren? Bin ein wenig unschlüssig – wie hast di das gemanaged? Greetz

    1. says: Robin

      Hallo Tony,
      naja eigentlich ist es nicht schwer. Man muss allerdings 2x umsteigen. Von El Valle fährt man ca. eine halbe Stunde mit dem Collectivo/Minibus bis zur Panamericana und wartet dann dort an der Haltestelle, bis ein Bus nach David vorbei fährt. In David steigt man dann noch einmal um in einen Bus nach Boquete.
      Insgesamt ist man dann schon eine Weile unterwegs. Mit 6 Stunden würde ich mindestens rechnen.

      Gruß Robin

  2. says: Marina

    Hi Robin,

    vielen Dank für deine tollen Einblicke und Erfahrungen in Panama, hab so gut wie jeden Artikel schon gelesen 🙂

    Eine Frage hätte ich, weil ich dazu noch nichts im Internet gefunden habe. Und zwar fliege ich morgen nach Panama City und hatte geplant, nach den San Blas Inseln, von Panama City nach El Valle da Anton zu fahren mit dem Bus und von dort aus dann weiter nach Bocas del Toro. Weißt du, ob es da einen Bus gibt? Oder muss man da zurück zum Albrook Terminal fahren?
    Vielen Dank schon mal und liebe Grüße,
    Marina

  3. says: Mirja

    Hallo Robin,
    danke für deinen supertollen Bericht! Ich habe noch etwas gezweifelt, ob wir auf unserer anstehenden Panama-Tour einen Stopp in Valle de Anton einlegen sollen – bin nach dem Lesen deines Berichtes aber klar davon überzeugt, dass wir es tun sollen 🙂 Etwas spannend klingt für mich noch die Reise von Panama City dort hin, aber das kriegen wir schon hin 😉
    Viele Grüße
    Mirja

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