Calakmul – Die abgelegene Maya Stadt im Dschungel Mexikos entdecken

Die Calakmul Tempelanlage der Maya ist eine der größten und gleichzeitig abgelegensten in ganz Mexiko.
Dicht an der Grenze zu Guatemala erstreckt sich das 30 km² große Areal tief im dichten Dschungel und man kann sich gut in die damalige Zeit hineinversetzen.
2002 wurde Calakmul außerdem zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Tatsächlich kann man die meisten Pyramiden im Gegensatz zu anderen Maya Stätten auch besteigen. Insbesondere von den beiden größten Pyramiden („Struktur 1“ und „Struktur 2“) hat man den perfekten Rundumblick auf die endlose grüne Dschungellandschaft.

Der Grund weshalb Calakmul so wenige Touristen hat, ist hauptsächlich darin begründet, dass die Anreise relativ umständlich ist und auf keiner der typischen Touristenrouten liegt.

 

Anreise nach Calakmul

Ein guter Startpunkt für die Anreise zu den Calakmul Maya Ruinen ist Campeche, wenn man vom Westen anreist oder Chetumal/Bacalar, wenn vom Osten.
Ich bin von Campeche mit dem Bus angekommen und am nächsten Tag abends weiter nach Chetumal.
Der Ort Xpujil ist dabei der Ausgangspunkt für Touren zur Calakmul Tempelanlage und bietet auch einige Unterkünfte, wenn man übernachten muss.

Anreise mit dem Bus und geführte Tour

Wer mit dem Bus und ohne Mietwagen anreist, wird auch den Besuch von Calakmul in der Regel per geführter Tour machen. In dem Fall muss am Vortag nach Xpujil gereist werden.

Anreise ab Campeche: Gewöhnlich gibt es nur einen direkten Bus am Tag von Campeche nach Xpujil für ca. 410 MXN (ca. 17€), welcher um 15.30 Uhr abfährt und 19.55 Uhr ankommt. Der Bus ist gewöhnlich ausgebucht und fährt unter Umständen auch nicht jeden Tag. Eine frühe Buchung ist also erforderlich.
Checke dazu am besten auf Busbud.com oder direkt bei ADO.

Sollte der Direktbus nicht verfügbar sein, gibt es zwar noch die Option, vorher in Escárcega umzusteigen. Allerdings scheint es dann nur noch einen Bus am späten Abend (23:40 Uhr) zu geben, was keine wirklich gute Alternative ist.

Anreise ab Chetumal: Von Chetumal fahren nicht an jedem Tag Busse nach Xpujil. Die meisten Verbindungen gibt es am Montag (z.B. 18.30 Uhr), aber auch das kann schwanken. An den anderen Tagen Abfahrten hauptsächlich rund um Mitternacht.
Checke dazu am besten auf Busbud.com oder direkt bei ADO.

Nach der Ankunft am Abend oder nachts muss in Xpujil übernachtet werden.
Die geführten Touren starten mit der Abholung gewöhnlich schon gegen 7 Uhr früh. Die Anfahrt nach Calakmul dauert nämlich noch einmal ca. 2 Stunden.

Anreise per Mietwagen

Mit dem Mietwagen ist man natürlich wesentlich flexibler.
Von Campeche sind es 300 km (knapp 4 Stunden) nach Xpujil oder 300 km und knapp 5 Stunden direkt nach Calakmul. Auch in dem Fall empfiehlt es sich also, lieber erst nachmittags von Campeche loszufahren und dann abends in Xpujil zu übernachten. Dann ist man bereits morgens an den Ruinen von Calakmul, was nicht zuletzt wegen der Mittagshitze vorteilhaft ist.

Wer vom Osten, z.B. Bacalar kommt, hat es 235 km und ca. 3,5 Stunden direkt nach Calakmul oder 120 km und 1,5 Stunden nach Xpujil.

Der Eingang zu Calakmul liegt hier (Google Maps).

 

Die Maya Ruinen von Calakmul mit Tour entdecken

Calakmul Maya Ruine

Da ich mit dem Bus angereist bin, habe ich eine geführte Tour mit dem Guide Abel gemacht für 1300 Peso (ca. 55€). Dies beinhaltet die Abholung vom Hotel (und Rückkehr), die Tour durch das Maya Gelände inkl. Eintritt und Mittagessen, eine kleine Wanderung durch Sumpfgebiete und den Besuch der Fledermaushöhle (dazu später mehr).

Die Anreise und der Besuch von Calakmul kann auch individuell erfolgen. Leider ist die Anlage nicht gut ausgeschildert. Zu bestimmten Zeiten kann man aber auch nahezu der einzige Tourist sein, das ist ein Vorteil.
Öffnungszeiten: 8.00 – 17.00 Uhr, täglich
Eintritt: Auf der Zufahrtsstraße zum Gelände passiert man 3 Tore und entrichtet dabei insg. 200 Peso (ca. 8€) pro Person. Verglichen mit anderen populären Maya Tempel Stätten ein Schnäppchen.

 

Rundgang über das Gelände und Besteigung der Pyramiden

Sicht von Struktur II, Calakmul

Das Gelände ist insgesamt sehr weitläufig, sodass du bei einem Besuch wahrscheinlich nicht die Muße hast, wirklich jedes einzelne Bauwerk zu besichtigen.
Empfohlen werden auf der Karte (die auch am Eingang zu finden ist) drei verschiedene Routen (kurz, mittel, lang). Die größten Highlights siehst du dabei auf der beliebten mittleren Route („Ruta Media“). Diese wird auch auf der geführten Tour größtenteils so gelaufen und es sind etwa 3 Stunden einzuplanen.

 

Calakmul Karte – grobe Übersicht

Photo by Elelicht / CC BY-SA 3.0

Die mittlere Route geht dabei vom Eingang aus zum Gran Plaza mit den „Strukturen“ (Estructura) IV-VII (4-7). Von dort erfolgt der lohnenswerte Abstecher zu den imposantesten und höchsten Pyramiden: „Struktur I und II“- Auf dem Rückweg werden dann laut Route noch die „Strukturen“ XII, XIII, XIV, XV, XVII (12-15, 17) der „Gran Acropolis“ passiert.

 

Die Highlights von Calakmul: Struktur I und II

Struktur II, Calakmul
Treppe der Struktur II

An dieser mit 45 m höchsten und insgesamt größten Pyramide „Strukur II“ gelangt man zuerst, wenn man vom Gran Plaza südlich läuft. Den Aufstieg solltest du auf jeden Fall wagen, denn von oben gibt es eine hervorragende Aussicht über die weite Dschungellandschaft, sowie auf die Maya Pyramide „Struktur I“.
Wenn du nach Süden schaust, blickst du übrigens nach Guatemala, welches von dort nur etwa 30 km entfernt ist.

Sicht von Struktur II, Calakmul

Ein toller Ort für eine kleine Pause, um die Aussicht zu genießen, abseits jeglicher Zivilisation, außer den alten Ruinen der Maya.

Wieder unten angekommen, geht es mit einem weiteren Abstecher direkt weiter zur Pyramide „Struktur I„. Diese ist zwar nicht so groß wie die letzte, aber auch von dort oben hat man einen schönen Rundumblick.

Sicht von Struktur I, Calakmul
Sicht von Struktur I

Von Struktur I geht es dann wieder zurück zum Gran Plaza.
Dort lohnt sich der kurze Aufstieg auf die „Struktur VII„, denn von oben hat man einen tollen Blick auf die große „Struktur II“ Pyramide:

Treppe der Struktur VII, Calakmul
Struktur VII
Sicht von Struktur VII auf Struktur II, Calakmul
Sicht von Struktur VII auf Struktur II

Von Struktur VII geht es nun noch bei Bedarf zu den Strukturen in der „Gran Acropolis“. Die anderen Pyramiden sind zwar in Größe und Aussicht nicht so beeindruckend, aber allein die zahlreichen Bäume, die aus den Ruinen gewachsen sind, sind ein tolles Motiv. Ein Anblick, den man z.B. auch in Angkor Wat in Kambodscha sieht.

 

Kurze Wanderung durch Sumpfgebiete (mit Tour)

Dieser Gang durch den Dschungel an den Sumpfgebieten ist Teil der Calakmul Tour. Inwiefern man dort auch individuell herumlaufen kann oder sollte, kann ich nicht genau sagen. Ich denke aber nicht, dass es erlaubt ist. Ich würde es ohne ortskundigen Guide jedenfalls nicht empfehlen.
Wichtig ist auf jeden Fall ein anständiges Anti-Mücken-Spray mit DEET, wie z.B. Nobite. Ohne ist man quasi aufgeschmissen und wird regelrecht von den Mücken überfallen.

Sumpf bei CalakmulInsofern gut, dass die Wanderung nur etwa eine halbe Stunde ging. Dies hat ausgereicht, um dieses ansonsten wirklich faszinierende und fotogene Gebiet zu sehen.

Sumfgebiet, Calakmul
Tief hängende Äste spiegeln sich im Sumpfgewässer

Insgesamt ein spannender Abschnitt der Tour mit tollen Einblicken in den mexikanischen Dschungel, den man kurz zuvor in seiner Weite noch von den Spitzen der Maya Pyramiden bestaunt hat.

 

Fledermaushöhle zur Dämmerung (Ende der Tour)

Ein tolles Highlight am Ende dieses Tages, welches man auch individuell anfahren kann, wenn man möchte.
An Kilometer 106 der Hauptstraße 186 befindet sich die Einbiegung auf einen kleinen Parkplatz (Google Maps) der sogenannten „Zotz Cave“.
Von dort sind es etwa 10 Minuten Fußweg bis zum großen Erdloch, an dem das Spektakel statt findet.

Kurze Zeit nach Sonnenuntergang (bei mir im November um ca. 18.20 Uhr) geht es plötzlich los und etwa 4 Millionen Fledermäuse fliegen kreisend aus ihrer Höhle, um auf Jagd zu gehen. Dabei entsteht quasi eine Art Tornado aus Fledermäusen.
Ein sensationelles Schauspiel, welches man sich nicht entgehen lassen sollte.

Fledermaushöhle Zotz Cave bei Calakmul

Währenddessen darf kein Blitzlicht verwendet und keine lauten Geräusche gemacht werden. Darauf wird man am Parkplatz auch noch einmal hingewiesen.
Der Rückweg erfolgt dann im Dunkeln, sodass eine Taschenlampe auf jeden Fall von Nutzen ist.

Von dort aus ging es dann noch eine halbe Stunde zurück, sodass wir letztlich gegen 19.30 Uhr wieder komplett zurück waren.


Insgesamt eine tolle, 12-stündige Tour mit vielen Highlights, die ihren Preis auch wert war. Sowohl die Calakmul Tempelanlage, als auch die Fledermaushöhle können auch auf eigene Faust mit Mietwagen besucht werden.

 

Weiterreise mit dem Bus

Direkt nach der Tour habe ich meinen Rucksack (den ich tagsüber am Hotel lagern konnte) wieder abgeholt und bin zur Busstation. Das Ende der Tour passt zeitlich perfekt, wenn man den Bus weiter nach Chetumal nehmen möchte (um dann am Folgetag nach Bacalar zu reisen).
Dieser fährt gewöhnlich um 20.05 Uhr ab und braucht knapp 2 Stunden. Den Bus solltest du auf jeden Fall gleichzeitig mit dem Bus für die Anreise buchen. Andernfalls passiert es leicht, dass er ausgebucht ist und dann musst du im blödsten Fall eine weitere Nacht bleiben und kannst erst am nächsten Abend weiter.
Busse in die andere Richtung (Campeche) fahren gewöhnlich um 0:40 Uhr ab und benötigen über 4 Stunden.
Calakmul von Campeche aus zu bereisen ist mit Bussen also eindeutig die zu bevorzugende Option.
Kurz gesagt: Wer nach Calakmul mit dem Bus fährt, sollte sich Hin- und Weiterfahrt unbedingt im Voraus reservieren.


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Weitere Infos dazu

 



Alle Bilder zu Calakmul

Zum Abschluss gibt es wie üblich die Galerie zum Ausflug nach Calakmul mit einer Auswahl an Bildern:

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