Camper mieten in Australien: Alles was du wissen musst für einen günstigen Campervan

Camper mieten Australien

Ein Roadtrip in Australien mit dem Camper ist schon lange eine beliebte Reiseart und bei vielen, vor allem jungen Reisenden recht beliebt.
Die Vorstellung, an einem der wunderbaren australischen Strände zu stehen und aus dem Bett auf das Meer zu schauen, während ab und zu ein Känguru vorbei guckt, ist einfach verlockend. Und nicht einmal unrealistisch, auch wenn so ein Szenario inzwischen nicht überall möglich ist.
Auch Kosten spart man im Gegensatz zu Mietwagen und Hotels ein wenig, zumindest bei einem Budget Campervan.

Darum soll es im Beitrag hauptsächlich gehen, denn wer im Budget unbegrenzt ist, findet schnell gute Angebote von Premium Anbietern wie Maui und Britz, die relativ neue Camper vermieten, das aber auch zu entsprechenden Kosten.
Einen Budget Camper zu finden und dabei größtmöglich zu sparen erfordert mehr Recherche. Außerdem gibt es ein bisschen was zu beachten und man muss sich natürlich darauf einstellen, dass nicht alles am Camper perfekt ist.

Verschiedene Arten/Größen von Campervans

Im Inneren eines High-top Budget Campers

Grob kann man 3 Klassen von Campervans eingliedern, bevor es dann mit richtigen Wohnmobilen weitergeht.

  • Mini-Camper: Die kleinste Camper-Variante ist meist ein umgebauter größerer Kombi (oft ein Toyota Estima). Die Küche, gewöhnlich auch mit Kühlschrank, Waschbecken und ausziehbarem Gaskocher ist im Kofferraum untergebracht. Zum Schlafen werden die vorderen Sitze umgedreht und die Sitzbänke hinten so umgeklappt, dass ein Bett entsteht. Stehen kann man innen nicht, aber dafür essen/sitzen. Gekocht wird normalerweise außen am Kofferraum. Juicy, Awesome Campers und Spacehips Rentals bieten z.B. solche Camper an, die teilweise auch neuer und ein wenig luxuriöser sind, als größere Budget Camper-Modelle.
    Gut für kürzere Camping Trips geeignet. Größter Vorteil neben dem Preis ist das Fahrerlebnis, denn man ist natürlich deutlich wendiger und flotter unterwegs bzw. hält an Bergen nicht den Verkehr auf.
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  • Klassischer HiTop Camper: Das Camper Modell was insgesamt am praktischsten ist und in Budget-Varianten kaum teurer als Mini-Camper. Fast immer ein umgebauter Toyota Hiace und gewöhnlich auch als HiTop Variante, d.h. die Decke wurde nach oben erweitert, sodass man im Camper auch stehen kann und theoretisch auch bis zu 4 Leute drin schlafen können. Vollausgestattet mit Küche inkl. 2 Gasherdplatten, Kühlschrank, Waschbecken und häufig auch Mikrowelle (nur bei Stromanschluss) sowie einem Tisch, der umgebaut ein ausreichend großes Bett hermacht. Lediglich eine feste Toilette fehlt hier noch.
    Durch die schmale, aber hohe Bauweise leider recht windanfällig.
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  • Großer Camper: Fast schon als Wohnmobil zu bezeichnen gibt es von verschiedenen Anbietern (insbesondere Mighty, Apollo, Britz, Maui) meist Mercedes Kastenwagen zwischen 5,5-7 m Länge, die ein luxuriöseres Camping Erlebnis versprechen. Ausgestattet zusätzlich mit Dusche und WC fehlt es hier fast an nichts mehr. Geeignet auch optimal ab 3 Personen, denn besonders beim 7 m Modell ist dann ausreichend Platz. Preislich sind diese allerdings auch (fast) doppelt so teuer wie ein günstiger HiTop Camper.

Wie findet man einen günstigen Campervan zum mieten in Australien?

Im unteren Budget Bereich finden sich ältere Campervans von Anbietern wie Camperman, Calypso, Travellers Autobarn und Autosleepers. Etwas teurer, aber auch nicht gerade neu sind Camper von Juicy, Spaceships und Cheapa/Mighty.
Um die Campermodelle und Preise übersichtlich zu vergleichen und zu buchen, gibt es verschiedene Camper Vergleichsplattformen.

Drei der bekanntesten sind Motorhome Republic, CU Camper und Camperdays.
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Motorhome Republic so gut wie jeden, auch noch so kleinen Vermieter im Preisvergleich auflistet. Bei CU Camper oder Camperdays fehlen dagegen ein paar (meist unbekanntere).
Ansonsten unterscheiden sich die Plattformen z.B. dadurch, dass bei CU Camper und Camperdays die Preise in Euro angezeigt werden und auch so gezahlt wird, während es bei Motorhome Republic in AUD bleibt.

Für den ersten umfangreichen Überblick würde ich daher einen Vergleich bei Motorhome Republic empfehlen und anschließend noch parallel bei CU Camper gucken. Oft gibt es bei den Plattformen zeitlich begrenzte Rabatte oder andere Aktionen, sodass sich die Preise manchmal unterscheiden.
Nach unseren Erfahrungen unterscheiden sich übrigens auch die Preise der Camper auf der Homepage der Anbieter und den Vergleichsplattformen. Manchmal ist eine Buchung direkt beim Anbieter günstiger (Links s. oben), manchmal aber auch z.B. bei Motorhome Republic. Daher sollte man immer beides prüfen.

Wie unterscheiden sich die jeweiligen Budget Camper?

Wer im günstigen Preissegment unterwegs ist, mit Campern die auch mal über 10 Jahre alt sein können, sollte sich grundsätzlich darauf einstellen, dass am Camper nicht alles perfekt ist und es Macken (äußerlich und in der Inneneinrichtung) gibt. Auch die Kilometerleistung der Camper ist nicht selten mal bei 500.000 km oder mehr. Wenn man Glück hat, auch nur 200.000 km, aber eigentlich handelt es sich immer um ausgemusterte Camper von teureren Anbietern wie Britz, etc., welche die Camper ab einem gewissen Alter veräußern.
Das ist also eine Gemeinsamkeit der billigen Camper-Anbieter.
Der Unterschied liegt hier eher im Detail und kleineren preislichen Unterschieden. Folgend ein paar Merkmale von drei gängigen Budget Campern:

  • Camperman: Häufig zu sehen bei einem Roadtrip in Australien und ein beliebter Budget Camper. Das günstigste Juliette Modell liegt meist bei um die 120$/Tag (72€). Großer Vorteil des Anbieters ist die geringe Selbstbeteiligung bei Schäden von nur 500$. Auch die Abgabe des Fahrzeugs in einer anderen Stadt ist ohne Zusatzkosten. Praktisch ist außerdem, dass Mietstationen auch in Cairns und Airlie Beach vorhanden sind und nicht nur Melbourne, Sydney und Brisbane. Buchungen via Motorhome Republic sind unserer Recherche nach günstiger.
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  • Calypso: Neben Autosleepers der günstigste Anbieter unter unserer Auswahl. Mit nur etwa 90$/Tag (55€) für ein mit Camperman vergleichbares Modell (Calypso Princess) wirklich günstig. Der Support antwortet rasch und nett. Selbstbeteiligung bei Schäden sind übliche 2000$ bei Unfällen mit anderen Autos bzw. 3000$ bei single vehicle accidents (z.B. wenn man wo anstößt). Nachteil am Anbieter sind die begrenzten Mietstationen (nur Adelaide, Sydney, Melbourne, Brisbane). Wer also z.B. die Ostküste bis nach Cairns hochfahren will, wählt lieber einen anderen Anbieter.
    Für längere budget-freundliche Reisen mit Durchquerung des Outbacks und Rückkehr z.B. in Sydney aber gut geeignet (Achtung: Fahrt durch Northern Territory muss vorab angefragt und genehmigt werden).
    Buchungen via Motorhome Republic sind unserer Recherche nach günstiger.
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  • Travellers Autobarn: Solider großer Budget Camper Anbieter, der oft zu sehen ist. Die Ausstattung und Qualität ist möglicherweise etwas besser als bei den anderen Anbietern aber große Unterschiede sollte man nicht erwarten. Preislich bietet der Anbieter Rabatte bei Frühbuchern und ist unserer Meinung auch nur dann lohnenswert (ab ca. 125$/Tag bei HiTop Camper). Andernfalls etwas überteuert. Vorteil am Anbieter sind auch die Mietstationen in Darwin und Perth. Selbstbeteiligung 3500$. Aufpassen auf die weiteren Schadensbedingungen (s. AGBs).

Sonstige Hinweise und Wissenswertes zum Camper mieten in Australien

  • Wenn die Entscheidung auf den Camper fiel, ist es ratsam, vor der Buchung trotzdem noch einmal die Mietbedingungen zumindest zu überfliegen, denn darin finden sich oft kleine Haken mit evt. großer Auswirkung.
    So verbieten z.B. fast alle Camper Anbieter pauschal das Northern Territory und damit das Outback. Wenn man nett anfragt, wird dies aber manchmal (teils mit, teils ohne Aufpreis) gestattet.
    Auch die Absätze zu Schäden sollte man immer gut durchlesen.
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  • Ausschluss der Selbstbeteiligung: Jeder Versicherer bietet gegen recht hohe Aufpreise einen Ausschluss der Selbstbeteiligung an. Meist um die 30-40$/Tag sind notwendig, um die Selbstbeteiligung auf 0$ zu setzen und dann ist gewöhnlich trotzdem noch nicht der Schaden bei “single vehicle accidents” abgedeckt. Überhaupt haben die Ausschluss Versicherungen meist selbst noch einige Ausschlüsse, sodass man sich am Ende trotzdem nie ganz sicher sein kann. Wir entschieden uns daher, das Risiko von 3000$ einzugehen, ohne jegliche Versicherung was auch gut ging (trotz fettem Steinschlag, der nicht berechnet wurde).
    Eine Selbstbeteiligungs-Ausschluss-Versicherung kannst du übrigens auch von Deutschland aus ausschließen, z.B. für 9,50€ pro Tag bis 1500€ (SB 250€) von der Hanse Merkur. So hat man gegen günstigere Gebühren zumindest einen Großteil des Schadens versichert.
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  • Equipment wie Camping Stühle und Tische können bei den Anbietern gewöhnlich gegen Aufpreis dazugebucht werden. Bei der Anmietung ist also zu beachten, was schon beinhaltet ist und was Sinn macht dazuzubuchen.
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  • Gas: Eine Gasflasche ist gewöhnlich kostenlos bereits angeschlossen und häufig auch kostenlos nutzbar. Der Füllstand ist häufig aber nicht bekannt, sodass es sein kann, dass man das Gas zwischendurch (z.B. bei Tankstellen) austauschen muss.
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  • Fahren auf Schotterstraßen: Bei einem Roadtrip in Australien ist es unmöglich, nie auf Schotterstraßen zu fahren, ohne viele coole Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Die Vermieter erlauben das Fahren auf unbefestigten Straßen gewöhnlich aber nur für die Anfahrt zu Campingplätzen. 4WD Straßen und lange Schotterstraßen-Etappen (z.B. im Outback) sollte man aber natürlich unterlassen, denn wenn man dann dort dann liegenbleibt, ist das nicht so gut …
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  • Zustand und Funktionalität bei Abholung gut prüfen: Bei Fahrzeuganmietungen versteht sich das zwar von selbst aber gerade bei älteren Budget Campern ist es wichtig, auch den Innenraum genau zu inspizieren.
    Funktioniert Wasser und Abwasser? Gehen die Lichter? Lässt sich der Tisch und das Bett auf und abbauen? Arbeitet der Kühlschrank? Ist Besteck/Geschirr vollständig? Lassen sich die Fenster alle schließen? Ist evt. gebuchtes Zubehör vollständig vorhanden? Solche und ggf. weitere Fragen sollte man sich bei der Abholung stellen.

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