Die Devils Marbles sind ein cooles Highlight mitten im australischen Outback und eine heilige Stätte der Aborigines.
Die „Teufelsmurmeln“ sind massive rötliche, meist rundliche Granitfelsen, die in tausendfachen Variationen übereinander oder nebeneinander liegen und so eine interessante Landschaft bilden.
Auf kurzen oder mittellangen Wanderungen kannst du das interessante Gebiet erkunden. Außerdem befindet sich dort ein einfacher Campingplatz, den du als Camper perfekt für einen Zwischenstopp nutzen kannst.
Die Devil’s Marbles sind als Devils Marbles Conservation Reserve ein geschütztes Gebiet.
Im Beitrag erfährst du Wissenswertes zu den Devils Marbles und was du dort genau unternehmen kannst.
Wissenswertes zu den Devils Marbles:
Entstehung und Geologie: Unter den Devil’s Marbles befindet sich ein großes Granitvorkommen, das zur Davenport Range gehört. Die „Felsmurmeln“ entstehen dabei durch Verwitterungsprozesse des darüber liegenden Gesteins.
Diese Verwitterungsform, bekannt als Wollsackverwitterung, tritt besonders bei Hartgesteinen auf. Bei der sog. Desquamation lösen sich Mineralkörner aus dem Gesteinsverband aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnungswerte der im Granit enthaltenen Minerale (Feldspat, Quarz und Glimmer).
Wind und Sand beschleunigen den Prozess zusätzlich. Die abgewitterten Körner werden durch Wind oder Regen abtransportiert, und der umgebende Sand besteht aus dem ursprünglichen Granitgestein.
Die rötliche Färbung der Felsen entsteht durch das Eisenoxid.
Bedeutung für die Aborigines:
Karlu Karlu („rundes Objekt“) ist eine heilige Stätte für die Aborigines (insbesondere der Kaytetye, Warumungu, Anmatyerre und Alyawarre).
Nach ihrer Überlieferung sind die Felsen die Eier der Regenbogenschlange aus der Traumzeit, sodass die Stätte eine große Rolle in den Zeremonien der Ureinwohner spielt.
Lage: Etwa 100 km südlich von Tennant Creek und 400 km nördlich von Alice Springs.
Devils Marbles erkunden – Wanderung durch die Riesenmurmeln im Abendlicht
Im Gebiet der Devil’s Marbles gibt es verschiedene kürzere und mittlere Rundwege (loops), die du auch gut kombinieren kannst.
Als Mindestwanderung, z.B. wenn es sehr heiß an dem Tag ist, würde ich eine Kombination der Loops 1, 2 und 3 empfehlen, womit du auf eine Distanz von ca. 2 km kommst.
Starten kannst du dabei entweder direkt vom Campingplatz oder vom Besucherparkplatz („day use area“).‘
Eine Übersicht über die verschiedenen Loops mit der Karte siehst du hier:
Die Wanderung beginnt (bei Start am Campingplatz) zunächst mit einem kleinen Loop um einen größeren Felshaufen und führt dann über die von Felsmurmeln gesäumte Steppe. Die Aussichten sind großartig, das Licht optimal, denn die orange leuchtenden Felsen sehen einfach schön aus:
Anschließend gelangst du zur Day Visitor Area, wo sich ein weiterer kleiner Loop (#1) anschließt. Dieser kleine Loop ist mitunter am schönsten mit beeindruckenden Steinformationen. Darunter auch der gute 2,5 m große, glatt gespaltene Stein.
Danach bietet sich mit genügend Motivation der Nurrku Walk an, der in einem weiten Bogen durch das Scenic Reserve verläuft und eine garantiert ruhige Atmosphäre bietet.
An unserem Besuchstag war es aber selbst abends noch um die 35°C, daher gingen wir den langen Loop nicht.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz solltest du dir den Aussichtspunkt (Nyanjiki Lookout) allerdings nicht entgehen lassen. Der perfekte Spot für den Sonnenuntergang (oder -aufgang).
Über einen minimalen Aufstieg über die Granitfelsen erreichst du ein Plateau mit einer tollen Rundumsicht über das Outback.
Nach diesem Highlight zum Schluss beendest du die Runde nach wenigen Minuten wieder am Campingplatz, falls du dort gestartet bist.
Übernachtung an den Devils Marbles
Die Übernachtung hier mit Camper oder Zelt ist ein tolles Erlebnis. Nachts spürst du die Ruhe des Outbacks und siehst bei gutem Wetter einen tollen Sternenhimmel.
Mit 24 Stellplätzen und zusätzlichen Zelt-Plätzen ist eigentlich fast immer genügend Platz. Bei unserem Besuch Anfang November waren insgesamt nur 4-5 Plätze belegt.
Der Campingplatz ist einfach ausgestattet, mit Plumpsklo und Picknicktischen.
Den Platz musst du online buchen (Link hier, dann nach Karlu Karlu suchen).
Aber keine Sorge, falls du unterwegs keinen Internetempfang hattest, denn am Besucherparkplatz befindet sich tatsächlich ein kostenloser Wifi-Hotspot via Satellit, was im Outback eher selten ist.
Die Gebühren sind 10$ pro Person.
Einziger Nachteil in dieser Region des Outbacks bei Übernachtung im Camper ist die mitunter große, etwas schwüle Hitze, die auch für uns an diesem Abend und nachts anstrengend war.
Wenn du nicht campst, dann gibt es in der Nähe nur eine Unterkunft, nämlich das Devil’s Marbles Hotel. Die günstigsten Zimmer (Stockbetten) fangen bei 88$ an. Bessere Zimmer kosten um die 170$/Nacht. Angeschlossen ist auch ein Restaurant und Bar.
Nützliche Infos/Links zu den Devils Marbles/Karlu Karlu
- Homepage zur Conservation Area mit aktuellen Infos/Warnungen/Sperrungen.
. - Informative Broschüre zu den Devil’s Marbles mit Übersichtskarten
. - Für einen Besuch von Schutzgebieten und Nationalparks im Northern Territory benötigt man einen „Parks Pass„. Dabei lohnt sich gewöhnlich der 2-Wochen-Pass für 30$ pro Person, da du vermutlich noch mehr Parks besuchst, als nur die Devil’s Marbles. Ein Tag würde 10$ kosten.
Mehr Infos und Buchungslink (Benutzerkonto notwendig) findest du hier. Der Pass wird zwar nicht aktiv kontrolliert, kann aber auf Nachfrage verlangt werden. Meistens ist aber kein Ranger vor Ort.
Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Weiter in das Outback Richtung Alice Springs? Dann solltest du dir meinen Beitrag zu den West Mac Donnell Ranges ansehen.
Geht es in die andere Richtung, ist ein Blick in meinen Artikel zu den faszinierenden Undara Lava Tubes bestimmt hilfreich.
Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.
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