West MacDonnell Ranges (Tjoritja) – Roadtrip von Schluchten zu Wasserlöchern

West MacDonnell Ranges

Die West MacDonnell Ranges sind ein tolles Ausflugsziel von Alica Springs aus und gehören zu einem Besuch im roten Herzen Australiens dazu.
Die West MacDonnell Ranges sind der westlich von Alice Springs gelegene Teil der mehr als 600 km lange Gebirgskette, welche durch zwei aufeinander prallenden Kontinentalplatten vor 300-800 Mio. Jahren entstand.
Auf einer Distanz von ca. 160 km kannst du die Sehenswürdigkeiten der Bergkette entdecken. An mehreren Stellen ist der Gebirgszug tief eingeschnitten, was zu tollen, meist mit Wasser gefüllten Schluchten führt.
An mehreren Orten kannst du dich daher im (ziemlich) kühlen Wasser erfrischen und zwischen den faszinierenden hohen Schluchten schwimmen.

Empfehlenswert ist der Besuch mit Übernachtung im hinteren Teil, denn die komplette Strecke muss wieder zurückgefahren werden, sofern man nicht mit Allradfahrzeug unterwegs ist (dann kann via dem Mereenie Loop Richtung Kings Canyon gefahren werden).
Theoretisch ist die Fahrt in die West MacDonnell Ranges aber auch an einem Tag möglich, wenn man früh startet.

Leider waren wir bei unserem Besuch durch Waldbrände in der Gegend recht eingeschränkt und konnten nicht alle Ziele besuchen.
Dennoch gebe ich dir in diesem Beitrag die Infos zu allen Highlights der West MacDonnell Ranges. Teilweise waren wir aber nicht vor Ort.

Fahrt durch die West MacDonnell Ranges – Highlights

Folgende sehenswerten Highlights in dieser Region sind in Fahrtrichtung ab Alice Springs geordnet.

Simpsons Gap – Sehenswerte Schlucht mit Wasserbett

Die Simpsons Gap (Google Maps) ist das erste Ziel von Alice Springs und nur eine 20-minütige Fahrt von dort entfernt. Von der Hauptstraße führt eine 7 km lange Abzweigung zum Parkplatz, auf dem man auch Rast einlegen kann an den Picknicktischen und BBQ-Grills.
Am besten besucht man die Simpsons Gap frühmorgens oder abends. Dann ist weniger los und es lassen sich mit etwas Glück schwarze Fels-Wallabies sichten!

Zur Simpsons Gap führt vom Parkplatz ein kurzer 3-400 m langer Pfad. Das bei unserem Besuch (November) fast ausgetrocknete Flussbett verjüngt sich zur Schlucht und man konnte direkt an die Felswände gelangen.
Hier unten, zwischen den rötlichen Felswänden fühlt man sich schnell recht klein, aber umso imposanter wirkt die „Felslücke“. Ein toller Ort zum Verweilen.

Neben der großen Fernwanderung, dem Larapinta Drive, der hier vorbei führt, lassen sich weitere kürzere Wanderungen unternehmen (Ghost Gum Trail, 600 m oder Cassia Hill Trail, 1,8 km mit schönen Aussichten).
Mehr Infos inkl. Übersichtskarten findest du auch in der informativen Broschüre zur Simpsons Gap vom Nationalpark.
Auf der Seite zum Simpsons Gap kannst du außerdem schnell sehen, ob alles wie gewohnt geöffnet ist.

Standley Chasm – rot leuchtende Felswände im Mittagslicht

nicht ganz so leuchtend, wenn es bewölkt ist …

Standley Chasm („Spalt des Wassers“) ist das nächste Ziel auf der Route. Dabei handelt es sich, richtiges Licht vorausgesetzt, um eine recht imposante, ca. 80 m hohe Schlucht mit engen Felswänden.
Besonders im Mittagslicht, wenn die Sonnenstrahlen im richtigen Winkel in die Schlucht scheinen, strahlen die Felswände in ihren verschiedenen Rottönen.

Standley Chasm (Google Maps) wird von den Ureinwohnern verwaltet und kostet demnach natürlich Eintritt (12$).
Geöffnet ist die Schlucht von 8-18 Uhr (letzter Zugang 16.30) und kann selbstständig erkundet werden.

Über den ca. 1,2 km langen Weg erreichst du die Schlucht.
Die Schlucht an sich ist nicht riesig, aber durch die relative Enge dann doch imposant.
Bei uns war es leider bewölkt, sodass die Farben nicht so beeindruckend wirkten, wie es bei gutem Licht sein könnte.

Mein Fazit ist daher: bei guten Bedingungen (Mittagszeit und Sonnenlicht) besuchen! Bei sehr bewölktem/schlechtem Wetter ist es vermutlich kein großer Fehler, die Schlucht auszulassen.

Außer der Schlucht besteht auch noch die Möglichkeit, hinter dem Kiosk einen Rundweg zu starten.
Dieser schlecht erhaltene Trail lohnte sich unserer Erfahrung nach aber nicht. Die Ausblicke sind ganz nett, mehr aber auch nicht.

Ellery Creek Big Hole – Coole Schlucht mit Bademöglichkeit

Das Ellery Creek Big Hole (Google Maps) ist eine ruhige Schlucht mit zerklüfteten, steilen Felswänden und einem bis zu 18 m tiefen Wasserloch.
Wenn du dich traust und es dir nicht zu kalt ist, ist ein Bad auf jeden Fall empfehlenswert, denn das Schwimmen unter hohen Felswänden ist schon cool. Am Ende der Schlucht wartet ein kleiner Strand auf dich.

Durchflug mit Drohne

Am Ellery Creek Big Hole befindet sich außerdem ein einfacher Campingplatz (Google Maps) vom Nationalpark (10$) mit Wasser, Grillstellen, Toiletten.

Auf der kurzen Wanderung „Dolomite Walk“ (1,5 km) kann man die Gegend mit ihren geologischen Besonderheiten weiter erkunden.

Weitere Infos inkl. Übersichtskarten findest du auch in der informativen Broschüre zur Simpsons Gap vom Nationalpark.
Auf der Seite zum Ellery Creek Big Hole kannst du außerdem schnell sehen, ob alles wie gewohnt geöffnet ist.

Vogelperspektive des Ellery Creek

Serpentine Gorge

Die Serpentine Gorge (Google Maps) ist über eine 3 km lange staubige Schotterpiste erreichbar.

Auf einem etwa 30-minütigen (1,5 km) Wanderweg erreicht man einen Aussichtspunkt mit einem schönen Blick auf die serpentinenförmige Schlucht.
Biegt man vorher auf dem Wanderweg an der Gabelung nach ca. 1 km links ab, gelangt man stattdessen zum Wasserloch.

Ochre Pits – kurzer Stopp an bunten Ockerfelsen

Die Ochre Pits (Google Maps) sind eine heilige Stätte der Ureinwohner und zeichnen sich durch Felswände mit rotem und gelben Ocker aus, was zu einer spannenden Farbgebung und Mustern führt.
Ein 300 m langer, gepflasterter Pfad führt zu einer Aussichtsplattform.

Ormiston Gorge – Tolle Schlucht mit Bademöglichkeiten

Die Ormiston Gorge (Google Maps) zählt zu einer der eindrucksvollsten Schluchten in den MacDonnell Ranges. Neben der Möglichkeit, im kalten Wasser zu baden, bieten sich auch tolle Wandermöglichkeiten.
Empfehlenswert, besonders am Morgen ist der Ormiston Pound Walk, ein ca. 8,5 km langer abwechslungsreicher Wanderweg, der oberhalb der Schlucht und am Wasser direkt entlang führt.
Etwa 3 Stunden solltest du dafür einplanen. Du kannst dich dabei nach dieser Route auf Komoot richten.

Alternativ kannst du auch die kürzere Wanderung zum Ghost Gum Lookout (1,2 km) machen, die zu einem Aussichtspunkt führt oder den Rundweg (Ghost Gum Walk, 2,5 km).

Weitere Infos inkl. Übersichtskarten findest du auch in der informativen Broschüre zur Ormiston Gorge vom Nationalpark.
Auf der Seite zur Ormiston Gorge kannst du außerdem schnell sehen, ob alles wie gewohnt geöffnet ist.

Auch an der Ormiston Gorge ist wieder ein sehr schön gelegener Campingplatz mit recht guter Ausstattung (normale Toiletten, Duschen, Gasgrills) vorhanden.
Dieser ist oft ausgebucht, daher solltest du diesen vorher online reservieren.
Während der Saison ist hier sogar ein kleiner Kiosk geöffnet.

Glen Helen Gorge

Die Glen Helen Gorge (Google Maps) ist landschaftlich sehr schön gelegen mit hoch aufragenden, spektakulären Sandsteinwänden.
Durch die Schlucht bahnt sich der Finke River, in dessen ruhigen Wasser sich manchmal tolle Spiegelungen ergeben. Auch hier ist ein erfrischendes Bad im kühlen Gewässer natürlich wieder möglich.

Am Ende der Schlucht findest du Felsformationen, die Orgelpfeifen ähneln sollen (Google Maps). Dazu musst du dich allerdings ins kalte Wasser trauen und ein wenig durch die Schlucht schwimmen.

Hinweis: Aktuell ist der Zugang allerdings erschwert. Der eigentlich etwa 1 km lange Weg zur Gorge, der am besten von der Discovery Parks Glen Helen Lodge zu erreichen ist, ist nicht zugänglich mit dem Auto. Denn die Lodge ist geschlossen und die Straße wurde mit Zaun abgesperrt. Angeblich kann man den ursprünglichen Wanderpfad aber erreichen, indem man ein Stück durch die Prärie läuft. Am besten Google Maps bzw. eine Trekking App nutzen und die aktuellen Schilder an der Zugangsstraße beachten.

Redbank Gorge – nur per Allradfahrzeug erreichbar

Die Redbank Gorge (Google Maps) ist die letzte Sehenswürdigkeit in den West MacDonnell Ranges, die aber leider nur mit 4WD Fahrzeug zu erreichen ist. Die 5 km lange Schotterstraße führt durch einige Bäche.
Die Schlucht ist dann aber sehr sehenswert und wunderschön abseits gelegen.
Vom Parkplatz führt ein 2 km langer Rundweg am Flussbett zur Schlucht und zurück.

Wer ein 4WD Fahrzeug hat, sollte sich dieses Highlight nicht entgehen lassen. Dann kann auch den einfachen Campingplätzen dort übernachtet werden.

Weitere Infos inkl. Übersichtskarten findest du auch in der informativen Broschüre zur Redbank Gorge vom Nationalpark.
Auf der Seite zur Redbank Gorge kannst du außerdem schnell sehen, ob alles wie gewohnt geöffnet ist.

Organisatorisches & nützliche Infos/Links zu den West MacDonnell Ranges

  • Vor einem Besuch dieser Region solltest du unbedingt prüfen, ob die gewünschten Orte auch offen sind. Regenfälle können Zufahrtsstraßen unpassierbar machen und Waldbrände können dir ebenfalls einen Strich durch die Rechnung machen.
    Auf dieser Seite des Nationalparks findest du eine jeweils aktuelle Übersicht zu jedem einzelnen Ziel/Campingplatz/Wanderung, ob diese jeweils geöffnet sind.
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  • Eine allgemeine Übersicht zum Nationalpark inkl. Karte findest du in der Broschüre des Nationalparks.
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  • Für einen Besuch des Tjoritja / West MacDonnell Nationalparks im Northern Territory benötigt man einen „Parks Pass„. Dabei lohnt sich gewöhnlich der 2-Wochen-Pass für 30$ pro Person, da du vermutlich noch mehr Parks besuchst, als nur diese Region und über mehrere Tage. Ein einzelner Tag würde 10$ kosten. Mehr Infos und Buchungslink (Benutzerkonto notwendig) findest du hier. Der Pass wird zwar nicht aktiv kontrolliert, kann aber auf Nachfrage verlangt werden.

Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Zurück Richtung Alice Springs? Dann solltest du dir meinen Beitrag zum östlichen Teil der Bergkette, den East MacDonnell Ranges (folgt in Kürze) ansehen.
Geht es über den Mereenie Loop mit Allradantrieb weiter, ist ein Blick in meinen Artikel zum Kings Canyon (folgt in Kürze) bestimmt hilfreich.


Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 




Bildergalerie zu den West MacDonnell Ranges

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