Alleine verreisen? Geht das gut? Meine Pros und Contras

Alleine Verreisen

Alleine verreisen … viele Menschen schreckt dieser Gedanke ab.
Die Angst, dass einem ohne Reisepartner langweilig werden könnte, man die schönen Momente des Urlaubs nicht teilen kann oder man im fremden Land in Situationen kommt, die man alleine nicht bewältigen kann, schwirrt dabei wohl vielen durch den Kopf.

Alleine VerreisenWas, wenn ich mich auf dem Flughafen nicht zurecht finde, den Bus verpasse, mich vor Ort nicht verständigen kann, ich Probleme habe, an Geld zu kommen.
Diese und viele weitere Ängste treiben dabei bei vielen Menschen um.

Es ist vor allem auch der Komfortfaktor, die Sicherheit, die man bei vertrauten Personen hat und beim alleine verreisen zunächst komplett ablegen muss.
Man ist erst mal komplett auf sich alleine gestellt.
Für viele vielleicht tatsächlich eine ungewohnte Situation, wo man hier zuhause im Notfall doch immer irgendjemanden zur Hand hat.

So schlimm, wie man es sich aber vielleicht ausmalt, ist es dann aber doch nicht.

 

Warum würde man überhaupt alleine verreisen?

Alleine VerreisenEigentlich gibt es 2 Arten von Leuten, welche alleine verreisen. Diejenigen, die das bewusst und völlig gewollt tun. Sei es durch die Unabhängigkeit, eine ausgeprägtere Abenteuerlust/Freude für Herausforderung oder einfach, um diese Erfahrung mal zu machen.
Für diejenigen gibt es kaum Contras, sondern vor allem Vorteile, wenn man sie zum alleine verreisen befragt. Ängste sind hier auch meist weniger vorhanden.

Dann gibt es diejenigen, die den starken Wunsch haben, neue Länder/Kulturen kennenzulernen oder einfach im Urlaub entspannen bzw. etwas neues sehen und erleben wollen.
Wenn aber der Reisepartner fehlt, weil zum Beispiel bei allen Freunden niemand Zeit, Geld oder Lust hat und man auch anderweitig niemanden findet, dann ist oftmals die einzige Möglichkeit, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen und eine Reise alleine zu starten.
Oft ist das natürlich bei länger geplanten/gewollten Reisen der Fall, da dann die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass jemand Bekanntes dafür Zeit und Geld hat.

Alleine VerreisenHier kommt dann oft der Punkt, an dem es bei manchen leider scheitert, vor allem aufgrund der Sorgen und der Vorstellung, dass das alleine verreisen nicht gefallen wird oder man anderweitig nicht zurecht kommt.

Manch einer lässt es dann leider sein und hofft auf bessere Zeiten.
In den meisten Fällen hätte es sich aber gelohnt, doch zu starten.
Man wäre um einige Erfahrungen reicher, hätte vermutlich viel zu erzählen und festgestellt, dass man am Flughafen, mit der Verständigung, mit dem Geld und Organisatorischen und dem Alleinsein an sich, doch viel besser zurecht gekommen ist, als ursprünglich befürchtet.
Ich habe noch kaum jemand gehört, der die Entscheidung – alleine zu verreisen, statt gar nicht – wirklich bereut hat.

Nichtsdestotrotz bin ich nun auch kein absoluter Propagand des Alleinreisens. Es gibt definitiv Reisen, die ich lieber mit ein oder mehreren Personen mache.
Genauso gibt es aber auch Reiseziele, die zum alleine verreisen so optimal geeignet sind, dass es zwar nett ist, einen Reisepartner zu haben, es aber genauso gut auch ohne geht.

Beide Reisearten haben ihre Vor- und Nachteile.

 

Alleine Verreisen – PROs

Fangen wir mit den Vorteilen an, die ich beim Verreisen auf eigene Faust sehe bzw. erlebt habe:


Man lernt Menschen kennen, die man sonst nie kennengelernt hätte ...

und hat dadurch Erlebnisse, die man sonst nie gehabt hätte.

Egal, wo man sich aufhält, als Alleinreisender wird man immer eher von anderen Alleinreisenden angesprochen, als wenn man zu zweit unter sich weilt.
Egal ob in Hostels, auf Ausflügen oder auf der Straße. Als ich alleine verreist bin, sind diese Situationen häufiger aufgetreten, in denen ich mit anderen Menschen Zeit verbracht habe, die ich ansonsten nicht kennengelernt hätte.

Allein in Bangkok lernte ich jeweils 2 Thais kennen, mit denen ich zum Abendessen oder Party machen abhing.
In Istanbul kam ich mit einem Typ aus Dubai ins Gespräch, der mir seine Lieblingsbar  in der Nähe gezeigt hat (und ich fast meinen Anschlussflug verpasst hätte). Und so weiter.
Im Grunde muss man nur offen für andere Menschen sein. Gerade im Ausland muss man oft nicht mal selbst auf die Leute zugehen, da sie es ab und zu auch von sich aus tun.
Ein bisschen ist es natürlich auch vom Reiseziel abhängig. In Thailand oder anderen Ländern mit vielen Alleinreisenden wird man womöglich wesentlich mehr Menschen kennenlernen, als woanders.
Trotzdem sind viele Kulturen und andere Reisenden mehr an einem interessiert, als man vielleicht denkt.

Man lernt selbständig zu sein und schwierige Situationen zu meistern

Als Alleinreisender wächst man an der Herausforderung

Klar, wer allein verreist, muss sich allen Situationen erst mal alleine stellen.
Es gibt meist niemanden, der einen Entscheidungen abnimmt oder bei Verständigungsschwierigkeiten sofort „eingreift“ und weiterhilft. Um die Organisation der Reise, ob das nun Flugbuchungen, die Hotelauswahl oder das Visum für das nächste Land ist, musst du dich auch selbst kümmern.
Nicht alles wird immer sofort klappen oder so sein, wie man es gerne hätte.
Als ich zum Beispiel das erste Mal nach Bangkok kam, kam ich (selbstverschuldet) an kein Geld, da ich gleich 2 Fehler bei meinen Bankkarten gemacht hatte (eine falsche mitgenommen und eine ohne Guthaben drauf).
Diese Situation war nicht angenehm und erstmal schwierig. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft und meine 2. Kreditkarte hat mich dann irgendwie gerettet. Mittlerweile passiert mir das natürlich nicht mehr.

Am Schluss des Trips wurde mir dann noch Geldbeutel und Handy geklaut.
Alles keine schönen Situationen und auch nichts, was man unbedingt haben muss.
Dennoch bekommt man durch das Meistern solcher Situationen (und irgendwie schafft man das dann doch immer irgendwie) eine gewisse Ruhe und Gelassenheit.
Ebenso erfährt man durch sämtliche organisationstechnische Situationen ein gewisses Maß an Selbstständigkeit, vor allem, wenn man das sonst nicht so gewohnt ist.
Man „wächst“ also gewissermaßen an diesem Aufkommen an Herausforderungen.

 

Man hat die totale Freiheit zu tun und lassen was man will, ...

wo man will, mit wem man will und wie man will

Das ist ein großer Vorteil und meiner Meinung auch der wesentliche Grund, warum jeder der gerne reist, erwägen sollte, sich auch mal am alleine verreisen zu versuchen.
So schön es auch ist, zusammen zu reisen, man muss sich eben immer auch nach dem anderen richten und Entscheidungen zu Reisezielen und Unternehmungen miteinander abstimmen.
Wenn man alleine verreist, hat man dagegen die absolute Freiheit.
Will man es mal ruhiger angehen lassen, vielleicht an einem Ort ungeplant länger bleiben? Vielleicht einen Partyabend mit seinen Hostel Bettnachbarn machen. Oder einfach mal einen Tag lang gar nichts?
Als Alleinreisender, so arrogant das vielleicht klingen mag, muss man auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen und kann ohne Widerrede sein eigenes Ding durchziehen. Ist doch auch mal nicht schlecht 😉

 

Alleine Verreisen

 

Alleine Verreisen – Contras

Wo das alleine verreisen Vorteile hat, gibt es, wie ich finde, aber auch ein paar Nachteile, welche gleichzeitig natürlich die Vorteile des Zusammenreisens sind.

 

Man teilt die Erlebnisse und schönen Momente (nicht immer) mit Jemandem

Klar, Menschen wollen grundsätzlich schöne Momente, Erlebnisse oder Erfolge mit anderen teilen (Facebook und Instagram sind die besten Beispiele 😀 ).
Solche Momente verbinden einen dann auch irgendwie mit der Person und man kann meist auch noch Jahren darüber reden.
Wenn man alleine verreist, ist man zwar wie erwähnt nicht immer zwingend allein. Dennoch gab es auch auf meinen „Allein“-Reisen Orte, an denen ich tatsächlich alleine gereist bin und keinen spontanen Reisebuddy aus einem Hostel o.ä. hatte. Manchmal ist auch das völlig in Ordnung. Zeit nur mit sich zu verbringen.
Dennoch wird es fast immer mal Abschnitte oder Momente geben, in denen man Erlebnisse und Erfahrungen gerne mit jemand anderen verarbeiten möchte und dies dann nicht kann.

 

Wenn man krank oder verletzt ist oder andere Probleme hat, ...

dann hat man es unter Umständen etwas schwer

Wie gesagt, nicht immer ist man in Kontakt mit anderen Reisenden, insbesondere, wenn man von einem Ort aus weiter reist. Als ich meinen Rollerunfall auf einer thailändischen Insel hatte, wollte ich diese nach ein paar Tagen verlassen und in Richtung Malaysia weiter reisen.
Die Verletzungen waren noch frisch. Insbesondere die Beschränkung durch den eingegipsten, (an)gebrochenen Arm machte es auf der nicht gerade komfortablen Reise mit Bussen und Minibussen nach Malaysia wirklich schwierig.
Schon allein Sachen aus dem Rucksack zu holen (mit einer Hand) war eine Schwierigkeit, vom Auf und Absetzen ganz zu schweigen. In dieser Phase der Reise wäre es wirklich wesentlich angenehmer gewesen, wenn ich einen Reisepartner bei mir gehabt hätte.

Das Gleiche gilt natürlich auch für Probleme anderer Art. Wenn bei Einem die Kreditkarten nicht mehr funktionieren, kann immer noch der Andere aushelfen. Wenn man auf dem Roadtrip einen kleinen Unfall erleidet und nicht mehr richtig Auto fahren kann, kann immer noch der andere weiterfahren, usw.

Nichtsdestotrotz sieht man aber auch, dass man trotz dieser Schwierigkeiten, wie einem Rollerunfall und den Folgen, noch weiter reisen kann.
Die wirklich schwierige Phase hat vielleicht etwa 3-4 Tage gedauert, dann wurde es auch schon wieder besser.
Wer zum Beispiel an kein Geld mehr kommt, kann sich im Notfall meist immer noch mit Diensten wie Western Union retten.
Wenn der Reisepass verloren geht, geht man eben zur nächsten Botschaft. Und so weiter.
Es gibt meist immer irgendeine Lösung.

 

Es ist meist etwas teurer

Zu zweit kann man sich oft mehr leisten

Das ist ein Punkt, der nicht unbedingt auf jede Reise bzw. Reiseart zutrifft, aber dennoch auf die meisten.
Ein low-budget backpacking Trip in Asien hat keine allzu starken preislichen Differenzen, zwischen alleine verreisen und zusammen verreisen.
Bei einem Roadtrip durch die USA oder Australien sieht das allerdings schon anders aus. Hier müsste man sich, würde man alleine verreisen, nicht nur den gesamten Mietwagen bzw. Auto inkl. Sprit und ggf. Mautgebühren leisten, sondern auch zum Beispiel Hotelkosten (wenn es mal keine Hostels gibt).

Roadtrips sind eine Reiseart, die ich sowieso lieber mit einer oder mehreren Personen zusammen machen würde.
Der Kostenfaktor spielt dabei auf jeden Fall auch eine Rolle. Mein 3-monatiger Roadtrip in den USA hätte alleine jedenfalls wesentlich mehr für mich gekostet, als zu zweit. Statt ca. 7300€ hätte ich alleine bestimmt um die 10.000€ hinlegen müssen, bei gleichem Reisestil.

 

So, ich hoffe, das hat dir ein paar Anregungen gegeben, falls du mit dem Gedanken spielst, mal eine Reise alleine zu wagen oder dies bereits planst.

Ich habe nun je nur 3 Pro und Contras aufgelistet. Sicher gibt es aber noch weitere Punkte, die erwähnenswert sind. Wenn dir etwas dazu einfällt und du noch mehr Vor- oder Nachteile zum „Alleine verreisen“ findest, dann schreibe deine Meinung doch in die Kommentare 😉

 

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