Polarlichter auf den Lofoten können eines der eindrücklichsten Highlights auf einer Reise in den hohen Norden sein.
Diese tanzenden grünlichen bis leicht violetten Lichter am Nachthimmel sind einfach ein fantastisches Erlebnis und von praktisch jedem Reisenden herbeigesehnt.
Ein Erlebnis zu dem allerdings auch etwas Glück gehört. Glück, dem man jedoch bis zu einem gewissen Grad auf die Sprünge helfen kann.
In diesem Beitrag möchte ich dir helfen, deine Chancen auf Sichtungen zu steigern, tolle landschaftliche Kulissen für die Polarlichter zu finden und diese auch so zu fotografieren, dass dabei aufregende Fotografien herauskommen. Gewisse Grundvoraussetzungen sowohl zur Sichtung, als auch zur Fotografie sind allerdings notwendig, die ich nun erläutere.
Polarlichter auf den Lofoten sichten – Die Voraussetzungen
Für die Sichtung von Polarlichtern gibt es generell ein paar Voraussetzungen und zwar:
- Das Wetter: Natürlich darf der Himmel für Polarlichter nicht bedeckt sein. Ein gewisses grünliches Schimmern kann man zwar mit dem Kamerasensor auch dann noch manchmal sehen, aber meist nicht mit dem bloßen Auge. Ein paar durchziehende Wolken stören dagegen nicht unbedingt und können Bildern eine gewisse Dramatik verleihen. Klarer Himmel allerdings ist nie falsch und das ist auf den Lofoten natürlich nicht immer der Fall. Für das Wetter in Norwegen nutzt du am besten die Website bzw. App YR.no.
- Die Jahreszeit: Eine Reise im Sommer nördlich des Polarkreises ist sicherlich toll und hat seine Vorteile. Polarlichter wird es allerdings nicht geben, wenn die Sonne kaum oder nur kurz untergeht. Die Monate in denen Nordlichter auf den Lofoten sichtbar sein können sind demnach September bis März, vereinzelt auch noch Ende August oder Anfang April. Danach ist die Tagesdauer einfach zu lang, sodass der Himmel nie richtig dunkel wird. Empfehlenswert ist insbesondere der Monat September (sehr herbstlich bunt am Tag, ausreichend Dunkelheit ab ca. 21-22 Uhr), sowie der März (Tag/Nacht-Gleiche mit Dunkelheit ab ca. 20 Uhr, weniger Niederschlag, einige klare Nächte). Im November und Dezember ist es zwar fast dauerhaft dunkel, aber das Wetter häufig nasskalt und die Frage ist zudem, ob man sich die dauerhafte Dunkelheit für eine Reise überhaupt antun möchte. Mitte Januar bis Februar ist ebenfalls eine gute Zeit für Polarlichter mit stabilerem Wetter als zu Ende des Jahres, jedoch immer noch wenig richtigem Tageslicht.
Eine gute Übersicht zu den Sonnen-Zeiten auf den Lofoten findest du hier.
- Die Sonnenaktivität: Damit Polarlichter überhaupt entstehen, müssen einfach gesagt Sonnenwinde bzw. Sonneneruptionen in Form von elektrisch geladenen Teilchen auf Moleküle der Erdatmosphäre treffen. Diese werden elektrisch und energetisch geladen und so zum Leuchten gebracht (genauere Infos z.B. auf planet-wissen.de) . Ohne Sonnenaktivität gibt es daher auch kein Polarlicht. Allerdings gelangen fast täglich Sonneneruptionen zur Erde, sodass die Nordlichter in Polregionen wie den Lofoten grundsätzlich fast jede Nacht zu sehen sind. Ob es jedoch nur ein leichter grüner Schimmer oder stark leuchtende und sich schnell bewegende, “tanzende” Polarlichter sind, hängt von der Stärke des Sonnenwinds ab, der auf die Erde trifft. Auch dafür gibt es eine Vorhersage, den KP-Index (planetarischer magnetischer Index) in Stufen von 0-9. Je höher die Zahl, desto besser, allerdings können auf den Lofoten auch bei ´Stufe 1 die schönsten Polarlichter vorkommen. Der Wert ist letztlich eben nur ein Anhaltspunkt und nicht immer perfekt zutreffend – so wie beim Wetter auch. Werden geomagnetische Stürme vorhergesagt (z.B. ab Wert 5 oder 6) kann man allerdings relativ sicher sein, gute Polarlichter zu sehen. Eine schöne Übersicht mit Vorhersage zum KP-Index findest du hier auf www.spaceweatherlive.com.
- Die Mondphase: Das ist sicher nicht der wichtigste Wert, denn auch bei Vollmond sieht man starke Polarlichter immer noch gut. Ein heller Mond erhellt allerdings den ganzen Himmel und lässt die Polarlichter daher schwächer erscheinen. Auch für Fotos ist diese helle Lichtquelle eher suboptimal, da sie bei Vollmond etwas überstrahlt. Lasse dich aber nicht abhalten, nach Polarlichtern zu schauen, auch wenn Vollmond ist. Halbmond ist dagegen ganz gut, weil die Landschaft dann zumindest ein wenig ausgeleuchtet ist und auf den Bildern am Ende nicht zu dunkel erscheint.
Zusammenfassend kann man dazu sagen: Die perfekte Nacht für die Sichtung von Polarlichtern findet im Winterhalbjahr statt, bei klarem Himmel, Halbmond und bei Auftreten eines geomagnetischen Sturms nach hoher Sonnenaktivität.
Schöne Spots für Nordlichter auf den Lofoten
Grundsätzlich bietet es sich an, Polarlichter immer vor einer tollen landschaftlichen Kulisse anzusehen und zu fotografieren.
Wichtig zu wissen ist, dass diese immer im Norden auftreten, denn dort sind die Pole, an denen die Magnetfeldlinien münden und die sichtbare Aktivität am stärksten ist. Gerade auf den Lofoten bieten sich z.B. viele der tollen Strände für eine Polarlicht Beobachtung an. Bereits auf der Karte kannst du sehen, ob der Strand Richtung Norden ausgerichtet ist.
Achten solltest du generell auch darauf, ob die Sicht Richtung Norden gegebenenfalls durch einen hohen Berg versperrt wird. Im Bild oben bin ich noch weit weg vom Berg im Hintergrund, sodass noch genug vom Polarlicht-Himmel zu sehen ist.
Gut als Motiv eignen sich außerdem Gewässer, in denen sich das Polarlicht noch einmal spiegelt. Bestenfalls noch mit einem Gebirge im Hintergrund. Ruhige kleine Seen oder andere Meerengen/Gewässer, die sich für dieses Motiv eignen, findet man immer mal wieder auf den Lofoten.
Im folgenden gebe ich dir nun stichpunktartig einige Orte auf den Lofoten, die sich bestens als Motiv für eine Polarlichter Beobachtung und Fotografie eignen:
- Skagsanden Beach: Bei Tag ein Surfer Beach, bei Nacht ein Hotspot für Polarlicht Fotografen. Die Kombination aus seichtem Sandstrand mit spiegelndem glatten Wasser, Gebirgszügen am Horizont und große Steine auf dem Sand, die man in Szene setzen kann, eignet sich perfekt als Polarlicht Szene. Ich selbst war dort leider nur bei Tag, aber wenn die Verhältnisse günstig sind, solltest du versuchen, dort die Polarlichter zu sehen.
Alleine ist man hier auch nachts allerdings garantiert nicht, wenn die Chancen für die Sichtung der Aurora Borealis gut stehen.
Standort (Google Maps). - Rambergstranda: Ein sehr weitläufiger, sichelförmiger Sandstrand mit einer interessanten Bergkette und einigen Häusern hinter den Dünen als Polarlicht-Motiv im Norden. Im Vordergrund spiegelt sich das Wasser auf dem seichten Strand, ähnlich wie beim Skagsanden und am südlichen Ende befinden sich ein paar Felsen im Wasser als Vordergrund. Ein Strand den ich auch tagsüber sehr schön fand und empfehlen kann.
Standort (Google Maps).
- Haukland Beach: Wenn man vom südlichen Ende aus schaut, hat man die wunderbare Bergkette als Hintergrund, ist ihr aber nicht zu nah.
Standort (Google Maps). - Uttakleiv Beach: Wer schon beim Haukland Beach ist, kann diesen Strand nach einer kurzen Fahrt durch einen Tunnel erreichen. Der Strand ist in Privatbesitz und kostet zumindest tagsüber Eintritt. Ansonsten aber ein toller Spot für Polarlichter. Als Motiv für Fotografen eignen sich die zahlreichen großen Steine auf dem Strand und im Wasser. Die Sicht nach Norden ist zunächst frei, im Hintergrund (Norden/Nordosten) sieht man Bergmassive.
Standort (Google Maps). - Myrland Beach: Ein idyllischer, kleiner Strand. Von der Straße geht es ein paar Meter hangabwärts. Es bieten sich tolle Steine im Wasser als Motiv, die Sicht nach Norden ist komplett frei.
Standort (Google Maps).
- Storsandnes Strand: Wer zum Myrland Beach fährt, kommt zwangsläufig auch an diesem Strand vorbei, welcher sich gut als Spot zur Beobachtung eignet.
Standort (Google Maps). - Hamnøy: Eines der schönsten und typischsten Lofoten Motive. Im Vordergrund tiefblaues Wasser mit rauen Felsen im Wasser auf denen rote Rorbuer Häuschen auf Stelzen gebaut sind. Im Hintergrund ein hoher Berg (der gleiche wie auf dem Titelbild dieses Artikels). Wenn dann auch noch die Polarlichter darüber tanzen ist das Motiv perfekt. Zur reinen Nordlicht Beobachtung halte ich einen der genannten Strände für wesentlich angenehmer. Denn das besagte Motiv sieht bzw. fotografiert man von einer kleinen Autobrücke aus, auf der es auch etwas windig und ungemütlich sein kann. Für die (Polarlicht-) Fotografie allerdings ein Highlight.
Standort (Google Maps). - Reine: Wie auf dem Bild oben erwähnt ist dieses Motiv bereits bei Tag sehr schön. Auch nachts hat man eine tolle Komposition aus den Häusern des kleinen Orts Reine, dem blau bis türkisblauen Wasser und der Bergkette im Hintergrund. Der Blick Richtung Norden ist auch hier optimal zur Sichtung von Polarlichtern. Aber auch außerhalb von diesem spezifischen Punkt finden sich entlang der Straße zwischen Hamnøy und Reine immer wieder Motive mit einer tollen Spiegelung der Stelzenhäuschen auf dem Wasser. In Verbindung mit Polarlichtern eine Augenweide.
Standort (Google Maps).
Lofoten Polarlichter fotografieren – So klappt’s
Dieser Abschnitt richtet sich zunächst an Fotografen und in einem kurzen Abschnitt auch an Personen, die nur ein Smartphone haben und ein Polarlicht Bild als Erinnerung schießen möchten. Bei letzterem ist keine professionelle Qualität möglich, mit den richtigen Einstellungen solltest du die Polarlichter aber zumindest einigermaßen fotografieren können.
Lofoten Polarlicht-Fotografie mit DSLR/DSLM
Wirklich vernünftige Polarlicht Bilder erreichst du nur mit einer guten Kamerausrüstung. Tatsächlich gehört die Polarlicht-Fotografie zu den anspruchsvollsten Gebieten, was die notwendige Sensor- und Objektivqualität angeht.
Schließlich sollen insbesonders starke Polarlichter, welche sich recht schnell bewegen und klare Formen haben mit relativ kurzer Belichtungszeit bei Nacht aufgenommen werden. Dafür werden hohe ISO-Werte und niedrige Blendenzahlen vom Objektiv vorausgesetzt: Je besser die Kamera, desto weniger rauscht ein hoher ISO-Wert. Je lichtstärker das Objektiv, desto weniger ISO-Wert wird benötigt.
So gesehen ist eine Kombination aus teurem, lichtstarken Objektiv und teurer Vollformat Kamera mit großem Sensor optimal. Was natürlich nicht heißt, dass diese Kombination unbedingt notwendig ist, um tolle Fotos der Polarlichter zu machen.
Ansprüche an die Kamera Ausrüstung
Im folgenden erläutere ich nun kurz die notwendige und empfohlene Ausstattung zur Polarlicht-Fotografie:
- Stativ: Sicher nicht überraschend ist ein Stativ natürlich Voraussetzung bei Nachtaufnahmen mit Polarlichtern. Ich kam meistens gut mit einem relativ kleinen 1 kg Reisestativ von Sirui (s. hier auf Amazon) zurecht. Bei windigen Bedingungen und z.B. von Brücken wie dem Motiv in Hamnoy ist ein höheres bzw. stabileres Stativ empfehlenswert.
- Objektiv für Polarlichter: Hier empfehle ich klar ein Weitwinkelobjektiv, welches zusätzlich eine hohe Lichtstärke aufweisen sollte. Polarlichter, vor allem wenn sie etwas stärker sind, ragen bis in den Zenit und können auch östlich und westlich zu sehen sein. Um das gesamte Lichtspiel zu erfassen ist Weitwinkel daher gewissermaßen notwendig.
Meine Empfehlung für wenig Budget (Vollformat-System) ist hier das IRIX 15 mm f2,4 für Canon, Nikon oder Pentax (s. hier auf Amazon).
Neu für ca. 450€, gebraucht ca. 300€ bietet dieses komplett manuelle Objektiv einen günstigen Einstieg in die Polarlicht-Fotografie. Alternativ lohnt sich auch ein Blick auf das nur 380€ teure Samyang 14 mm F/2,4.
Was ich genutzt habe: Vor diesem Trip auf die Lofoten habe ich mir tatsächlich mal ein Profi-Objektiv gegönnt, das Sigma 14 mm f1,8 ART (s. hier auf Amazon) für Canon, Nikon und Sony. Eine ausgezeichnete Festbrennweite mit stolzem Preis (neu ca. 1550€, leicht gebraucht ab ca. 1200€). Scharf bis an den Rand und selbst bei Offenblende schon gut nutzbar. Ich habe aber häufig auf F2,0 oder 2,2 abgeblendet.
Für Sony Nutzer gibt es inzwischen ein Objektiv im selben Preisrahmen, welches sogar noch ein bisschen besser sein soll und vor allem leichter ist (s. Sony SEL14F18GM auf Amazon). - Kamera: Hier gilt eigentlich nur: Je besser/größer der Sensor, desto besser. Für wirklich gute Bilder sollte eine Vollformat Kamera schon sein. Ein APSC-Sensor macht hier zwar auch seinen Job, aber gerade dann, wenn es an niedrige Belichtungszeiten (3-5s) geht, muss die ISO hoch und dann wird’s schon etwas rauschig. Ich selbst habe auch “nur” mit einer Vollformat-Kamera im niedrigeren Preissegment fotografiert (Canon EOS RP, s. hier auf Amazon).
Kamera Einstellungen und Tipps zum gelungenen Foto
Stichpunktartig erläutere ich dir nun die besten Einstellungen für ein Lofoten Polarlicht Foto:
- Blende: Je niedriger die Blendenzahl, desto besser. Die meisten Objektive haben bei Offenblende Schwächen und mit (Rand) Unschärfen und starken Vignettierungen zu kämpfen. Daher rate ich als Kompromiss 1-2 Blendenstufen abzublenden. Mein genutztes Sigma 14 mm Art ist bei Offenblende 1,8 zwar immer noch scharf, allerdings entstehen wie auch bei anderen Objektiven dann am Rand sogenannte “Koma” Abbildungsfehler bei den Sternen, die bei 1-2 Blendenstufen weniger aber deutlich reduziert werden. Die Gesamtschärfe steigt auch noch etwas an. Beim reinen Polarlicht sind diese Fehler aber zu vernachlässigen und ggf. auch Offenblende gut machbar. Dies ist dann der Fall, wenn die Polarlichter relativ hell sind und Sterne daher weniger stark werden, wie z.B. beim Titelbild dieses Beitrages, welches bei Offenblende 1,8 fotografiert wurde.
- Belichtungszeit: Hier kommt es darauf an, wie stark die Polarlichter sind. Schwache Polarlichter, die eher als grüner Schweif über dem Horizont sind, können gerne mit 15-30 Sekunden belichtet werden. Wenn Sterne auch gut sichtbar sind, würde ich aber nicht mehr als 20 Sekunden (bei Weitwinkelobjektiv) gehen, da die Sterne sonst Streifen ziehen.
Starke Polarlichter mit den wunderbar geschwungenen Formen dagegen sollten deutlich kürzer belichtet werden, damit die Formen nicht verschwimmen und zu einer grünen Masse werden. Das Titelbild dieses Beitrags wurde z.B. mit 3,2 Sekunden Dauer belichtet. Hier muss man auch einfach ein wenig probieren, um für die aktuelle Situation vor Ort die beste Belichtungszeit herauszufinden. Bei einer eher schwachen Kameraausrüstung würde ich dann aber eher auf mindestens 5 Sekunden gehen, auch bei schnell bewegenden Polarlichtern.
- ISO-Empfindlichkeit: Über 4000 würde ich generell nicht gehen, da das Bild sonst bei den meisten Kameras einfach zu sehr zu rauschen beginnt. Ansonsten kommt es natürlich darauf an, wie gut dein Objektiv und wie lange die Belichtungszeit ist. Ich selbst habe die Bilder in diesem Beitrag mit ISO-Werten von 500-4000 fotografiert.
- Fokus: Der Fokus sollte natürlich auf unendlich stehen. Der Autofokus tut sich manchmal schwer bei Nacht. Moderne DSLR haben gewöhnlich einen Live-View-Modus, indem dann per digitaler Zoom ein heller Stern anvisiert und fokussiert werden kann. Spiegellose Kameras haben es natürlich noch leichter. Alternativ kann man es mit dem manuellen Fokus des Objektivs versuchen. Das oben empfohlene IRIX 15 mm hat sogar einen kleinen spürbaren Einraster auf unendlich. Generell würde ich empfehlen, helle Objekte oder Sterne erst mit Autofokus zu anvisieren und dann mit der erreichten Einstellung den Schalter auf manuell zu legen, sodass die Kamera nicht versucht, bei jeder weiteren Aufnahme (vergeblich) zu fokussieren.
- Selbst-/Fernauslöser: Ein Muss bei jeder Nachtaufnahme, um Verwackler beim Auslösen zu vermeiden. Moderne Kameras können bereits mit dem Smartphone per Bluetooth oder App ausgelöst werden oder alternativ per IR-Fernbedienung. Ansonsten gibt es ja auch die einfache Selbstauslöser Einstellung an der Kamera, die oft auf nur 2-Sekunden für diesen Zweck gestellt werden kann.
Weitere Tipps zur Polarlicht Fotografie in Kurzform:
- Immer im RAW-Format fotografieren, wenn möglich: Wichtig für die Nachbearbeitung der Fotos. Besonders gelungene Aufnahmen verdienen es, noch optimiert zu werden.
- Umgang mit Licht: Falls sich ein toller, aber sehr dunkler Vordergrund ergibt, kann es helfen, diesen sehr kurz (z.B. 1 Sekunde lang) mit einer Taschenlampe anzustrahlen. Wenn dem nicht so ist, sollten jegliche Lichtquellen rund um die Kamera aber aus sein.
- Interne Rauschunterdrückung bei DSLRs/DSLMs ausschalten: Diese benötigst du nicht wirklich, wenn du im RAW Format fotografierst und sie nimmt dir nur wertvolle Zeit bei der Aufnahme der Polarlichter
Lofoten Polarlichter mit dem Smartphone aufnehmen
Wer keine großen fotografischen Ambitionen hat, kann trotzdem versuchen, die Polarlichter mit dem Smartphone zu fotografieren. Das Grundprinzip bleibt erst einmal gleich und du kannst die Tipps weiter oben beherzigen.
Im Unterschied zu den großen Kameras ist der Sensor im Smartphone deutlich kleiner und leistungsschwächer. Am Ende kann dennoch ein gutes Bild herauskommen, welches jedoch deutlich mehr Rauschverhalten zeigen wird und sich dann nicht für große Ausdrucke oder die Ansicht auf einem großen Bildschirm eignet.
Ein Stativ brauchst du dabei auch, um nicht nur Pixelmatsch zu bekommen. Anbieten wird sich hier eines der zahlreich erhältlichen, teils flexiblen Mini-Stative (s. hier auf Amazon).
Oder man schafft es, das Smartphone irgendwo stabil aufzustellen/anzulehnen.
Wichtig ist dann, dass die Kamera des Smartphones einen manuellen Modus hat, in dem alle Einstellungen wie auch oben beschrieben angepasst werden können. Falls das Gerät keinen solchen Modus hat, können Apps Abhilfe schaffen (OpenCamera für Android oder ProCamera für iOS).
Empfehlen würde ich ansonsten auch bei relativ dynamischen Polarlichtern eher auf höhere Belichtungszeiten gehen, um die Schwächen des Sensors und das resultierende Rauschverhalten zu reduzieren. Bei sehr bewegten Polarlichtern würde ich auf 10 Sekunden gehen, bei weniger agilen in Richtung 30 Sekunden.
Ich habe zwar leider keine Beispielbilder mit dem Smartphone, bin mir aber sicher, dass du mit diesen Tipps zumindest ein kleines erinnerungswürdiges Foto von Polarlichtern auf den Lofoten hinbekommen wirst!
Hilfreiche Links und Apps zur Beobachtung und Fotografie von Polarlichtern auf den Lofoten
Zum Abschluss gebe ich dir nun noch eine Linkliste mit diversen Tools, die dir zur Vorbereitung für die Sichtung der Polarlichter hilfreich sein werden. Ein Teil davon wurde bereits weiter oben erwähnt.
- YR.no – norwegische Wetterseite und App (Android oder iOS)
- www.spaceweatherlive.com – Polarlichter Vorhersage mit KP-Index
- My Aurora Forecast & Alerts – App zur Polarlicht Vorhersage (Android oder iOS)
- Sonnenzeiten auf den Lofoten
- Aurora Live: Live-Karte mit den Polarlichtern inkl. Webcams auf den Lofoten
- lightpollutionmap.info – Karte, welche die Lichtverschmutzung weltweit anzeigt
Häufig gestellte Fragen zu Lofoten Polarlichtern
Lofoten Polarlichter – Beste Zeit?
Mitte/Ende September und März gelten als gute Reisezeit für die Polarlichter Beobachtung auf den Lofoten aufgrund der relativ guten Wetterbedingungen und ausreichend Dunkelzeiten.
Wann sieht man das Polarlicht auf den Lofoten?
Grundsätzlich ist das Polarlicht ganzjährig vorhanden und nachts/bei Dunkelheit sichtbar. Auf den Lofoten fallen aufgrund der hohen nördlichen Breiten die Sommermonate weg, d.h. insbesondere Mai bis August, da es dann fast nie ausreichend dunkel wird.
Kann man Nordlichter mit dem Handy fotografieren?
Empfehlenswert ist es zwar nicht nur ein Smartphone für die Polarlichter Fotografie zu haben. Mit dem manuellen Modus, einem einigermaßen neuen Modell und einer Stativ-Halterung dafür, sollten allerdings passable Aufnahmen entstehen können. Zum Ausdrucken werden sich diese aber nur sehr begrenzt eignen.
Welches Objektiv für Polarlichter?
Lichtstark (Blende mit 2,8 oder weniger) und Weitwinkel (ich bevorzuge Ultraweitwinkel <15 mm, <30 mm tut es aber auch) sind bevorzugte Eigenschaften eines geeigneten Objektivs für Polarlichter.
Kann man Polarlichter mit bloßem Auge sehen?
Zwar fängt unser Auge nicht so viel Licht ein, wie der Sensor einer guten Kamera. Allerdings sieht man die Polarlichter natürlich mit bloßem Auge. Nur bei sehr schwachen Lichtern kann man diese nur mithilfe einer Kamera sehen. Bei stärkeren sieht man auch die Formen und Farben sehr gut, wenn auch oft nie so stark, wie auf den meisten (nachbearbeiteten) Bildern.
Hast du schon einmal Polarlichter gesehen oder möchtest noch etwas wissen oder anmerken?
Schreib’ doch in die Kommentare!
Hat dir dieser Beitrag gefallen? Ja? Dann bedanke dich doch mit einem “gefällt mir” oder teile den Artikel 😉
Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.
Weitere Infos dazu
Alle Bilder zu Polarlichtern auf den Lofoten
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Galerie zu den Lofoten Polarlichtern und Spots mit einer Auswahl an Bildern:
Super Bericht. Sehr empfehlenswert.
Danke!