Chaniá, die zweitgrößte Stadt auf Kreta befindet sich im Nordwesten der Insel und besticht durch eine tolle Atmosphäre. Beschauliche kleine Gassen, türkische Minarette, ein venezianischer Hafen und interessante, historische Hausfassaden wechseln sich ab. Kein Wunder, dass Chaniá unter Touristen als schönste Stadt Kretas gilt und gerne besucht wird.
Darüber hinaus ist Chania aber auch guter Ausgangspunkt für einige interessante Ziele im Westen Kretas, wie der Samariá Schlucht, dem Balos Beach oder dem Elafonissi Beach.
Inhaltsverzeichnis
Infos und Organisatorisches zu Chaniá
Chaniá – Anreise und Parken
Ansonsten gibt es auch am alten Hafen (kostenpflichtige) Parkplätze.
Chaniá Airport: Der Flughafen von Chaniá liegt etwa 15 km vom Zentrum entfernt. Mehrmals täglich wird nach Athen geflogen. Auch von Deutschland gibt es öfters Flüge nach Chaniá. Diese findest du am besten über Momondo.
Um günstige Flüge zu finden, kannst du dir auch meinen umfangreichen Artikel dazu ansehen.
Chania Bus Verbindungen: Der Busbahnhof liegt südlich der Altstadt an der Kreuzung Kidonias/Kelaidi Straße (Google Maps). Stündlich gibt es Verbindungen nach Iraklion und Réthimnon, sowie diverser anderer Ziele in regelmäßigen Abständen. Zeitpläne kann man online hier ansehen oder sich am Busbahnhof besorgen.
Chaniá – Unterkünfte
Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann auch erwägen, in der Umgebung zu nächtigen. Am Glaros, Iguana oder Kalamaki Beach (ca. 6 km von Chaniá) gibt es mehr Auswahl, wenn ansonsten vieles ausgebucht ist. Auch wir übernachteten hier und zwar im Hotel “Porto Alegre” (booking.com).
Die Nacht hat ca. 50€ gekostet inkl. Frühstück am Rooftop. Die Zimmer sind großzügig und gemütlich. Es gibt auch einen Pool.
Chaniá Museum
- Archäologisches Museum: Ganz in der Nähe des venezianischen Hafens (Chalidon Street) befindet sich dieses Museum (Google Maps). Das Innere ist bereits sehenswert und ist sicherlich eines der schönsten Museen auf Kreta. Es handelt sich dabei um die ehemalige venezianische Francesco-Kirche im gotischen Stil mit einem weitläufig gewölbten Innenraum.
Höhepunkte sind diverse gut erhaltene Sarkophage, eine beeindruckende Sammlung von Siegeln und Tafeln aus spätminoischer Zeit, sowie römische Mosaike und andere Ausgrabungen.
Öffnungszeiten: April-Oktober: täglich von 8-20 Uhr / November-März: Di-Do von 8-15 Uhr.
Eintritt: 4€, Studenten und Senioren: 2€ - Maritimes Museum: Das Museum befindet sich am Nordwestende des venezianischen Hafens (Google Maps). Höhepunkt sind der Nachbau einer venezianischen Galeere aus dem 16. Jahrhundert und eines minoischen Schiffes. Außerdem findet man historische Fotos, Modelle, alte Navigationsgeräte und diverse Schiffsteile und Utensilien.
Perfekt für alle nautisch Interessierten.
Öffnungszeiten: Mai bis Oktober: Mo-Sa von 9-17 Uhr, So 10-18 Uhr. November bis April: täglich 9-17 Uhr.
Eintritt: 3€, Studenten: 2€ - Volkskunstmuseum: An der Chalidon St (Google Maps)
Chaniá Strand:
Tipp: Sportliche können die ca. 800 m weit vorgelagerte Insel Lazarétta per Treetboot oder Kanu ansteuern und finden dort einen relativ einsamen Sandstrand vor.
Chania Sehenswürdigkeiten auf einem Rundgang zu Fuß entdecken
Chaniá kann man optimal zu Fuß erkunden. Die folgende Karte auf Google Maps ist eine Empfehlung, die beliebig angepasst und ggf. abgekürzt werden kann. Start ist der kostenlose Parkplatz am Freilufttheater. Die gesamte Route ist 6 km lang.
Die Karte mit Route kannst du dir unter diesem Link auch auf das Smartphone laden.
Chaniá Markthalle
Das erste Ziel ist die Markthalle (Public market) von Chaniá, welche vom Parkplatz 850 m entfernt ist. Dieser erste Abschnitt ist zum Laufen noch wenig spektakulär. Rund um die Markthalle findet man dann jedoch einige schöne kleine Gassen mit Einkaufsmöglichkeiten, sowie ein Minarett vor.
Die über 100 Jahre alte Halle ist inzwischen mehr auf den Tourismus ausgerichtet und hat weniger die Funktion einer klassischen Markthalle für die Gastronomie. Dementsprechend findet man dort als Tourist aber auch viele kretische Köstlichkeiten und mögliche Souvenirs.
Geöffnet ist die Halle von Montag bis Samstag von 8 Uhr bis mind. 17 Uhr (an manchen Tagen bis 21 Uhr). Sonntags geschlossen. Zusätzlich zu den Verkaufsständen gibt es preiswerte Tavernen, die mittags geöffnet haben.
Chaniá Altstadt – Splantzia Viertel mit Sankt-Nikolaos Kirche
Von der Markthalle geht man die Gasse Tsouderon entlang und biegt anschließend in die Episkopou Kallistou ein, welche zur Kirche bzw. dem Altstadtviertel Splantzia führt.
Die große Besonderheit an der Ágios Nikólaos: Es ist eine Mischung aus Kirche und Moschee. In der osmanischen Epoche Kretas wurde die Kirche zur Hauptmoschee Chaniás umgebaut. Dadurch wird die linke Fassade nun vom alten Kirchturm und die rechte Fassade von einem osmanischen Minarett flankiert. Ein interessanter Anblick, der vermutlich einmalig ist.
Rund um die Kirche Sankt Nikolaos und dem Splantzia Square lässt es sich entspannt bummeln und die beschaulichen Gassen entdecken.
Venezianischer Hafen von Chaniá
Über die Gasse “Rousou Vourdoumpa” geht es von der Kirche nach rechts ein kurzes Stück weiter, bis man links in die Gasse “Zervoudaki” einbiegt und über einen kleinen Fußweg die Straße Minoos erreicht. Hier links abbiegen und man gelangt kurze Zeit später zur rechten Seite des (venezianischen) Hafens bzw. hier dem Fischer- und Jachthafen.
Nun hat man die tolle Möglichkeit, die komplette 600 m lange Mole bis zum Leuchtturm entlang zu gehen. Von dort genießt man eine schöne Aussicht auf den venezianischen Hafen und erhält eine gute Übersicht.
Faszinierend ist auch der Blick über die Altstadt mit den Weißen Bergen im Hintergrund.
Am Leuchtturm muss man dann leider wieder umkehren und den Weg zurück laufen. In der Mittagshitze wird der Rückweg eine schweißtreibend Angelegenheit. Schatten gibt es kaum. Eine erste Rast kann man nun im Yachtclub von Chaniá, am Beginn der Mole, einlegen. Die Werfthalle ist durchaus sehenswert.
Nun geht die Route weiter am Hafen entlang. In der Taverne “Karnagio“, gelegen in einer Außenecke der alten Stadtmauer, lässt es sich gemütlich im Schatten auf ein kaltes Getränk pausieren.
Ein paar Schritte weiter trifft man auf eine Sehenswürdigkeit, dem Großen Arsenal, der Waffen- und Rüstkammer der Venezianer.
Weiter am Hafen entlang erblickt man kurze Zeit später die “Giali Tsamisi“, eine sehenswerte Janitscharen-Moschee. Diese wurde 1645 nach der türkischen Eroberung gebaut und wird heute für Ausstellungen genutzt.
Kurz darauf findet man sich im Hauptteil des venezianischen Hafens wieder. Hier herrscht zur Mittagszeit geschäftiges Treiben.
Die Tavernen dort sind natürlich sehr touristisch. Man findet alles, vom günstigen Gyros Pita für 3-4€ bis hin zu eher teureren Restaurants, deren Preise aber nicht immer mit der Qualität mithalten.
Besser lässt es sich im Splantzia Viertel essen.
Wer möchte kann nun den Hafen bis zum Ende entlang laufen. Dort befindet sich das Fort Firkas, ein großes Hafenkastell mit Nautischem Museum. Die einstige Kaserne wurde von den Türken lange Zeit als Gefängnis genutzt.
Rückweg durch die Chaniá Altstadt
Vom Fort Firkas kann man nun durch die kleinen Gassen zurückgehen, bis man wieder zum venezianischen Hafen gelangt (siehe Route). Dort biegt man rechts in die Straße Kondilaki ein und passiert kurz darauf die Etz Hayyim Synagoge, welche man besichtigen kann. Öffnungszeiten von Mai bis Oktober: Mo-Do 10-18 Uhr, Fr 10-15 Uhr. In der Nebensaison nur bis 17 Uhr.
Folgt man der Straße weiter, gelangt man zur Schiavo Bastion, von der man eine tolle Aussicht auf einen Großteil der Altstadt hat. Von hier aus bleibt es dir nun selbst überlassen, wie du den Rundgang beendest. Solltest du an Leder interessiert sein, könntest du von der Bastion aus rechts in die Chalidon einbiegen und danach gleich links in die “Ledergasse” Skridlof.
Eine Möglichkeit zum Ausspannen würde auch der Stadtpark bieten, der von hier aus aber 1 km entfernt ist. Im Stadtpark findet man ein Gehege mit kretischen Wildziegen, ein traditionelles Kaffeehaus und eine ausreichende Menge an Bänken im Schatten unter Bäumen.
Alternativ läuft man einfach auf kürzerem Wege durch die Gassen und Straßen der Altstadt Chaniás zurück(siehe Route auf der Karte), bis man wieder am Parkplatz angelangt.
Nach dieser Route hat man die wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten von Chaniá gesehen. Wer einen halben Tag dafür einplant, sollte gut zurecht kommen.
Fazit zu Chaniá
Wer sich in den Westen Kretas begibt, kommt an Chaniá sowieso kaum vorbei. Die Altstadt weist viele historische Facetten auf und die kleinen Gassen laden zum Erkunden ein. Immer wieder stößt man auf den teils engen Wegen auf interessante Häuser, Gärten und farbenfrohe, blühende Sträucher, die man meist in Ruhe genießen kann.
Der venezianische Hafen ist dabei in seiner gesamten Szenerie die bekannteste Sehenswürdigkeit von Chaniá, der zum Essen, bummeln und Besichtigen einlädt. Das Stadtbild mit den Weißen Bergen im Hintergrund ist zusätzlich ein spannendes Fotomotiv, das man so selten sieht.
Insgesamt ist ein Aufenthalt in Chaniá empfehlenswert und perfekt für Entdecker und Genießer.
Warst du auch schon einmal in Chaniá? Wie hat es dir gefallen und welche Tipps hast du noch dazu?
Schreib doch in die Kommentare!
Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.
Weitere Infos dazu
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann bedanke dich doch mit einem “gefällt mir” oder teile den Artikel 😉
Zum Abschluss gibt es die Galerie mit allen Bildern zu Chaniá: