Port Stephens war eines unserer ersten Ziele auf dem Roadtrip an der Ostküste Australiens und lohnt für einen ein- oder mehrtägigen Stopp.
Oft ist auch einfach die Rede von Nelson Bay, was der Hauptort auf der Halbinsel ist, umgeben von einigen tollen Stränden und anderen Sehenswürdigkeiten. Port Stephens bezeichnet dann vielmehr das Verwaltungsgebiet an sich, was auch alle umliegenden Häfen, Strände und Naturgebiete umfasst.
Highlight in der Nelson Bay war für uns eindeutig der Tomaree Mountain im Osten der Halbinsel, welcher nach Aufstieg eine hervorragende Aussicht bietet.
Im Beitrag stelle ich dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region vor mit unseren Erfahrungen dazu.
Gan Gan Lookout – 1. Sehenswürdigkeit in der Nelson Bay
Am Gan Gan Lookout kommst du bei der Fahrt Richtung Nelson Bay fast automatisch vorbei. Nach einer beschilderten Abzweigung nach links und einer steilen Fahrt erreichst du den Aussichtspunkt. Dort oben bietet sich ein schöner erster Blick auf Nelson Bay. Zur richtigen Jahreszeit (wir waren im Oktober hier) blühen hier außerdem die auffälligen “Gymea Lilien” (s. Bild).
Den Lookout findest du hier auf Google Maps.
Tomaree Mountain – Schönste Aussicht in Nelson Bay – 2. Sehenswürdigkeit
Dieser kleine Gipfel und der umliegende Nationalpark ist ein Highlight dieser Region. Den 161 m hohen Berg kannst du auf dem “Tomaree Head Summit Walk” (s. Google Maps) besteigen. Am besten zum Sonnenuntergang oder sogar Sonnenaufgang.
Parken kannst du kostenlos an der Zufahrtsstraße (Shoal Bay Road).
Wanderung auf den Gipfel im Abendlicht
Wir entschieden uns hier für einen Aufstieg am Abend. Der gut erhaltene Weg führt zunächst durch australischen Urwald und steigt stetig an. Wer möchte, kann auf dem Hinweg auch einen kurzen Abstecher zu alten Geschützstellungen aus dem 2. Weltkrieg machen. Die historischen Geschützstellungen, Teil von Fort Tomaree, wurden 1941 als Teil des australischen Verteidigungssystems an der Ostküste erbaut. Viel verpasst man dort aber eigentlich nicht.
Anschließend ging es steiler hinauf und wir begegneten tatsächlich den ersten Kängurus auf unserer Reise. Wer Glück hat, kann hier übrigens auch Koalas sichten.
Den Gipfel erreichten wir schließlich nach 40 Minuten. Eine atemberaubende Aussicht in alle Richtungen, die über verschiedene Plattformen bestaunt werden konnte, erwartete uns hier oben. Vom Südplateau geht der Blick direkt über den schönen und meist leeren Zenith Beach bis über die kegelförmigen Hügel im Hintergrund und der Fingal Bay/Shark Island noch weiter südlich.
Vom nördlichen Plateau lassen sich z.B. die Inseln Cabbage Tree, Boondelbah und Broughton Islands sichten.
Weitere Infos und aktuelle Informationen zur Wanderung und Nationalpark findest du auch hier auf der Seite der NSW Nationalparkverwaltung.
Zenith Beach im Tomaree Nationalpark zum Sonnenaufgang – einsamer Strand!
Wer den schönen Zenith Beach unterhalb des Tomaree Mountains für sich alleine haben möchte, sollte sich zum Sonnenaufgang dort hinbegeben. Wir waren dort die einzigen und hatten einen wunderschönen Sonnenaufgang.
Schau dir dazu auch mein Video an:
Fingal Beach & Shark Island – Die szenische Sandbank – 3. Sehenswürdigkeit
Nach unserem schönen Sonnenaufgang am Zenith Beach erkundeten wir die weitere Gegend.
Neben weiteren kleinen und oft einsamen Stränden (z.B. Wreck Beach, Box Beach), welche du ansteuern könntest ist, vor allem der Fingal Beach herausstechend. Dieser befindet sich am südöstlichen Ende der Halbinsel und zeichnet sich durch seine schöne und eng zulaufende Sandbank aus, welche zur Shark Island führt.
Vom Parkplatz am Beach Life Saving Club (s. Google Maps) kannst du dich über einen längeren Strandspaziergang dorthin aufmachen (2 km bis Shark Island oder nur etwa 1 km bis zum Beginn der Sandbank). Auch hier war wieder kaum eine Menschenseele zu finden und wir hatten die schöne Dünen-Landschaft für uns allein. Wer motiviert genug ist, kann auch bis zum Lighthouse am Ende von Shark Island wandern. Dann sollte man sich aber über die Gezeiten informieren, um die engen Stellen der Sandbank am Rückweg noch überqueren zu können.
Insgesamt ein netter, erholsamer Strandspaziergang mit Option über die Sandbank bis auf Shark Island zu laufen.
Vom Fingal Beach gelangst du zum nächsten Ziel nur via Nelson Bay (außer über Allrad-Pisten).
Auch Nelson Bay bietet natürlich noch einen langen, sichelförmigen Sandstrand, der angesichts der Vielzahl an schönen Stränden in der Umgebung nicht weiter ausgeführt werden muss.
Stockton Sanddünen – Kilometerlange Sanddünen im Worimi Nationalpark – 4. Sehenswürdigkeit
Bevor du die Halbinsel wieder verlässt, bietet sich nun ein Stopp im südlichen Teil von Nelson Bay an. Ziel ist die Sanddünen Landschaft des Birubi Beach.
Auf dem Weg dorthin könntest du noch die Strände One Mile Beach (Google Maps) und Samurai Beach (FKK) besuchen, welche im Optimalfall wieder mit Allrad-Fahrzeug angefahren werden. Andernfalls kann z.B. im Süden des One Mile Beach kostenlos geparkt werden (s. Google Maps). Dort ist es am Wochenende und der Ferienzeit durchaus trubelig, außerhalb der Zeiten können die Strände aber auch wieder sehr leer und “wild” sein. Wer vom südlichen One Mile Beach auch noch zum Samurai Beach möchte, kann diesen bei passenden Gezeiten erreichen, wenn der Felsvorsprung “Middle Rock” nicht zu sehr überflutet ist.
Vom Ort “One Mile” ist es anschließend nicht weit bis nach Anna Bay, wo sich der Zugang zum Birubi Beach befindet. Parken kannst du hier (Google Maps). Zwei Kurven weiter befindet sich ein größerer Parkplatz auf Sand.
Hier beginnt die große Sanddünen Landschaft, welche sich über 32 km Länge erstreckt. Eine fantastische Aussicht auf den Strand und die dahinter liegenden Sanddünen erhältst du vom Anna Bay Point Lookout (s. Google Maps). Für die meisten Reisenden ist hier sowieso Schluss, denn der Strand bzw. die Dünen können natürlich nur mit entsprechend geeigneten Fahrzeugen befahren werden.
Wer abenteuerlustig ist, kann allerdings an einer Bandbreite an Touren oder sonstigen Aktivitäten teilnehmen, z.B. Sandboarding, Kamel-Ausflüge und Quad-Touren. Eine Auswahl an Touren findest du hier auf getyourguide.de.
Tilligerry Habitat – Chance auf Koala Sichtungen – 5. Sehenswürdigkeit
Bevor man Port Stephens verlässt, bietet sich ein Besuch im Tilligerry Habitat (Google Maps) an, einem Naturreservat wo sich Koalas heimisch fühlen. Der Eintritt ist kostenlos und man kann nach Belieben über die schönen Pfade auf die Suche nach Koalas gehen. Natürlich ist eine Sichtung nicht garantiert, auch wir hatten hier leider kein Glück. Ein Spaziergang ist dennoch nett, denn die Wege zwischen Eukalyptus Bäumen und am Meer entlang machen Spaß.
Mehr Infos zum Habitat findest du auch auf deren Homepage. Das Visitor Center ist täglich von 9-15 Uhr geöffnet, der Zugang ansonsten aber immer möglich.
Übernachtung in der Nelson Bay
Wir waren mit einem Campervan unterwegs und haben einfach am Rastplatz des Zenith Beach geparkt. Dort waren keine Hinweise auf verbotenes Übernacht-Parken und andere Camper standen dort auch über Nacht. Die Homepage der Parkverwaltung gab auch keinen wirklichen Hinweis darauf. Dennoch war das vermutlich mindestens eine Grauzone. Wer sicher gehen möchte, kann sich z.B. auf folgenden Campingplätzen umsehen:
- “Ingenia Holiday Parks: One Mile Beach” (Link) – Schöner voll ausgestatteter Campingplatz für etwa 50-60 AUD/Nacht (powered site). Vorteilhafte Lage für den Besuch des One Mile Beach
- Fingal Bay Holiday Park (Link Google Maps) – An der Fingal Bay gelegen, ebenfalls gut ausgestattet aber höherpreisiger (70-80 AUD/Nacht).
Wer mit Mietwagen unterwegs ist, kann sich auf Booking.com ansehen. Gerade in der Ferienzeit und am Wochenende kann es aber voll werden. Dann sollte lieber ein paar Wochen im Voraus gebucht werden.
Weitere Aktivitäten in der Nelson Bay
Nachdem Nelson Bay auch bekannt für seine großen Tümmler (Delfine) ist und die Wanderung der Humpback Whales relativ nah am Festland vorbei führt, können Interessierte an entsprechenden Touren teilnehmen.
Dolphin Cruises dauern gewöhnlich 90 Minuten und kosten um die 40 AUD.
Touren findest du z.B. hier auf getyourguide.de.
Zumindest Wale kannst du mit etwas Glück aber schon ohne Tour aus gewisser Entfernung sehen, wie wir bei einem unserer nächsten Stopps an der Ostküste feststellten.
Wie geht es für dich nun weiter? Nordwärts an der Ostküste entlang? Dann sollte dir mein Beitrag zum wunderschönen Crowdy Bay Nationalpark nützlich sein und inspirieren.
Geht es Richtung Sydney? Dann lasse dir meinen umfangreichen Artikel zu den Blue Mountains nicht entgehen.
Warst du schon einmal in der Nelson Bay oder möchtest noch etwas wissen?
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