Abenteuer im Lamington National Park – Über Baumkronen und hohen Wasserfällen

Der Lamington National Park südlich von Brisbane war unser Favorit an Regenwald Nationalparks in Australien. Zunächst gar nicht auf dem Schirm, steuerten wir den Park halbwegs spontan an und fanden eine traumhafte Umgebung vor mit wunderschönen und gleichzeitig sehr ruhigen Wanderwegen. Nur wenige andere Wanderer begegneten wir dort obwohl die Landschaft mitunter am eindrucksvollsten war im Vergleich zu anderen australischen Regenwäldern.
Ein kleines und kostenloses Highlight ist außerdem der Tree Top Walk, bei dem man auf Höhe der Baumkronen über Hängebrücken spazieren kann.

Anfahrt zum Lamington National Park

Im Beitrag geht es hauptsächlich um den „Green Mountains“ Abschnitt (s. Google Maps) des Lamington Nationalparks. Der Binna Burra Abschnitt (s. Google Maps) ist über eine andere Zufahrtsstraße zu erreichen, die ein wenig näher an der Küste liegt.
Der Park liegt etwas von der Küste entfernt und ist z.B. von der Gold Coast oder auch Brisbane gut anzufahren in 1-1,5 Stunden.
Anfahrt zur Green Mountains Section:
Mindestens ein 35 km langer (50 Minuten) Teil der Anfahrtsstrecke ist auf gleichem Weg wieder zurückzufahren.
Etwa 25 km vor dem Parkeingang beginnt außerdem eine äußerst kurvenreiche, wenig befahrene Strecke, welche einige hundert Höhenmeter überwindet.
Dieser sehr kurvige Teil erstreckt sich über ca. 15 km. Etwas anstrengend aber grundsätzlich kein Problem für normale Autos oder Campervans.
Im letzten Teil fährt man dann bereits durch recht dichten Dschungel, was ziemlich cool aussieht und Spaß macht.

Den Lamington National Park erkunden: Traumhafte Ausblicke und Hängebrücken-Abenteuer

Der Nationalpark ist an sich recht umfangreich und bietet insgesamt über 160 km an Wanderwegen. Viel zu tun also, auch für längere Aufenthalte.
Hier werde ich allerdings nur eine kleine Auswahl an Highlights in der Green Mountains Section vorstellen, die für einen 1-2-tägigen Besuch lohnen.

In dieser Section gehen eigentlich alle Wanderwege vom O’Reilly’s Guesthouse ab, einem Retreat, welches schon seit 1926 Gäste empfängt. Zusätzlich zum Resort findet sich dort auch ein schöner Campingplatz.

Tree Top Walk (Booyoong Walk)

Der Tree Top Walk ist definitiv ein Highlight in diesem Teil des Parks und dazu auch noch kostenlos (im Gegensatz zu vielen kostenpflichtigen in Australien).
Die O’Reilly’s sind außerdem recht stolz auf ihren Baumwipfelpfad, denn es ist laut ihren Angaben der weltweit erste „Tree Top Walk„, gebaut vor über 30 Jahren.
Mit insgesamt 9 Hängebrücken und einer Höhe von 16 Metern auch gar nicht so klein.
Vom Parkplatz des Resorts oder Campingplatzes kannst du den Tree Top Walk einfach erreichen. Zunächst über gut ausgebaute Holzpade erreichst du nach wenigen Minuten den Beginn und die erste Hängebrücke.

Tipp: Noch vor der Hängebrücke befindet sich übrigens ein riesige Würgefeige mit einem so breiten und hohlen Stamm, dass man sogar hineinklettern kann.

Im Inneren einer Würgefeige

Aussicht in der 30 m hohen Dachkrone einer Würgefeige

Nach der ersten Hängebrücke hat man die Möglichkeit über 2 Leitern auf eine kleine Plattform in der Dachkrone einer Würgefeige aufzusteigen. Ein kleines Abenteuer und nicht für Leute mit Höhenangst aber sehr spannend.

Anschließend geht es über weitere Hängebrücken zum Ausgangspunkt zurück. Von dort kann man sich noch den „botanischen Garten“ (Google Maps) ansehen, welcher recht naturbelassen ist und direkt in den Dschungel hier eingebettet wurde. Ein kurzer Besuch ist lohnenswert!

Morans Falls Track – Wasserfall in endloser Regenwald Landschaft – Sicht auf und vom Morans Fall

Ein Klassiker in der Green Mountains Section ist diese sehr schöne und idyllische Dschungel-Wanderung.
Offiziell startet die Wanderung am Python Rock and Morans Falls Trailhead (s. Google Maps), was dann Sinn macht, wenn du auf gleichem Wege zurückkehren möchtest. Wenn du im O’Reilly’s Guesthouse oder Campingplatz wohnst, kannst du aber einfach von dort loslaufen und die Wanderung als Rundweg unternehmen.
Die Länge für den Rundweg beträgt etwa 4,4 km und dauert ca. 1,5 Stunden.
Wenn du eine Wander-App nutzen möchtest, kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten.
Weitere Infos vom Nationalpark findest du außerdem hier.

Wir waren schon verwundert, dass uns bei der Wanderung im Oktober (noch-Nebensaison) nur eine weitere kleine Gruppe begegnet ist. Umso „natürlicher“ war unsere Erfahrung, wenn man sich fast alleine durch den Urwald bewegt.

Morans Falls Lookout

Die Wanderung geht zunächst noch an einem Wanderweg neben der Straße entlang und führt anschließend leicht abwärts durch den Regenwald, der voll von gewaltigen Bäumen und auffällig vielen Würgefeigen ist.
Nach gut 2,5 km erreicht man den Morans Falls Lookout, mit einem tollen Blick auf den Wasserfall im Urwald. Wie ich finde macht die Schönheit der Moran Falls hier hauptsächlich die Umgebung aus. Wasserfälle im tiefgrünen Regenwald geben immer ein schönes Motiv ab.

Von dort geht es nun knapp 300 m weiter bis du an eine Weggabelung am Fluss ankommst.

Phänomenale Aussicht über das weite Tal direkt am Wasserfall

Es ist zwar nicht beschildert, wird aber auch nicht verboten: Am Fluss entlang kannst du nun direkt an die Morans Falls gelangen, indem du am Fluss entlang über die Steine Richtung Abgrund läufst.
Dort erwartet dich eine unglaubliche Aussicht über die Weiten des Lamington Nationalparks, während unter dir der Morans Wasserfall in die Tiefe fällt.
Gefährlich die Aussicht zu erreichen ist es übrigens nicht. Erst wenn du dich dann direkt an den Abgrund begibst, musst du logischerweise aufpassen.

Vom Wasserfall zurück kannst du nun an der Kreuzung nach rechts abbiegen und anschließend über den Wanderweg „Red Road“ zurück gehen, wo du wieder bei den O’Reilly’s Guesthouses bzw. an der kleinen Kirche raus kommst.

Python Rock Lookout Track – Kurzer Wanderweg – atemberaubende Aussicht

Eine weitere coole und einfache Wanderung, die theoretisch auch mit der Morans Falls Wanderung verbunden werden kann. Denn der offizielle Startpunkt ist der selbe (s. Google Maps).
Die Länge beträgt insgesamt 3,1 km und ist in einer Stunde zu bewältigen.
Wenn du eine Wander-App nutzen möchtest, kannst du dich z.B. nach dieser Route auf Outdooractive richten.
Weitere Infos vom Nationalpark findest du außerdem hier.

Auf schönen Pfaden im Regenwald und wieder umgebend von beeindruckenden Bäumen geht es von dort 1,5 km Kilometer entlang bis sich der Weg lichtet und du auf eine schöne Aussichtsplattform triffst. Erneut ist die Aussicht hier umwerfend, denn du guckst von oben über die weite Landschaft des australischen Regenwalds dieses Nationalparks. Im Hintergrund siehst du auch von hier die Morans Falls.

Übernachtung im Lamington Nationalpark – O’Reilly’s

In der Green Mountains Section des Nationalparks gibt es nur das O’Reilly’s Guesthouse, was aber sowohl für Camper als auch Hotel-Gäste genügend Optionen bietet.
Wir haben dort mit Camper am Campingplatz übernachtet und eine gute Zeit gehabt. Es gibt auch eine große Indoor-Küche mit Kochstellen und Grills, die man nutzen kann.
Auf der Veranda kann man abends etwas trinken und den Sonnenuntergang genießen. Auf die „hungrigen“ Vögel muss man jedoch Acht geben.

Die Übernachtung mit Campervan kostet je nach Wochentag und Saison zwischen 30-50$. Strom kostet 10$ extra. Vorbuchen kannst du unter diesem Link.

Wenn du nicht campen möchtest, kannst du dir eines der schönen Bungalows/Doppelzimmer buchen. Mit Bergblick kostet das ca. 140€/Nacht, was du z.B. unter diesem Link auf Booking.com buchen kannst.

Sonnenuntergang vom Campingplatz

Nützliche Infos & Links zum Lamington Nationalpark

  • Die Homepage des Nationalparks findest du unter diesem Link. Dort siehst du im Überblick auch direkt aktuelle Meldungen zum Park, z.B. über Schließungen. Es ist immer gut, dort vorher einen Blick reinzuwerfen.
  • Die nützliche Wanderkarte als PDF vom Nationalpark (Green Mountains Section) findest du unter diesem Link.
  • Solltest du auch die Binna Burra Section des Parks besuchen wollen, kann dir die PDF-Wanderkarte dazu einen ersten Überblick geben, zu finden unter diesem Link.
  • Der Eintritt ist kostenlos. Ganzjährig geöffnet.

Springbrook Nationalpark – Weiteres optionales Highlight in der Region

Zumindest geografisch ganz in der Nähe befindet sich der Springbrook Nationalpark, welcher weitere Highlights bietet.
Wer also noch ein wenig in den Regenwald Regionen im Hinterland der Gold Coast verweilen möchte, sollte einen Abstecher dorthin unternehmen.
Wer vom Süden anreist, kann außerdem bereits etwas früher von der Küste in das Hinterland abbiegen und über den Tourist Drive 34 anfahren. Dann liegt eine der Sehenswürdigkeiten (Natural Bridge) bereits direkt auf der Strecke. In die andere Richtung (von Norden kommend) geht es natürlich genauso.
Vom Lamington Nationalpark aus musst du dennoch ein gutes Stück zurück fahren und an der Kreuzung Clagiraba Rd / State Route 97 nach Süden abbiegen. Von dort sind es wieder gute 25 km in eine Richtung bis zum Nationalpark.

Folgende Sehenswürdigkeiten im Springbrook solltest du dabei auf dem Schirm haben:

  • Best of All Lookout (Google Maps): Spektakulärer Blick vom Rande des Hochplateaus über den Regenwald des Tweed Valleys und die Küste (bei guter Weitsicht)
  • Purling Brook Falls (Google Maps): Schöne Wasserfälle von einer Klippe mit ca. 100 m Höhe. Erreichbar über 4 km lange Rundwanderung. Startpunkt ist nicht weit vom Best of All Lookout gelegen.
  • Natural Bridge (Google Maps): Faszinierender Felsbogen über einem Bachlauf in den ein Wasserfall hineinrauscht. Definitiv eine Besonderheit. Zu erreichen über einen kurzen Rundweg. In der Höhle soll es sogar Glühwürmer geben.
    Anreise ist am besten über eine Fahrt der Scenic Route 97 zu verbinden, nach der man anschließend zum anderen Abschnitt des Nationalparks bzw. dem Lamington Nationalpark fährt (oder anders herum).

Links zum Springbrook Nationalpark


Wie geht es für dich nun weiter? Richtung Norden? Dann findest du meinen Beitrag zur Carlo Sand Blow sicher hilfreich.
Geht es in den Süden? Dann sollte mein Artikel zu Byron Bay für dich interessant sein.


Warst du schon einmal im Lamington Nationalpark oder möchtest noch etwas wissen?
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Weitere Infos dazu

 


Bildergalerie zum Lamington Nationalpark

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