Die Snaefellsnes Halbinsel nordwestlich von Reykjavik wird von vielen auch als Miniaturausgabe von Island bezeichnet, da man hier zahlreiche Landschaftsformen antrifft, die auch das für das restliche Land typisch sind.
Raue Steilküsten, schwarze Strände, Flüsse und Wasserfälle, sowie Straßen durch fantastische Natur – all das bietet Snaefellsnes.
Neben den interessanten Sehenswürdigkeiten auf der Route ist hier aber vor allem auch der Weg das Ziel. Eine Fahrt durch die isländische Landschaft macht einfach Spaß und ist genauso sehenswert, wie die konkreten Ziele auf diesem Mini-Roadtrip.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erkundung der Snaefellsnes Halbinsel an 1 Tag
- 1.1 Landbrotalaug – Heiße Quelle mitten in der Landschaft
- 1.2 Gerðuberg Cliffs – Dolerit Klippen in rauer Landschaft
- 1.3 Die Kirche von Budhir – Kurzer Zwischenstopp
- 1.4 Raudfeldsgjá Schlucht – Über den Flusslauf in die Spalte
- 1.5 Arnastapi und Hellnar – Tolle Küstenwanderung zwischen zwei Ortschaften
- 1.6 Djúpalónssandur Beach – schwarzer Strand mit Wrackteilen
- 1.7 Der Berg Kirkjufell – Das Postkartenmotiv von Snaefellsnes
- 1.8 Karte von Snaefellsnes – Route und Sehenswürdigkeiten
Snaefellsnes – Anreise und Dauer der Route

Als Tagesausflug von Reykjavic ist ein Roadtrip durch Snaefellsness durchaus möglich.
Allerdings ist die Fahrtstrecke und Dauer schon sehr lang. Aus organisatorischen/zeitlichen Gründen mussten wir das aber auch so machen. Da ich lange Strecken gewohnt bin, ging das auch für mich.
Dennoch sollte man bedenken, dass man bei einer Umrundung der Halbinsel von Reykjavik aus ca. 450-500 km fährt und das bei einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Die Fahrtstrecke laut Google Maps beträgt somit ca. 6 Stunden. Da man wenigstens die Hälfte der Zeit auch außerhalb des Autos unterwegs sein wird, sollte man insgesamt um die 12 Stunden für diese Tour einplanen.
Generell würde ich daher empfehlen, den Abstecher nach Snaefellsnes mit der Umrundung der Ringstraße zu verbinden oder eine Übernachtung auf der Halbinsel einzuplanen.
Mietwagen für die Snaefellsnes Halbinsel
Die beste Option zur Erkundung der Snaefellsnes Halbinsel ist der eigene Mietwagen.
Ich buche meinen Mietwagen gewöhnlich immer über Check24, da ich damit weltweit die besten Erfahrungen gemacht habe. Einen Kleinstwagen gibt es ab ca. 35€/Tag, einen Kleinwagen (z.B. VW Polo) ab ca. 45€/Tag. Die Preise sind inkl. Vollkasko ohne Selbstbeteiligung.
Erkundung der Snaefellsnes Halbinsel an 1 Tag
Starten sollte man früh genug, wenn man von Reykjavik aus los fährt. Wir kamen abends schon in die Dunkelheit auf der Rückfahrt, daher sollte man einen Start um 8 Uhr oder früher anpeilen. Wer in den Sommermonaten wie Juni oder Juli verreist, hat aber natürlich keinen Stress mit der Dunkelheit 😉
Bis zum Beginn der Halbinsel sind es ca. 115 km von Reykjavik bei 1,5 Stunden Fahrtzeit.
Auf dem Weg dorthin gibt es auch einen Tunnel, welcher 1000 ISK (ca. 8€) Maut kostet. Alternativ kann man auch um den Fjord fahren, was ca. 35 Minuten länger dauert. Wenn man die Zeit hat, kann man das erwägen.
Falls man noch Proviant benötigt, sollte man sich spätestens bei Borgarnes eindecken. Auf der Snaefellsnes Halbinsel gibt es dann nur noch wenig Gelegenheit.
Die Route und Sehenswürdigkeiten, welche ich vorstelle geht von einer „Umrundung“ der Halbinsel im Uhrzeigersinn aus.
Landbrotalaug – Heiße Quelle mitten in der Landschaft
Als eines der ersten Ziele steht die heiße Quelle Landbrotalaug auf dem Plan.
Die Quelle steht mitten in der isländischen Landschaft und ist daher auch so faszinierend. Die Wasserzufuhr wurde aber angebaut.
Die Einbiegung von der Hauptstraße ist leicht zu übersehen, aber mittlerweile auch beschildert, soweit ich mich erinnere.
Um die Quelle ungestört genießen zu können, muss man ein wenig Glück haben, denn Landbrotalaug kennen inzwischen natürlich auch andere Touristen.
Als wir an der Quelle waren, hatten wir die Gegend für uns alleine. Nach unserer Rückkehr kam aber direkt eine größere Gruppe an. Dann ist kein Platz mehr, denn sehr groß ist die Quelle nicht.
Die Landbrotalaug Quelle befindet sich hier (Google Maps).
Gerðuberg Cliffs – Dolerit Klippen in rauer Landschaft
Nur 3,8 km von der Landbrotalaug Quelle entfernt, befindet sich die Schotterstraße zu den Gerduberg Klippen. Auf Google Maps ist die ca. 2 km lange Zufahrtsstraße nicht eingezeichnet, daher muss man genau nach den Schildern Ausschau halten.
Bei den Gerduberg Klippen handelt es sich um ein Lavagestein aus Basalt, welches in diesen gleichmäßig verlaufenden Säulen seinerzeit erstarrt ist. Eingebettet in der mit Gras bewachsenen, wilden Landschaft gibt das eine tolle Kulisse.
Auf die Klippen kann man auch rauf gehen, wenn man möchte. Nachdem es nun aber immer stärker anfing zu regnen, retteten wir uns auf schnellstem Weg ins Auto. Gerade rechtzeitig, bevor sich ein regelrechter Starkregen ergoss.
Typisch isländisch kam dieser Regen fast wie aus dem Nichts, war aber auch recht bald wieder verschwunden.
Die Kirche von Budhir – Kurzer Zwischenstopp
Die kleine schwarze Kirche wird man häufig im Zusammenhang mit Snaefellsnes sehen.
Es ist wohl vor allem der Kontrast mit der umgebenden Landschaft und der Einsamkeit der Kirche darin, welche die Faszination in diesem Fall ausmacht.
Der kleine Abstecher lohnt sich jedenfalls auch schon wegen der idyllischen Strecke dorthin.
Raudfeldsgjá Schlucht – Über den Flusslauf in die Spalte
Die Raudfeldsgjá Schlucht ist für mich zwar mehr eine Felsspalte als Schlucht.
Interessant ist sie und die umgebende Natur aber allemal. Von weitem sieht man bereits einige Autos am Parkplatz, daher sollte man die Schlucht nicht verfehlen.
Um zur Raudfeldsgjá Schlucht zu gelangen, muss man einen kleinen Aufstieg bewältigen, was etwa 15 Minuten dauert. Ein Highlight hier ist bereits die moos- und grasbewachsene Umgebung, welche mit dem Flusslauf verziert wird, der aus der Schlucht oben entspringt.
In der Schlucht selbst muss man quasi auf dem Wasserlauf entlang balancieren und so seinen Weg machen (der allerdings nur ca. 30 m lang ist). Nasse Füße können also passieren, wenn man nicht aufpasst 😉

Angeblich kann man hier auch weiter, um zu einem Wasserfall zu gelangen. Das dann aber vermutlich nur mit entsprechender Ausrüstung. Wir kehrten daher um und genossen außen noch einmal die Aussicht auf die Faxaflói Bucht.
Weiter geht es zum nächsten Ziel, welches nur 5 km entfernt ist.
Arnastapi und Hellnar – Tolle Küstenwanderung zwischen zwei Ortschaften
Zwischen diesen kleinen Orten befindet sich ein malerischer Weg an kleinen Steilküsten, welcher immer am Meer entlang führt. Die Wanderung hat eine einfache Strecke von 2,5 km. Für Hin- und Rückweg sollte man also mindestens 1,5 Stunden einplanen.
Wir starteten in Arnastapi, wo den Beginn des Weges die „Bárðar Saga Snæfellsáss Statue“ (Google Maps) markiert. Ist man an der Küste angelangt und läuft zunächst ein kurzes Stück nach links, so wird man den kleinen Steinbogen „Gatklettur“ (Google Maps) vorfinden.
Der Weg in Arnastapi beginnt zunächst entspannt mit weichem Grasboden und wird zu Mitte hin dann viel steiniger. Es geht auf und ab und hinter jeder Biegung erwartet den Wanderer eine neue Aussicht auf die Küstenlandschaft.
Es ist kühl, windig und ab und zu fallen ein paar Tropfen Regen. Dennoch trägt das wolkenverhangene Wetter zu der typischen isländischen Atmosphäre bei, die sich zusammen mit der rauen Landschaft ergibt.
In beiden Orten gibt es gute Möglichkeiten zur Rast: Cafés (z.B. Fjöruhúsið in Hellnar), sowie z.B. einen Imbissstand in Arnastapi, den wir aufgrund der hohen isländischen Preise (z.B. 15€ für relativ kleine Portion Fish&Chips) aber nicht beanspruchten 😉
Djúpalónssandur Beach – schwarzer Strand mit Wrackteilen
Kurz nach Arnastapi geht es in den geschützten Teil der Snaefellsnes Halbinsel, dem Snæfellsjökull Nationalpark.
Kurze Zeit später kommt man an der Einbiegung zum Djúpalónssandur Strand vorbei.
Hinweis: Etwa 3 km vor dieser Einbiegung befindet sich auch die Vatnshellir Höhle. Wir haben diese aber ausgelassen, da sich die Höhe des Eintrittspreises für einen Besuch nicht lohnen soll.
Der Djúpalónssandur Strand ist ein schwarzer Strand aus Vulkangestein. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Wrackteile, die hier verteilt sind. Diese stammen von einem Schiff aus 1948, welches hier auf Grund gelaufen ist. Außerdem liegen am Strand Steine („lifting stones“), welche damals die Kräfte potentieller Seefahrer messen sollten. Der schwerste Stein wiegt 154 kg.
Aufgrund des schaurigen Wetters bei unserer Ankunft bleiben wir nicht lange am Djúpalónssandur Strand und sehen diesen nur von oben an. Es gibt aber auch ein paar kleine Wanderungen, die man dort unternehmen könnte.
Der Berg Kirkjufell – Das Postkartenmotiv von Snaefellsnes

Auf dem Weg zum letzten Zwischenstopp auf unserer Snaefellsnes Route fährt man an verschiedenen, kleinen Ortschaften vorbei, die Gelegenheit für Zwischenstopps bieten. Auch die Landschaft bleibt nicht weniger spannend.
Bei unserer Ankunft am Kirkjufell erwartete uns leider wieder starker Regen. Daher stiegen wir nur kurz aus und liefen nicht bis zum Kirkjufellsfoss, dem Wasserfall, welcher sich jenseits der anderen Straßenseite befindet. Von dort lassen sich grundsätzlich gute Fotos machen.
Wir beließen es aber aufgrund des Regens bei ein paar Fotos aus der Ferne 😉
Von hier aus hatten wir nun eine ziemlich lange Rückfahrt vor uns.
2,5 Stunden Fahrtzeit laut Google Maps bei 179 km. Wer Snaefellsnes an 2 Tagen macht, kann nun auch die Hauptstraße 54, auf der wir uns bisher befinden, weiter nehmen.
Als weiterer Stopp bietet sich dann die Ortschaft Stykkishólmur an, welche sich auf einer Art Halbinsel befindet und landschaftlich bestimmt interessant ist.
Karte von Snaefellsnes – Route und Sehenswürdigkeiten
Zur besseren Übersicht und Verständlichkeit habe ich hier noch eine Karte angelegt. Dort befinden sich neben der Route (der Einfachheit halber ab und bis Borgarnes) alle Sehenswürdigkeiten, die hier beschrieben wurden, sowie ein paar weitere, welche wir nicht besucht haben, aber dennoch interessant für dich sein könnten:
Die Snafellsnes Halbinsel ist ein tolles Gebiet, um die unterschiedlichen Facetten der isländischen Natur kennenzulernen.
Das Wetter ist oft isländisch wechselhaft und kühl. Darauf muss man sich einfach einstellen. Die größte Sehenswürdigkeit von Snaefellsnes würde ich zusammenfassend als die ganze Route und die Landschaft, durch die man fährt, bezeichnen
Ganz nach dem Prinzip „Der Weg ist das Ziel“.
Warst du auch schon einmal auf der Snaefellsnes Halbinsel unterwegs? Was hat dir am besten gefallen? Erzähl‘ doch davon in den Kommentaren!
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Weitere Infos dazu
Zum Abschluss gibt es wie üblich die Galerie mit den schönsten Bildern zu Snaefellsnes: