Fraser Island entdecken an 1 Tag: Tiefblaue Seen, wilde Dingos und unendliche Strände

Fraser Island

Fraser Island, auch bekannt als K’gari, ist die größte Sandinsel der Welt und UNESCO Weltnaturerbe. Sie liegt vor der Küste von Queensland und bietet atemberaubende Strand-Landschaften, klare Seen, Urwälder und weitere spannende Sehenswürdigkeiten.
Im Gegensatz zu normalen Inseln, die festes Gestein unter sich haben, handelt es sich bei Fraser Island gewissermaßen um eine riesige Sandbank. Auf der im Laufe der Zeit aber tatsächlich Regenwald entstanden ist. Auch eine Tierwelt hat sich etabliert, z.B. finden sich hier die Dingos, eine wilde Hundeart, die als Raubtier zählt.
Der Besuch der Insel ist allerdings auf eigene Faust nicht ganz einfach aufgrund der hohen Anforderungen an das Auto (einfach nur Allradantrieb genügt nicht).
Deshalb ist eine Tagestour oder mehrtägige Tour meist empfehlenswert, auch aus Kostensicht.

Organisatorisches zum Besuch von Fraser Island

Wer eine Tour zur Erkundung von Fraser Island bucht, muss sich nicht um allzu viel Organisatorisches kümmern. Allerdings sollte diese unbedingt mehrere Tage oder Wochen im Voraus gebucht werden. Zumindest bei mehrtägigen Touren, die weniger Kapazitäten haben, als die Tagestouren. Denn Fraser Island ist ein sehr beliebtes und hoch frequentiertes Ziel.

Wer die Erkundung dagegen tatsächlich als Selbstfahrer angehen möchte, muss etwas mehr beachten.

Fraser Island mit dem 4WD Geländewagen erkunden

Auch hier gibt es wieder zwei Optionen: Entweder komplett auf eigene Faust, gewöhnlich mit einem zusätzlichen Leihfahrzeug. Oder mit einer der 2-3-tägigen Touren, auf denen man selbst die Geländewagen steuern kann.

Geführte 4WD Tour

Hier finde ich aktuell den Anbieter „Dingos“ (nicht zu verwechseln mit Cool Dingo Tours, die es so nicht mehr gibt; evt. ist es aber auch das gleiche Unternehmen). Diese bieten ansprechende 2 oder 3 Tagestouren im Geländewagen an für 500-550$. Die Teilnehmer steuern die Autos dabei selber. Vorne in der Wagenkolonne fährt dabei ein erfahrener Guide. Die Touren sind allerdings eindeutig für eine Backpacker-Zielgruppe zwischen 18-35 Jahren ausgeschrieben. Übernachtet auf Fraser Island wird im Zelt, also sehr „basic“, aber dafür auch abenteuerlich.
Buchen kannst du die Touren auf der Homepage des Anbieters.

Alternativ und etwas teurer (ca. 850$) bietet der Vermieter Fraser Dingo 4WD Adventures ebenfalls 2-3-Tagestouren an (siehe hier). Die Übernachtung ist in einem Hostel auf Fraser Island (kein Camping).

Selbstfahrt im 4WD Mietfahrzeug

Wer selbst fährt, hat natürlich die ultimative Freiheit und ist nicht auf ein Tourenprogramm angewiesen. Allerdings gibt es einiges zu beachten.

Zunächst einmal ist es wahrscheinlich, dass du dafür zusätzlich zu deinem Camper oder Mietwagen, den du für deine Australien Reise bereits hast, ein für Fraser Island taugliches Fahrzeug in Hervey Bay mieten musst.
Denn auch wenn du für deinen Trip bereits ein Fahrzeug mit Allradantrieb hast, um ggf. sandige Pisten oder Allrad-Tracks auf dem australischen Festland befahren zu können, so ist dieses noch lange nicht automatisch für Fraser Island geeignet.

Zum einen verbietet fast jeder Autovermieter eine Fahrt dorthin. Zum anderen musst du neben einem richtigen 4WD Getriebe (kein AWD) auch eine wirklich hohe Bodenfreiheit haben. Geeignete Modelle sind z.B. Geländewagen wie der Toyota Landcruiser.

Entsprechend wirst du dich für dieses Vorhaben gewöhnlich an einen der örtlichen Vermieter wenden müssen.

Folgende Anbieter kannst du dafür ansehen:

  • Aussie Trax: Mitunter größter Anbieter in Hervey Bay. Tagespreise (2 Personen) beginnen ab ca. 600$. 2 Tage ab ca. 900$. Pakete mit Camping-Equipment auch möglich ab ca. 1000$ für 2 Tage.
  • Safari 4WD hire: Mit ca. 700$ für 2 Tage für das kleinste Modell (Suzuki Jimny) günstiger als Aussie Trax. Als Camping Package für 800$.
  • Fraser Dingo 4WD hire: bereits ab ca. 500$ für 2 Tage. Einzelnes Camping-Equipment kann hinzugebucht werden.

Bedenke, dass zusätzlich zur Autovermietung auch noch die Fährengebühren von 260-280$ hinzukommen (eigene Buchung hier). Außerdem musst du eine Genehmigung (Vehicle access permit) des Nationalparks beantragen, was mit weiteren 57,80$ zu Buche schlägt. Buchen kannst du dieses online hier.
Gegen Aufpreis oder als Paket übernehmen die Vermieter die Buchungen beider Angelegenheiten.

Wie man schnell sieht, ist das Selbstfahrer Vorhaben auf Fraser Island leider eine sehr teure Angelegenheit, bei der insgesamt mit ca. 900-1200$ (550-720€) für 2 Tage nur für das Fahrzeug gerechnet werden muss.
Eine Selbstbeteiligung von 3000-5000$ ist außerdem üblich (kann gegen weitere Aufpreise reduziert werden).

Das Fahren auf dem Sand – anspruchsvoll auf Fraser Island

Wenn du dich für eine Selbstfahrt mit oder ohne Tour entscheidest, dann hast du zwar das richtige Fahrzeug. Aber auch dann ist es immer noch anspruchsvoll, denn im weichen Sand bilden sich tiefe Furchen durch anderen Fahrzeuge und Leute bleiben regelmäßig stecken.
Auf einer geführten Tour bekommst du natürlich Einweisungen und Hilfestellungen.
Wer auf sich allein angewiesen ist und noch keine allzu großen Erfahrungen mit Fahren auf dem Sand hat, kann sich z.B. mal die umfangreiche Broschüre des Nationalparks zum Fahren auf dem Sand ansehen.

Fraser Island mit geführter Tour entdecken

Die einfachste und am Ende auch günstigste Möglichkeit Fraser Island zu erkunden, ist mit einer komplett geführten Tour, die meist in einem geländetauglichen Bus statt findet.
Der größte Anbieter ist K’gari Explorer Tours, welcher Touren mit dem Bus (ganztägig bis 5-tägig) anbietet. Die Tagestour beginnt dabei bei ca. 280$ (160€).
Wie du siehst, ist auch das noch recht viel Geld, aber Fraser Island ist grundsätzlich teuer, allein schon wegen der Fährüberfahrt.
Angefahren werden dabei alle klassischen und bekannten Sehenswürdigkeiten von Fraser Island.

Ansonsten kannst du dich für weitere Touren z.B. auch hier auf getyourguide.de umsehen.

Wenn du die Zeit und das Budget dafür hast, ist auch eine 2-tägige Tour auf jeden Fall empfehlenswert, um Fraser Island etwas intensiver und langsamer kennenzulernen.
Bei K’gari Explorer kostet die allerdings schon 700$ (420€), was nicht gerade wenig ist.

Alternative Tour an die Westküste inkl. Walbeobachtung

Zusätzlich oder ggf. alternativ zu den touristischeren Touren empfiehlt sich außerdem die „Remote Fraser Island Tour“ des Anbieters Tasman Venture. Die Touren finden von Juli-Oktober in der Walsaison statt und sind eine Mischung aus whale-watching und dem Besuch der wenig touristischen Westküste von Fraser Island (inkl. Kayak fahren, Besuch einsamer Strände, etc.).

Mehr Infos zur Tour und Buchung findest du hier. Die Tour kostet 249$ pro Person.
Wir hatten diese eigentlich schon gebucht, dann musste sie aber leider kurzfristig wegen des Wetters abgesagt werden.

Fraser Island Sehenswürdigkeiten erkunden –
mit Tour

Im folgenden stelle ich dir die Sehenswürdigkeiten von Fraser Island vor, die wir auf einer Tagestour mit K’gari Explorers gesehen haben.
In der Tour inbegriffen ist eine Abholung zwischen 7-8 Uhr von der Unterkunft oder vom Treffpunkt am Informationscenter in Hervey Bay. Anschließend geht es zum Hafen und auf die Fähre um 8,30 Uhr.
Nach der halbstündigen Überfahrt geht es im Bus über die sandigen Pisten durch den Urwald los in Richtung des ersten Ziels.

Lake McKenzie – Klarer tiefblauer und türkiser See mit weißestem Sand

Definitiv ein Highlight von Fraser Island, denn dieser See hat äußerst klares Wasser und ist umgeben von sehr weißem Sand, der ohne Sonnenbrille richtig blendet. Am Ufer ist das Wasser türkisblau.
Gute 45 Minuten sind für diesen Stopp eingeplant, wer Lust hat, kann natürlich auch eine Runde baden.
Meine Empfehlung um den Touristenmassen zu entgehen: Gehe vom Zugang zum See soweit Richtung Süden entlang wie möglich. Dort kannst du den Lake McKenzie auch ohne den ganzen Trubel genießen.
Perfekt ist natürlich wenn du individuell unterwegs bist, dann kannst du auch frühmorgens oder abends hin, wenn die Touren nicht da sind.

Wanggoolba Creek – Einblick in den Regenwald mit klarstem Bach

Wanggoolba Creek

Ein kürzerer Stopp am sog. Wanggoolba Creek Boardwalk lässt einen Einblick in den auf Sand gewachsenen Regenwald zu. Entlang eines kristallklaren Baches, der über den Sand fließt, verläuft ein Holzsteg. Zu entdecken gibt es Königsfarne, Eukalyptusbäume und Kiefern.

75 Mile Beach & Maheno Schiffswrack

Nun geht es auf den 75 Mile Beach, einem 120 km langen Strand, der ein offizieller Highway ist und auf dem auch durchaus reger Verkehr stattfindet.
Auf diesem schier endlosen Strand fahren wir nun ein Stück entlang. Unterwegs sichten wir bereits erste wilde Dingos.

Der nächste Stopp ist nun das Maheno Schiffswrack, ein ehemaliges Lazarettschiff aus dem 1. Weltkrieg, welches nach dem Krieg als japanisches Passagierschiff genutzt wurde. Bei einem Zyklon 1935 wurde dies an die Küste von Fraser Island geschwemmt und liegt bis heute dort.
Der Trubel an Menschen, die das Schiff besichtigen ist leider wieder enorm, aber da kommt man leider nicht herum, wenn man mit einer Tour unterwegs ist. Das Wrack an sich ist aber sehenswert und die Lage – inmitten der Weiten des 75 Mile Beachs ist natürlich faszinierend.

Ein paar Kilometer weiter fährt der Bus für die Tagestouren nun noch „The Pinnacles“ (Google Maps) an, einigen Sandsteinformationen mit rotem, orangenen und gelbem Sand.

optional: kurzer Rundflug über den 75 Mile Beach

Optional wird nun auch ein kurzer Rundflug gegen Aufpreis von ca. 100$ angeboten, den man zuvor reservieren kann. Praktischerweise ist die Landebahn gleich parat, denn gestartet wird natürlich am 75 Mile Beach. Der entsprechende Abschnitt wird dann kurz für Autos gesperrt und die Flugzeuge starten.
Da wir bereits vor hatten, über die Whitsundays zu fliegen, machten wir das nicht mit. Die Passagiere die hier teilnahmen, waren aber begeistert.

Eli Creek – kühle Erfrischung

Der Bach Eli Creek ist tatsächlich ein kleines Highlight. Flussaufwärts geht es über einen Pfad am Bach entlang. Flussabwärts kannst du dann durch den Bach waten oder dich auf Gummireifen treiben lassen (aber Achtung, das Wasser ist ziemlich kühl).
Das Wasser hier gilt als einwandfreies Trinkwasser und du kannst problemlos dein Wasser auffüllen. Das Waten durch diesen klaren, kühlen, türkisfarbenen Fluss unter interessanten Bäumen und Sträuchern ist ziemlich cool und sieht außerdem sehr schön aus.

Nach dem Besuch von Eli Creek geht es auf der Tagestour wieder zurück Richtung Hafen und wieder durch die Wälder von Fraser Island. Einen kurzen Stopp gab es aber noch.

Pile Valley – riesige Satinay Bäume

Inmitten der Regenwälder war nun noch Zeit für einen kurzen Stopp bei einigen beeindruckenden Bäumen (Satinay trees), die mich ein wenig an die Redwood Trees in den USA erinnert haben.

Nun sollte es auf direktem Weg zur Fähre zurückgehen, doch es passierte noch etwas Unerwartetes. Bei einem Hügel hinauf machte es ein auffälliges Geräusch und der Busfahrer blieb stehen. Tatsächlich ging etwas in der Bremshydraulik kaputt und zusätzlich hatte der Bus auch noch einen Platten. In der nahenden Dämmerung stiegen also alle aus und mussten auf Hilfe warten. Natürlich gab es auch kein Netz, sodass der Busfahrer mit ein paar Leuten tatsächlich den Hügel hinauf lief für besseren Empfang und um Hilfe rufen zu können. So warteten wir eine gute Stunde in der Wildnis, was aber auch ganz spannend war um die Umgebung des Urwalds noch einmal genauer kennenzulernen.

Nachdem der Ersatzbus kam, ging es direkt zur letzten Fähre, die sogar noch auf uns wartete und schließlich zurück nach Hervey Bay.

Weitere Sehenswürdigkeiten bei 2-tägigen Touren

Folgendes siehst du außerdem zusätzlich bei den mehrtägigen Touren:

Indian Head

Cooler Aussichtspunkt (s. Google Maps) mit Rundumblick auf einer kleinen Landzunge (östlichster Punkt von Fraser Island) im nördlichen Bereich des 75 Mile Beach.
In der Walsaison (Juli-Oktober) auch ein schöner Ort für Beobachtungen. Mit etwas Glück lassen sich hier auch Mantarochen und Haie sichten.

Champagne Pools

Noch etwas nördlicher gelegen, sind die Champagne Pools (Google Maps) eine nette Sehenswürdigkeit und eine der wenigen felsigen Abschnitte der Insel vulkanischen Ursprungs.
In den natürlichen Becken kann man bei Ebbe ein erfrischendes Bad nehmen, denn dann bleibt das zuvor eingespülte Meerwasser darin.

Lake Wabby Sanddüne

See, der über eine malerische Sanddüne erreichbar ist. Highlight ist hier vor allem der Wanderweg über die Düne.

Übernachtung in Hervey Bay für die Erkundung von Fraser Island

Unser Campingplatz

Hervey Bay ist neben dem kleineren Rainbow Beach einer der Orte, die als Ausgangspunkt für die Erkundung Fraser Islands dienen.
Genauer gesagt ist Hervey Bay nur ein Sammelname für die verschiedenen ineinander gewachsenen Ortschaften. Dabei ist der Ort Urangan praktisch der Hauptort, weil sich dort der Pier befindet.

Mit unserem Campervan übernachteten wir dabei im „Colonial Village“ Caravan Park (Google Maps), welcher praktischerweise in Laufweite zum Pier und dem Start der Tour lag. Die Anlage im tropischen Setting war insgesamt ganz schön mit einigen Bäumen und Palmen. Es gibt außerdem eine ausgestattete Küche mit „Wohnzimmer“ und einen sehr schön gelegenen Pool. Preislich lag es bei 37$ inkl. Strom.

Das „Village“ hat außerdem sehr preiswerte Zimmer ab ca. 40€/Nacht (Gemeinschaftsbadezimmer) oder ca. 60€ mit eigenem Bad. Buchen kannst du diese hier auf booking.com.


Wenn du neben dem Besuch von Fraser Island oder Touren noch etwas Zeit hast, dann kannst du dir den Urangan Pier (Google Maps) ansehen. Besonderheit daran ist, dass dieser äußerst lang ins Meer hineinführt, nämlich über 850 Meter.
Etliche Fischer sind auf dem Pier verteilt, ansonsten ein toller Ort für den Sonnenuntergang. Wir haben hier an unserem Ankunftstag vorbeigeschaut.


Wie geht es auf deiner Reise nun weiter? Weiter die Ostküste Richtung Norden? Dann solltest du dir meine Beiträge zum Eungella Nationalpark und Cape Hillsborough ansehen.
Geht es Richtung Süden, ist ein Blick in meinen Beitrag zur Carlo Sand Blow am Rainbow Beach bestimmt hilfreich.


Für deine Reisen empfehle ich dir außerdem die kostenlose VISA Kreditkarte der Hanseatic, mit der du weltweit kostenfrei Bargeld abheben kannst und vieles mehr.

Weitere Infos dazu

 



Bildergalerie zu Fraser Island

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